Ich entschied mich dagegen nachzufragen was passiert war und setzte mich einfach wieder auf den Stuhl neben Finns Bett, ehe ich das Thema wechselte, es schien Finn ja auch nicht eben angenehm zu sein. Ich sollte dir und Vash eigentlich Hauspunkte abziehen, das weißt du, nicht wahr?

ich war ziemlich überrascht, als Josh mich umarmte, aber unrecht war es mir nicht, denn so konnte ich endlich de, Drang nachgeben Josh schützend in die Arme zu nehmen und ihn sanft an mich zu drücken, ein Arm stütztend um seinen Körper gelegt, die andere Hand, meine menschliche, sanft an seinem Hinterkopf. Все хорошо (Vse khorosho*).

(*Alles ist gut.)

Zwei starke Arme schlossen sich um mich, während ich mein Gesicht weiterhin in seiner Brust vergrub. Ich weinte nicht, ich konnte auch gar nicht, dazu hatte ich viel zu wenig Blut und es war auch sehr abstoßend, wenn ein Vampir weinte, also hatte ich es mir abgewöhnt, als ich bemerkt hatte, dass sich seit meiner halben Verwandlung auch bei mir Blut unter die Tränenflüssigkeit mischte. Ich schwieg also einfach eine Weile und ließ mich einfach halten. Es war schon witzig, ich hatte keine Ahnung was Alexander da auf Russisch sagte, aber es entspannte mich. Mehr als alles andere noch. Ich konnte so nahe beinahe seinen Herzschlag hören.

Fin riss nicht einmal einen dummen Witz, das war recht alarmierend, wenn man bedachte wie er sonst oft drauf war. Ich glaube du solltest versuchen etwas zu schlafen. Gilbert hatte es nun aufgegeben den schlafenden Vash zu nerven und hatte sich mit Elizabeta in eine Ecke zurück gezogen, wo sie wie die Kinder tuschelten, und so gar nicht wie erwachsene Zauberer. Sie wirkten auch gar nicht müde, trotz der späten Stunde, wogegen ich mich nur zu gerne hinlegen wollte.

Ich murmelte leise Worte auf russisch, die Josh zwar nicht verstehen konnte, doch mein Tonfall war ruhig, meine Stimme beinahe wie ein tiefes Brummen, das aus meiner Brust drang, während ich Josh einfach nur festhielt und ihm die Chance gab sich vielleicht einfach etwas vor der Welt zu verstecken. Wenn er sich lösen wollte würde ich ihn loslassen, aber bis dahin genoss ich es ehrlich gesagt auch zu sehr ihn in meinen Armen zu halten, als ihn aus der Umarmung zu entlassen.

Alexanders Stimme erinnerte mich beinahe an das sanfte Brummen eines Tieres, eines Bäres vielleicht? Sie war dunkel und tief, aber sanft, und ich ließ mich einfach in seinen Armen hängen, während ich meine Augen fest geschlossen hielt. Irgendwann war die erste Anspannung abgefallen, aber ich wollte einfach nicht so recht loslassen. Ich kann zwar nicht verstehen, was du sagst, aber es ist wunderbar., murmelte ich leise, Russisch war wunderschön, nun, zumindest solange es von Alexander gesprochen wurde.

Nur beruhigenden Unsinn. Ich lächelte sanft und legte sacht mein Kinn auf Joshs Kopf ab, während ich wieder begann vor mich hin zu brummen. Er verpasste wirklich nicht viel, hauptsächlich sagte ich ihm, dass alles wieder gut werden würde.

Schlaf, du Dummerchen. Ich stellte sicher, dass Finn wirklich schlief, ehe ich seine Seite verließ und zu Vash hinüber ging. Als mein Schatten auf ihn fiel schlug er die Augen auf und sah müde, aber scharf zu mir hoch. Finn schläft jetzt, sei bitte nicht so eifersüchtig, am Ende verletzt du dich deshalb noch wirklich. Vash murmelte irgendetwas unverständliches, vermutlich ein Fluch, und griff dann plötzlich nach meiner Hand, an der er mich zu sich auf das Bett zog. Vash! "Bleib bei mir." Höchst überrascht sah ich meinen Freund einen Moment an und nusste dann lächeln, denn so etwas hätte er unter anderen Umständen wohl nie gesagt. Das ist äußerst unanständig. Ich haderte mit mir ob ich fas wirklich tun sollte, doch dann sah ich Vashs bittenden Blick und knickte ein. Dass du dich mir nicht daran gewöhnst. Ich ließ mich neben Vash auf das Bett sinken, er rutschte dafür etwas zur Seite, doch konnte mich nicht recht entspannen. Es fühlte sich sowohl falsch, als auch ach so richtig an. Dann aber schlang Vash deine Arme um mich und vergrub sein Gesicht an meiner Seite und ich konnte mich nur noch wohl fühlen. Ich legte einen Arm um Vashs Schultern und schloss die Augen. Begleitet von Elizabetas gequietsche schliefen wir beide rasch ein.

Ich musste ebenfalls etwas lächeln, während ich ihm einfach zuhörte, es war für mich oft schwer sich fallen zu lassen, meistens hatte eher ich das Gefühl, ich müsste jemanden auffangen, aber dieses Mal konnte ich das eben nicht. Allerdings schaffte ich auch nichts mehr zu sagen, denn ich war prompt einfach eingeschlafen, in Alexanders Armen, wie ein Tierchen, das dort Sicherheit gesucht hatte.

Als ich bemerkte, dass Josh schlief, ein Weilchen nachher, lächelte ich sanft und beschloss, dass ich ihn nicht alleine lassen würde. Ich ließ uns vorsichtig auf die weiche Matratze sinken, die Arme noch absolut aicher um ihn gelegt, wobei ich aber natürlich darauf achtete, dass er bequem lag. Dann schloss ich selbst die Augen und gab mich dem Schlaf hin.

Die Nacht war alles andere als ruhig, ich hatte einen schrecklichen Alptraum, aber als ich einmal aufwachte, so spürte ich sofort die sicheren Arme von Alexander wieder um mich herum und ließ mich zurück in den Schlaf gleiten. Poppy kam ebenfalls noch einmal vorbei, doch schüttelte nur dezent amüsiert den Kopf, als sie uns am selben Bett daliegen sah und ließ uns soweit in Ruhe. In der Früh war ich als erstes wach, wurde auch sofort noch einmal untersucht, Alexander ebenfalls, bevor uns Poppy zunickte und meinte, dass wir gehen konnten, vorsichtig schob ich also den Vorhang beiseite, ich wirkte glücklicherweise wieder ein wenig mehr wie ich selbst, als zuvor.

Ich hatte... erstaunlich lange geschlafen, hier, so warm und geborgen mit Vash in meinem Arm, kein Wecker hatte geläutet, ich war ja auch nicht in meinem Schlafsaal, und auch hatte uns noch niemand geweckt. Gilbert und Elizabeta waren während der Nacht wohl zurück in ihre Schlafsäle geschlichen, und so war es einzig Finns Gelächter und auch seine Stimme die uns aufweckte. Vash tastete schlaftrunken nach seinem Zauberstab und feuerte Impedimenta in Finns Richtung ab, woraufhin ich ihn dezent schubste und mich aufsetzte, wobei ich mir meine schief gerutschte Brille zurechtrücken musste und versuchte Haltung und Würde zu zeigen, obwohl ich feuerrot angelaufen war, weil ich in einer so ungebührlichen Position aufgefunden worden war. So weckt man keine Schläfer, du unverbesserbares Dummerchen. In meiner Verlegenheit bemerkte ich nicht einmal wie sich der Vorhang am Ende des Flügels zurück zog um Professor Washington zu offenbaren.