Zufrieden lächelte ich in Richtung Alex und Burke. Das Problem war vorerst beseitigt. Finn? Wie in: Finn Fletcher? Interessiert hob ich eine Augenbraue. Meine Aufmerksamkeit lag wieder bei Drake. An diesen hatte ich wirklich nicht gedacht. Trotzdem konnte ich ein Grinsen nicht unterdrücken. "So lange du mir Fletcher nicht so verführst das er nicht weiter hin alles beim Quidditch gibt." Mein Tonfall zeigte eindeutig von einem Scherz. Ich nahm Quidditch ernst. Aber auch nicht so ernst das ich meinen Team-Mitgliedern in ihr Liebes-Leben hinein pfuschen würde. Ganz im Gegenteil. Das Verhältnis der beiden interessierte mich. Ich hatte sie eher selten zusammen gesehen. Aber dann war ich auch nie so gut informiert. Bei Gerüchten zumindest. Da hatte Lucinda eindeutig die besseren Quellen.
"In der Tat. Ich habe sogar schon eine Zusage." Der Ball war nicht das Wichtigste für mich. Das war und blieb Quidditch. Dennoch konnte ich ein stolzes Lächeln nicht vermeiden. Gesprenkelt mit dezenter Verlegenheit. Dates, Bälle und sonstiges warfen mich einfach etwas aus meinem Element. Aber es hatte mich nicht davon abgehalten trotzdem die Person zu fragen mit der ich mir es gut vorstellen konnte das zu schaffen. Kurz hatte ich an Arcana gedacht. Doch jahrelange Freundschaft hatte eine stärkere Bindung. "Ich darf unsere Schulsprecherin Anne begleiten." Der Stolz schwang auch in meiner Stimme mit. Ich warf meine Haare über meine Schutler.

Ich seufzte genervt und fuhr mir mit der Hand durch die grünen Haare. Ja doch, red nicht lange darüber. Ich schüttelte den Kopf über Aureliens Verhalten. Brauchte er so dringend jemanden, dass er ernsthaft mein Angebot annahm? Es war spontan gewesen, ich war mir nicht einmal sicher gewesen ob ich den Ball überhaupt besuchen wollte.

Meine Wangen färbten sich leicht pink, ich hatte schon zuvor im Madam Puddifoot's irgendwie das Gefühl bekommen, dass Alex diese Dinge anders sah als ich, aber wirklich darüber gesprochen hatten wir nicht. Ich versuchte mich also lieber in das Gespräch einzuklinken. Belustigt schnaubte ich über Teos Frage an Vanity, auch wenn ich etwas neidisch wurde, so wie sie begeistert über ihre Begleitung, unsere Schulsprecherin persönlich, sprach. Natürlich kann sie das., kommentierte ich sofort und warf dann einen kurzen Blick zu ihr, bevor ich mich räusperte, Es ist schließlich gewisserweise in ihren Genen., fügte ich dann etwas vorsichtiger hinzu, schließlich wusste ich nur zu gut, dass das Thema "Halbbrut" gerade in diesen Zeiten ein schwieriges war.

Wenigstens ist er kein Jäger. Nicht das ihm Fletcher noch verliebt hinter her starrte anstatt den Quaffel zu fangen. Wobei ich das bezweifelte. Wenn man sich so ansah was er beim letzten Training geleistet hatte. Auf das freche Lächeln und Zwinkern hin lachte ich nur gutmütig. Ich würde am Ball nach diesem ungleichen Paar jedenfalls Ausschau halten. "Das bezweifle ich keineswegs." Anne war bestimmt eine ausgezeichnete Tänzerin. Auch wenn ich daran gar nicht unbedingt gedacht hatte. Bei einer Begleitung war das schließlich nicht das Wichtige. Zumindest nicht für mich.
Mein Blick bohrte sich in Burke. Er sollte bloß kein falsches Wort verlieren. Ich hatte die Gerüchte über seine Familie gehört. Und ich war bereit mein Wissen gegen ihn ein zu setzen. Der Fischjunge soll besser auf passen. Ich hob eine Augenbraue. Er haderte kurz. Aber korrigierte sich noch. Ich lächelte bissig. "Es stimmt. Veela haben ein natürliches Talent dafür." Ich sah wieder lächelnd zu Teo. Dieses Mal war das Lächeln nicht mehr bissig. "Ich muss allerdings zu geben das ich von meiner Mutter hauptsächlich brasilianische Kultur gelernt habe. Also auch brasilianische Tanzformen. Bossa Nova. Coco. Samba." Vor allem das Letzte war durchaus überall auf der Welt bekannt. Südamerikanische Kultur erfreute sich an spärlicher Beliebtheit. Vor allem in nordischen Ländern wie dem Vereinigten Königreich.

Das Gespräch wandte sich dem Thema "Tanzen" zu, was mich genervt seufzen ließ, ehe ich mit einem leisen Plumpsen auf meinem Rücken landete. Es gab ja wohl kaum ein langweiligeres Thema als Tanzen, außer vielleicht Mode und Schminke. Ich sah gelangweilt zur Decke hoch und schloss dann die Augen. Wenn die anderen weiter über dieses Zeug reden wollten, dann konnte ich jetzt auch ein Nickerchen machen.

Das war nicht so gemeint, wie es vielleicht gewirkt hat., rechtfertigte ich mich sofort, als ich ihr bissiges Lächeln sah, schließlich wollte ich sie wirklich nicht beleidigen, und nickte ihr dann einmal zu, schließlich konnte ich es doch ein wenig nachvollziehen, was für Aufmerksamkeit man da manchmal bekam. Ich kannte mich mit nicht-magischer Kultur nicht so gut aus und es schien so, als wäre Teo sehr interessiert, während sich Alex auf den Boden plumpsen ließ, weswegen ich einfach schnell meine Position wechselte und mich neben ihr ausstreckte, meine Beine elegant übereinander und meine Gedanken noch immer damit beschäftigt, über ihr Angebot nachzudenken, denn es war wirklich plötzlich und auch unerwartet gekommen.

Quidditch war mein Lieblings-Sport. Aber Sport war für mich Sport. Genauso wie eben das Tanzen. Fierro ließ sich auf den Boden fallen. Ich würdigte die Aktion mit einem Zucken der perfekt gezupften Augenbraue. Wenn sie am harten Boden schlafen wollte war das nicht mein Problem. Warum muss Drake immer so nett sein? "Wenn du möchtest bringe ich dir ein paar bei." Selbstverständlich konnte er auch Begeisterung für brasilianische Tänze finden. Er konnte nämlich für absolut alles Begeisterung finden.
"Ist schon in Ordnung. Ich weiß was gemeint war." Das Einzige was mich an dem Dasein einer Veela immer gestört hatte war diese Fixierung auf Männer. Immer wurde von ihrer Wirkung auf Männer gesprochen. Und das die jenige nichts gegen die Magie tun konnten. Und ihr hilflos ausgeliefert waren. Sexistisch. Und rassistisch. Burke legte sich gleich neben Alex. Amüsiert grinste ich. "Schlafmützen."

Ich hatte eine großartige Fähigkeit: ich konnte überall einschlafen und das sehr schnell. Aufwachen ging zwar genauso rasch, doch immerhin musste ich so weder das weitere Gespräch über das Tanzen hören, noch Teos absonderliche Feststellung. Ich rollte mich kurz nach dem eindösen zusammen, das Gesicht in Aureliens Richtung, weil er auf dem doch sehr kalten Steinboden eine Wärme ausstrahlende Quelle darstellte.

Entspannt hatte ich meine Augen geschlossen, während mein Gesicht in die Richtung von Alex sackte, vermutlich unterbewusst, ich allerdings kurz noch ein Auge öffnete, um Teo ins Visier zu nehmen. Das habe ich gehört., meinte ich noch, bevor ich wieder komplett entspannt dalag.

Das war beinahe unerträglich. Ich zweifelte kein Stück daran das Finn zu seiner Ball-Einladung 'Ja' sagen würde. Falls möglich schienen seine Augen zu glitzern wie das Wasser in einem klaren Bach an einem schönen Sommertag. Wie soll man da überhaupt 'Nein' sagen? Ich sollte es vorerst lieber aufgeben mir versuchen ein zu reden das wir Rivalen waren. Momentan waren wir zwei Schüler. Kein Quidditch stand zwischen uns. "Sie können es nicht abstreiten." Ich zwinkerte Burke zu. Doch dann legte sich dieser wieder hin. Sein Gesicht in Richtung Alex. Alex‘ Gesicht in seine. Ein Gryffindor und ein Slytherin. Vollkommen friedlich. Entzückend.
"Lieber Samba oder Bossa Nova?" Ich wandte mich wieder zurück. Und stand auf um mich ein Stück von den beiden Schlafenden zu entfernen. Ich brauchte schließlich etwas Platz. Sollten die beiden ruhig ungestört sein. "Es können beides Partnertänze sein. Samba ist etwas einfacher." Ich überlegte kurz. "Und Bekannter auch denke ich."

O/T: Aurelien Burke wird auf Wunsch übersprungen.
Eine kurze Weile überlegte ich. Dann nickte ich. Einen Blick warf ich noch auf Alex und Burke. Ich musste mich doch wirklich loben. Teo hat Recht. Außerdem sind sie nun Ball-Partner. Wunderbar hast du das eingefädelt Emma. Selbstverständlich war es nicht nur mein Tun gewesen. Aber das musste ich hier nicht erwähnen. "Samba ist außerdem noch mein Nationaltanz. Keine Sorge. Bossa Nova kannst du auch später noch lernen." Ich stellte mich schon einmal in eine angedeutete Tanzhaltung. So das Teo neben mir stand. Und er die Sachen ansehen oder nach ahmen konnte. "Ich fange mal mit dem Grundschritt an."
Zuerst zeigte ich den Schritt einmal schnell vor. Rechter Fuß vorwärts und dann einen langsamen Schritt nach vorne. Der linke Fuß folgt dem Rechten und dann ein kleiner Tap. Dann stellte ich mich wieder neben Teo. "So. Zuerst setzen wir den rechten Fuß nach vorne." Ich tanzte einen langsamen Schritt nach vorne. "Wir wollen das ganz langsam machen. Es heißt deswegen auch Slow." Dann folgte mein linker Fuß dem Rechten. Meine Füße standen nun Parallel. "Unser linker Fuß folgt nach und wir haben unser Gewicht jetzt auch hauptsächlich auf dem linken Bein." Nun wechselte ich mein Gewicht schnell wieder auf den Rechten. Ich belastete mein Gewicht etwas mehr als sonst. Damit man meine Schritte auch gut hören konnte. Ein typisches 'Tap'-Geräusch ertönte. "Dann wechseln wir unser Gewicht schnell von Links nach Rechts. Ein kleiner Tap."