Das ist gut., meinte ich mit einem Lächeln in Freys Richtung, denn natürlich wollte ich so eine Organisation unterstützen, auch wenn ich dann mit ehrlichem Erstaunen zu Freya sah, während er mir dieses Konzept eines Muggelzirkus etwas näher brachte. Wirklich?, platzte es aus mir halb begeistert und halb erstaunt heraus, bevor ich kurz leicht nachdenklich wirkte, Werde diese Muggel wirklich alle im Zirkus akzeptiert so wie sie sind?

Allerdings! Sofort von Aureliens Begeisterung angesteckt, wenn sie auch nur halb war, grinste ich ihn an. Wenn du da bist wirst du es sehen, alles echt, jede Kuriosität in unserem Zirkus. Bei uns werden alle akzeptiert. Ich legte die Zeitung nun endgültig weg, denn ich konnte sie ja sowieso jetzt nicht lesen und ich wollte gerade doch gerne etwas zum Gespräch beitragen. Der Zirkus ist für Leute wie uns in der Muggelwelt einer der wenigen Orte wo wir frei Leben und Arbeiten können. Außerhalb sind die Leute nicht so offen uns gegenüber. Wenn sie in den Zirkus gehen erwarten sie Leute wie uns, außerhalb haben sie oft Angst vor uns oder sehen auf uns herab.

Das klingt wirklich toll., meinte ich leicht sprachlos, während ich zwischen den beiden hin und her sah und meinen Mund einen Moment gar nicht schließen konnte. Einen Ort, an dem man einfach akzeptiert wurde, das klang wirklich wundervoll, ganz und gar nicht nachdem Leben in einer Reinblutfamilie wie meiner. Die Unantastbaren Achtundzwanzig waren für vieles bekannt, aber ganz bestimmt nicht für ihre Toleranz und Akzeptanz. Es ist schön, dass ihr so einen Ort gefunden habt.

Ich hatte geschwiegen, während Frey geredet hatte, es fiel ihm schwer so viel am Stück zu reden, nicht, weil er es nicht konnte, sondern weil er es nicht mochte, das wusste ich. Eher er hat uns gefunden. Dad hat uns aufgenommen, als wir noch ganz klein waren. Ich spielte leicht mit meiner Gabel herum und sah dabei auf meine Hand. Wir hatten Glück.

Einen Moment dachte ich leise darüber nach, bevor ich die beiden anlächelte, denn ich mochte die siamesischen Zwillinge sehr gerne. Frey baute sich vielleicht weniger in Gespräche ein, aber ich kannte kaum jemanden, der so gut in Verwandlung und dazu noch generell sehr intelligent war, von Aurelia mal abgesehen, aber sie war eben die geborene Ravenclaw. Ich bin froh, dass er euch aufgenommen hat, sonst hätten wir uns vielleicht nie kennengelernt und ihr habt einen Ort, an dem euch alle so nehmen wie ihr seid, definitiv verdient., meinte ich schließlich und sah zwischen den beiden hin und her.

Ich legte meine Hand auf die meines Bruders und drückte sie leicht, während ich Aurelien immer moch anlächelte. Allerdings, stell dir vor wir wären an gar keine Zauberschule gekommen, oder, noch schlimmer, nach Ilvermorny. Wir waren nie dort gewesen, wie denn auch, aber Hogwarts war garantiert besser. Freya lief meistens mit dem Kopf durch die Wand, aber er war sehr empathisch, etwas von dem wir beide profitierten. Ich drehte meine Handfläche nach oben und drückte Freyas Hand zurück. Ich mochte es nicht daran zu denken was passiert wäre, wenn Doughal uns nicht adoptiert hätte, ich mochte es auch nicht an die Welt da draußen zu denken, die von Leuten wie uns so wenig hielten.

Ich nickte lächelnd, beschloss aber das Thema dabei zu belassen, denn um ehrlich zu sein wurde es langsam sowieso Zeit zum Unterricht aufzubrechen. Wollen wir dann mal los?, fragte ich, während ich bereits aus dem Augenwinkel wahrnahm, dass Aurelia mit einer Freundin bereits aufgestanden waren.

Nein, wir wollen nicht. Ich schüttelte leidend den Kopf, doch ich wusste, dass wir los mussten, zudem wollte ich ja näheres zu unserem verstorbenem Professor in Verteidigung gegen die dunklen Künste wissen. Ich ließ Freyas Hand los und nickte. Sonst kommen wir noch zu spät. Und so erhoben wir uns dann auch vom Tisch.

Ich stand ebenfalls auf und nahm meine Tasche, während ich mich langsam in Richtung Ausgang bewegte, ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen, denn Aurelia hatte recht, mich mehr mit Freunden zu umgeben hatte sehr gut getan.

Wir folgten Aurelien in Richtung Ausgang, unsere Tasche wieder am Rücken. Ich überlegte noch einmal ob wir auch ja alles mit hatten, doch mir fiel nichts ein, das wir vergessen haben konnten. Ich war in Gedanken schon beim Unterricht, ich war gespannt wer uns den Professor ersetzen würde.

Ich fragte mich, ob ich Alex in dieser Stunde wohl wiedersehen würde, denn ich hatte sie, oder ansonsten gerade eben ihn, eigentlich seitdem Ball nicht mehr gesehen, beschloss das aber genauso wie die Vertretung, oder ansonsten eben den neuen Professor oder die neue Professorin, einfach auf mich zukommen zu lassen, während wir die Große Treppe nach oben in die oberen Stockwerke zum Klassenzimmer nahmen.

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Trotz dem, dass unsere Gedanken an völlog verschiedenen Orten waren, funktionierte unsere Fortbewegung ohne Probleme, wir waren es ja gewohnt, wir waren charakterlich eben sehr unterschiedlich, irgendwann musste man damot klarzukommen lernen.
(Die oberen Stockwerke/Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste)

cont'd: Gänge & Treppen » Große Treppe

Abends saß ich in der Großen Halle und beendete gerade mein letztes Pergament, das ich noch für Wahrsagen hatte schreiben müssen, über Ovomantie. Eine Art der Wahrsagerei, bei der beispielsweise aus der Art, wie Dotter aus aufgeschlagenen Eiern fallen, die Zukunft vorausgesagt werden konnte. Aurelia traf schließlich auch ein und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor sie sich an den Ravenclawtisch setzte. Dann war es allerdings auch schon Zeit für das Abendessen, ich nahm mir etwas vom Auflauf, Röstkartoffeln, Spinat und Bratensoße, aß zuerst noch etwas konzentrierter, doch glitt dann wieder ins lesen ab, denn ich hatte mein Zoologiebuch "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" dabei und ich wusste auch nicht was es war, aber ich hatte schon immer ein gewisses Faible für alles, was nicht rein menschlich war, gehabt.

(falls sich jemand dazugesellen möchte, jederzeit gerne ^^)

Ich kam gut gelaunt und etwas zu spät dran in die Große Halle gelaufen. Ich hatte mich etwas zu sehr in mein Buch vertieft gehabt und dabei beinahe vergessen, dass heute ja Halloween war. So hatte das Essen zwar schon angefangen, aber das machte ja nichts. Kurz blieb ich im Eingang stehen und bestaunte die festliche Dekoration. Dann suchte ich mir einen freien Platz und fand einen neben einem Jungen, der wohl ein-zwei Jahrgänge über mir sein musste (Aurelien). "Guten Abend", begrüßte ich ihn mit einem breiten Lächeln. "Ist neben dir noch frei?" Ich deutete auf die Stelle auf der Bank neben ihm.