Ach wirklich? Was für eine Überraschung, dabei wollte ich eigentlich "Brackium Emendo" benutzen und die letzten Silben ein wenig vernuscheln., meinte ich scherzend aber leise, da ich nicht wollte, dass Madam Pomfrey das zu hören bekam, auch wenn ich es natürlich nicht ernst meinte, denn ich würde nicht einmal meinem Feind Knochen aus seinem Körper entfernen. Dazu war Skele-Wachs zu nehmen eine viel zu große Tortur. Belustigt warf ich ihr einen feixenden Blick zu, bevor ich sanft ihr Handgelenk zwischen zwei meiner langen Finger nahm und dann begann Diptam-Essenz auf der wirklich festen Bissspur zu verteilen. Es würde ganz schön brennen, weswegen ich das Handgelenk auch hielt, aber dafür würden die Spuren ohne Narben zu hinterlassen sofort verschwinden.

Als würdest du es wagen mir eine Gumminase zu verpassen, dafür hast du nicht den Mut, Gryffindor. Ich ließ das natürlich nicht auf mir sitzen und schoss zurück, wenn auch immer noch mit einem Grinsen im Gesicht. Es war merkwürdig, nachdem ich Aurelien nach unserem Unfall im Zaubertrankunterricht so lange nicht hatte leiden können, war es nach den Geschehnissen des Tages so, als könnte ich dem Gleichaltrigen gegenüber keinen wirklichen Groll mehr hegen. das war schon sehr merkwürdig. Ich hasste es, wenn ich Diptam-Essenz abbekam, denn das war bei weitem nicht das erste mal, dass mir jemand dieses Zeug gegen offene Wunden verpasste. Es stank und brannte wie die Hölle, es war Aureliens Glück, dass er mein Handgelenk festhielt und ich mich noch zurücknehmen konnte, denn sonst hätte er eine schmerzhafte Rückhand im Gesicht gehabt. Ich biss also die Zähne zusammen und bemühte mich um einen stoischen Gesichtsausdruck, der mir auch zu großen Teilen gelang, bis auf ein Zucken am Anfang.

Belustigt zog ich eine Augenbraue nach oben, die inzwischen zum Glück geheilt war, sonst hätte das wohl wehgetan. Ich musste ehrlich zugeben, dass ich nicht erwartet hatte, nach unserem etwas unvorteilhaften Aufeinandertreffen im Zaubertrankunterricht, heute noch so viel Spaß mit Alex zu haben, auch wenn lange nicht alles glatt gelaufen war. Lust es auszuprobieren, Schlange?, zischte ich scherzhaft, denn natürlich würde ich so etwas niemals tun. Ich ließ meine gesamte Konzentration an seinen Bissspuren, um diese so schmerzlos wie möglich zu behandeln, auch wenn es natürlich trotzdem ziemlich brannte. Alex schien es allerdings ziemlich gut auszuhalten, auch wenn ich mir bei ihr nie ganz sicher sein konnte, denn sie einzuschätzen war keine besonders leichte Aufgabe. Ein letzter Tropfen und die Bissspur war wie verschwunden. Alles erledigt.

Pass auf, meine Reißzähne funktionieren auch ohne Nase. Endlich ließ das Brennen nach, ich atmete auf. Nun waren wir beide wieder fit und ansehnlich. Heute war wirklich ein sehr merkwürdiger Tag. Na schön, ich will mal nicht so sein und sage ganz artig Danke.

Ein kurzes, ehrlich erfreutes Lächeln erhellte mein Gesicht, wie die Sonnenstrahlen den Himmel nach einer stürmischen Nacht, bevor ich nur meinen Kopf schüttelte. Nichts zu danken., sagte ich, vollkommen überzeugt von meinen Worten, denn sei es der ritterliche Gryffindor, der aus mir sprach, oder mein Bedürfnis danach anderen zu helfen, ich brauchte keinen Dank, um das zu tun, was ich sehr gerne mochte. Madam Pomfrey lächelte mir kurz zu und nickte, bevor sie sich um den anderen Ravenclaw zu kümmern begann.

Dachte ich mir. Ich stand wieder auf und streckte mich, ehe ich meine Arme hinter meinem Kopf verschränkte. Und was hast du jetzt vor Burke? Weitere Heldentaten begehen? Ein Jungfer in Nöten retten?

Ich dachte zuerst besiege ich einen Drachen mit meinen bloßen Händen und dann befreie ich ein versklavtes Volk., meinte ich mit einem gut gelaunten Unterton und betrachtete Alex einmal genauer, aber sie schien ansonsten nicht verletzt zu sein, zumindest wirkte es nicht so auf mich.

Ich grinste amüsiert über Aureliens Antwort. Kreativ war er ja, das musste ich ihm lassen. Ah ja, das dachte ich mir, das übliche eben für einen Gryffindor. Ich gehe dann mal eine ganze Gesellschaft untergraben und zu Fall bringen.

Machst du das von deinem geheimes Kerker aus oder deiner riesigen, ominösen Villa mitten im Verbotenen Wald?, fragte ich halb lachend, meine Augen glitzerten geradezu vor Kreativität und Belustigung, denn ich musste Alex es schon lassen, die Gespräche mit mir waren ziemlich unterhaltsam, deutlich besser als das meiste, was andere so draufhatten.

Ich bin verletzt, dass du glaubst es wäre nur eines von beidem. Ich legte mir die Hand übers Herz und mimte einen geschockten Gesichtsausdruck. Natürlich ist es mein geheimer Kerker unter der riesigen Villa im Verbotenen Wald.

Das klingt viel cooler, du hast recht, das würde ich zu gerne sehen., schauspielerte ich meisterhaft, als wäre ich wirklich ein naiver, idealistischer Held, der nichts lieber tun würde, als Alex' riesige Villa im Verbotenen Wald zu betreten, ungeachtet aller Gefahren, die dort lauern würden. Allerdings hielt unser kleines Schauspiel nicht länger ungestört an, da sich Madam Pomfrey wieder näherte und Alex kurz betrachtete, bevor sie nickte. "Wenn keiner von euch andere Beschwerden oder Schmerzen hat, dürft ihr wieder gehen."

Komm zu mir, in meinem Keller der Wunder... Ich wedelte gespielt mystisch mit den Armen in der Luft herum und ließ diese in der Luft erstarrt erhoben, als Madam Pomfrey uns wieder ihre geschätzte Aufmerksamkeit schenkte. Zu freundlich, wir wollten ohnehin unbedingt einen Ausflug machen. Grinsend senkte ich meine Arme und spazierte in Richtung Tür.

Leise lachte ich, als Alex so mit ihren Armen wedelte und ganz in ihrer Rolle aufging, bevor wir eben unterbrochen wurden. Ich lächelte Madam Pomfrey höflich an und sie nickte uns beiden noch einmal zu. "Dass Sie mir hier aber nicht wieder landen und Mr. Burke, das nächste Mal erwarte ich sie unverletzt." Mit einem charmanten Lächeln nickte ich und murmelte meine Zustimmung, auch wenn ich natürlich nichts versprechen konnte, aber normalerweise konnte ich mich zum Glück selbst darum kümmern, bevor ich Alex zur Tür hinaus folgte.

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Ich werde meine Gegner das nächste Mal schneller in die Flucht beißen. Einen schönen Abend noch Madam Pomfrey! Ehe sie mir vielleicht noch böse werden könnte sprang ich durch die Tür, Aurelien gleich bei mir.
(Große Treppe)

Unsere mehr als seltsam anmutende Prozession erreichte endlich den Krankenflügel und traten durch die Tür, drei Siebtklässler mit erhobenen Zauberstäben, vor sich zwei Bewusstlose, die schlaff in der Luft hingen, ein Gryffindor und ein Slytherin. Ich würde diesen Abend nie wieder vergessen und das nicht aus positiven Gründen. Ich hatte keine Zweifel daran, dass Madam Pomfrey die beiden Helden wieder hinbekommen würde, ohne weitere Schäden sogar, und sie würde auch nicht groß nachfragen was passiert war, aber ich machte mir trotzdem Sorgen um Finn und natürlich auch große um Vash. So dumm seine gryffindortypische Heldenhaftigkeit auch gewesen war, so sehr hatte er damit auch mein Herz zum Schmelzen gebracht. Ich wusste, Vash würde mich immer und vor allem beschützen, das hatte er seit der ersten Klasse getan, er hatte immer Anne und mich verteidigt, doch ich wollte ihn schließlich auch beschützen, er war immerhin mein Freund und ich liebte ihn. Und Finn... Finn war einfach wie er selbst gewesen, er wusste nicht wann Schluss war und forderte sein Schicksal mit jedem Tag herauß. Er hatte die Abreibung vermutlich schon etwas verdient, aber ich wollte natürlich trotzdem, dass er rasch wieder aufwachte und wieder gesund wurde.