Von allen Leuten sprach mich plötzlich Severus von der Seite an und war dann auch schon wieder verschwunden. Ich sah ihm einige Momente nach und begann dann zu lachen. Was wohl in den eben gefahren war? Da tat er so als wäre ich die schlimmste Person von allen und warf mir dann von der Seite etwas an den Kopf, das gut und gerne sogar als Kompliment gemeint sein konnte. Amüsiert aß ich weiter und unterhielt mich davon zwei Erstklässlern eine Gruselgeschichte zu erzählen, durch die sie heute Nacht sicher nicht schlafen können würden.

Halloween war vorbei, das Fest amüsant wie immer gewesen, doch das Leben ging in Hogwarts immer schnell weiter.
(Hogsmeade/Drei Besen)

Es war das erste Mal, dass wir die Große Halle zur Weihnachtszeit in ihrer vollen Pracht sahen und wir waren verständlicherweise sehr beeindruckt davon. Mir blieb der Mund offen stehen als ich die gigantischen Weihnachtsbäume und die umherschwirrenden Feen an, wie ein kleines Kind, ganz verzaubert von dem vielen Glitzer und der Festlichkeit. Wow. Ich war nicht minder beeindruckt als Freya, auch meine Augen waren weit aufgerissen, etwas kindliches Staunen hatte sich auf meine sonst doch recht stoischen Gesichtszüge geschlichen, während ich dem warmen Schnee zu sah, der von der Decke rieselte.

Es war einmal wieder die Weihnachtszeit eingekehrt, doch da ich jedes Jahr um diese Zeit hier war beeindruckte mich die Festlichkeit nicht mehr all zu sehr. Sie war schön und gut, doch am ehesten freute ich mich jetzt auf das reichliche Essen. Meine Unaufmerksamkeit hatte heute aber leider einen sehr ungünstigen Effekt, denn ich war eben erst durch die halbe Halle gekommen, als ich meine Füße nicht mehr vom Boden bekam. ich brauchte kurz um zu verstehen was passiert war ehe ich mit großem Horror in den Augen hochsah und den verfluchten Mistelzweig bemerkte, der über mir hing und mich an eine Stelle bannte. Bis mich jemand küsste. Tja, ich würde hier wohl bis zum Frühlingsbeginn stehen, denn nicht nur wollte mich sicher niemand küssen, dafür teilte ich zu gut aus, ich wollte auch unter gar keinen Umständen einen Kuss bekommen. Nein Danke!

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Direkt hinter Frey und Freya betrat ich die Große Halle, die wie jedes Jahr wunderschön geschmückt war. Ich und Aurelia waren hier schon öfters gewesen, manchmal hatten unsere Eltern einfach keine Zeit über die Winterferien gefunden und mir waren die Dekorationen nur zu gut bekannt, die wirklich wunderschön waren. Ich grinste, als ich die Gesichter der beiden Zwillinge sah und deutete auf die Mistelzweige, welche über die Große Halle verteilt worden waren. Vorsicht vor denen, man bleibt unter denen kleben, solange bis man-, der Rest war eigentlich logisch, aber passenderweise schritt Alex direkt an uns vorbei und bevor ich sie noch warnen konnte, hing sie plötzlich fest, woraufhin ich meinen Satz halb lachend beenden musste, -geküsst wird. Ich grinste den Zwillingen zu und deutete ihnen, dass ich kurz anderswo gebracht wurde, während ich direkt auf Alex zusteuerte, welche gerade mit Horror in ihren Augen nach oben sah, was einfach zu witzig war. Es scheint so, als würdest du festhängen.

Eigentlich ergab es sehr viel Sinn, dass die Mistelzweige auch verzaubert waren und auch, dass sich irgendwer gedacht hatte, dass es lustig wäre Schüler in peinliche Situationen zu bringen. Ich sah wie Alex in die Falle tappte und mit unbeschreiblichem Horror im Gesicht realisierte was passiert war. Oooh Alex! Wer wieder der Glückliche oder die Glückliche sein dem die Ehre gebührt? Ich fühlte sehr mit Alex mit, als ich ihren Blick sah, ich war nur froh, dass Aurelien uns vorgewarnt hatte, wobei sich mir die Frage stellte ob bei uns wohl ein Kuss genügen würde, oder ob uns jemand beide küssen müsste. Am besten wir fanden das gar nicht erst heraus.

Natürlich konnte ich auch nicht still leiden, denn Aurelien, Frey und Freya waren gleich neben mir und amüsierten sich köstlich. Außer Frey vielleicht, der sah eher mitleidig drein, was mich aber auch reizte. Ich hänge vielleicht fest, aber wenn ich euch im Frühling in die Finger bekomme seid ihr dran. Ich funkelte die drei Gryffindors aus meinem Jahr angefressen an, besonders Aurelien, der beinahe in Griffweite war. Wehe du kommst auf irgendwelche dummen Gedanken Burke.

Oh nein, du brichst mir mein armes Herz., scherzte ich lachend und lehnte mich mutig noch ein Stück vor, gerade außer Reichweite von Alex. Trotzdem tat sie mir schon ein wenig leid, wie sie hier unter dem Mistelzweig festhing, was im Normalfall wirklich halb so schlimm war, es fand sich meistens ein Freund oder eine Freundin oder auch nur ein guter Bekannter. Ich war damals in meinem ersten Jahr von Fredric mit einem schüchternen Wangenkuss befreit worden, es war also meistens einfach nur eine süße Gelegenheit sich ganz unschuldig näherzukommen. Du weißt, dass ein Luftkuss auch zählt, solange er gefangen und angenommen wird, oder?

Wir sollten gehen ehe sie uns noch mit ihrem Blicken tötet. Ein bisschen musste ich nun doch amüsiert drein sehen, denn es war doch zu lustig zu sehen wie wütend Alex hier gerade wurde. Irgendwie bezweifelte ich, dass sie sich einfach so befreien lassen würde. Ich glaube du hast recht, lass uns verschwinden solange sie mit Ari beschäftigt ist. Wenn du nachher noch lebst, wir sind am Gryffindortisch. Ich lachte immer noch, während wir uns bereits in Bewegung setzten. Wir gingen wie angekündigt zum Gryffindortisch hinüber und setzten uns dort gemütlich hin um mit dem Essen zu beginnen und die Umgebung noch etwas weiter zu bestaunen.

Ich schwöre euch, für euch beiden lasse ich mir was ganz besonderes einfallen. Da Frey und Freya aber klug genug gewesen waren sich zu entfernen richtete sich meine schlechte Laune jetzt gerade nur auf Aurelien, den ich versuchte zu fassen zu bekommen, doch er war tatsächlich schlau genug nicht in meine Reichweite zu kommen. Ich werde weder einen Luftkuss von dir noch sonst irgendwas annehmen und jetzt komm her, damit ich dir den Hals umdrehen kann!

Tja Alex, es scheint als hättest du nicht genug Einfluss, wenn du auf der Stelle klebst., ärgerte ich sie weiterhin ein wenig und winkte Frey und Freya dann zu, die beide offenbar auch sehr amüsiert wirkten. Meine liebe Zwillingsschwester hatte inzwischen auch die Große Halle betreten und winkte uns schmunzelnd zu, war allerdings schlau genug nicht zu lachen, sondern gesellte sich stattdessen zu Frey und Freya, immerhin waren in den Winterferien die Sitzordnungen nicht so streng, davon abgesehen, dass sie sich öfters zu mir an den Gryffindortisch setzte, auch wenn sie eine Ravenclaw war, immerhin waren wir Zwillinge. "Schöne Weihnachtsferien.", wünschte sie den beiden bezaubernd lächelnd, sie trug ebenfalls einen Pullover wie ich, nur im ihrem Namen darauf und das ihrer nahezu perfekt passte, dann schlug sie allerdings auch schon ihr Buch über das Zaubergamot auf und war, solange sie niemand ansprach, beschäftigt. Ich winkte ihr zurück und wandte mich dann wieder gut gelaunt an Alex. Dann wirst du hier wohl stehen bleiben müssen.

Hey Aurelia, dir auch! Ich lächelte Aureliens Zwillingsschwester gut gelaunt an und begann dann allerlei Essen auf unseren Teller zu laden, denn an Feiertagen durfte ich zumindest ein bisschen mehr darüber bestimmen wie viel wir essen würden. Ich sah schon das unangenehme Gefühl eines übervollen Magens auf uns zu kommen, wie jedes Jahr zu Weihnachten, und zu Halloween, und beim Festessen am ersten Abend, und überhaupt immer wenn es mehr als nur das normale Essen gab. Doch so war es ausgemacht und ich gönnte es Freya ja. Ich nickte Aurelie selbst zu und nahm mir etwas Salat auf meine Seite des Tellers. Ebenfalls schöne Weihnachtsferien.

Irgendwann werde ich hier loskommen Burke und dann würde ich mit offenen Augen schlafen, nicht einmal die Fette Dame wird mich davon abhalten dich im Schlaf mit deinem Kissen zu ersticken. Aurelia ignorierte ich geflissentlich, während ich weiterhin erfolglos versuchte Aurelien etwas ganz schreckliches mit meinen nacken Händen anzutun.

Oder du lässt dich befreien und kannst mich sofort erwürgen?, bot ich noch immer ziemlich belustigt an, aber tatsächlich tat mir Alex auch ein wenig leid, immerhin hatte es ausgerechnet sie getroffen, unter einem Mistelzweig steckenzubleiben. Bei den meisten anderen war es meistens eine kurze Affäre, eine kleine Ravenclawschülerin war zum Beispiel neben uns steckengeblieben und wurde schnell durch einen keuschen Wangenkuss von einer guten Freundin befreit, bevor die beiden sich kichernd zum Ravenclaw-Tisch aufmachten.