Ich lachte nur, denn ich nahm Roderich die Drohung nicht einmal nur annäherungsweise ab, während ich zuerst noch ein wenig mehr schlurfte, bevor ich mich wieder etwas aufrichtete, in meine normale Haltung eben. Bücher wäre dann doch sehr klischeehaft. Muss ich dazu dann auch ein Korsett tragen? Und werde ich dann einem fremden Mann versprochen, den ich nicht kenne?, fragte ich grinsend nach, Aber ich warne dich vor, die Bücher werden nicht unverschont bleiben.

Du bist einfach zu grausam, verehrten Herr Prinz, Rod., sagte ich und seufzte melodramatisch, bevor ich leicht grinste, bei dem Spitznamen, dem ich Roderich gerade verpasst hatte. Ich sah mich um und fragte mich, wo denn nun die besagten Gemächer waren und wie lange es wohl dauern würde, bis Roderich mit mir zufrieden war, vermutlich bis kurz bevor die Eltern selbst da waren.

So schlimm?, fragte ich grinsend, während wir uns offenbar nun auf dem Weg dorthin befanden, ich konnte nicht anders als mich staunend umzusehen, zwischen all den Bildern und Gemälden, es war fast wie in Hogwarts, nur dass hier die Bilder nur halb so lustig waren. Temperaturen hier drin wie in England, man kann es kaum glauben., scherzte ich, Wer braucht eigentlich so viele Gemälde? Bitte sag mir es gibt auch eines von dir, Rod!

Ah verstehe., meinte ich und grinste, ich ging nicht mehr auf das "noch schlimmer" ein, einen gewissen Takt hatte ich wohl auch irgendwo noch versteckt, während ich ein paar übertriebene Grußgesten in Richtung der Gemälde machte, bevor ich erstaunt zu Roderich sah, Warum sollte ich es nicht sehen wollen? Ich bin sicher du bist auch darauf handsome, so schlimm kann der Maler gar nicht gewesen sein. Ich lachte unbekümmert. Außer du bist ein geheimer Spion und darfst mir dein wahres Aussehen nicht verraten.

Wir betraten einen riesigen Raum, nun gut, alles hier war riesig, aber es gab einige verschiedenen Abstufungen, komplett in grün, Slytherin-Haus wäre stolz gewesen, voller Sitzgelegenheiten und Tischchen. Ich sah mich mit großen Augen um, als mein Blick sofort auf das Portrait fiel. Anne und Roderich, gemeinsam, etwas anderes hätte ich auch gar nicht erwartet, deutlich jünger, aber wir kannten uns immerhin schon seit fünf Jahren. Ihr seid ja so süß!, meinte ich begeistert grinsend und lachte dann, Da macht es doch gar keinen Spaß sich über das lustig zu machen, ihr seht toll aus. Warum das Zögern? Ich verstand es sehr gut, sehr nahe mit seinem Geschwister zu sein, ich würde für Mundungus absolut alles geben und wir waren noch nicht einmal Zwillinge. Wir waren schon immer beieinander gewesen, genauso wie Anne und Roderich, die beiden gehörten für mich eben einfach zusammen in ein Paket.

Rätsel, die zu groß für dich und diese Welt sind, Süßer., scherzte ich grinsend und deutete mir an die Schläfe, während ich von meinem Kopf sprach, als wäre er eine seltsame Landkarte oder eines der vielen mysteriösen Dinge im Büro unseres Schulleiters. Ich hatte das ein oder andere Mal dort versucht etwas mitgehen zu lassen, nur leider nie wirklich mit Erfolg. Ich runzelte allerdings die Stirn, als ich hörte, was Roderich da sagte, denn warum wollte man denn nicht, dass die Portraits von Zwillingen gemeinsam waren? Also, erstens, warum haben sie euch überhaupt getrennt malen lassen? Ihr gehört doch zusammen und zweitens, was stört sie daran?

Tatsächlich hörte ich Roderich aufmerksam zu und etwas blitzte in meinen Augen auf, Verständnis, ein bisschen mehr, als ich es wollte, denn ich konnte es leider nur zu gut nachvollziehen. Nun, Anne und Roderich mochten ein deutlich glamouröseres Leben geführt haben, allerdings bedeutete das nicht, dass sie nicht genauso gelitten hatten. Ah, ich verstehe, ja, körperliche Nähe war bei mir auch nicht so das Ding., meinte ich, noch immer grinsend, aber es war mehr eine Abwehrreaktion, alleine das ich das mit Roderich teilte, war schon ein großer Vertrauensbeweis, aber ich wusste, dass er auf mich zählen konnte und ich auf ihn. Aber wir sind und werden noch so viel mehr als unsere Eltern., sagte ich und sah zu Roderich, ein kurzes ehrliches Lächeln auf meinen Lippen, bevor ich mir das Portait noch einmal ansah, Ich sehe euch gerne so, wenn ihr so steht, dann wirkt ihr... glücklicher. Es war erstaunlich tiefgründig, was ich da gerade sagte, aber natürlich hatte ich verstanden, je näher die beiden Zwillinge beieinander waren, desto glücklicher waren sie, ich war nicht blind und ich sah nichts schlechtes daran, eher etwas sehr schönes. Dann grinste ich allerdings schon wieder. Na los, du wolltest mich doch noch foltern, ich meine, mir Tischmanieren beibringen.

Das Lächeln, das ich Roderich in diesem Moment schenkte hatte beinahe etwas jungenhaftes, verlegenes, es war eine Seite, die nur wenige zu sehen bekamen, bevor ich ihm auch schon wieder folgte. Ich werde sehr präsentabel sein, am präsentabelsten überhaupt., sagte ich grinsend, während ich ihm mit großen Schritten folgte.