Ich konnte Emma nur ein Lächeln schenken, zu verlieren und zu versagen war ein sehr unangenehmes Gefühl, doch es war eines dem wir alle begegneten und ich meinte vollkommen was ich sagte, so etwas zu überleben und zu überstehen konnte auch ein Geschenk sein man lernte aus seinen Fehlern. Ich runzelte kurz die Stirn. Wo ich gerade an Fehler dachte. Josh meine aggressive Seite zu zeigen war einer gewesen, doch einer über den ich mit ihm sprechen wollte, nein, es musste. Ich wollte und konnte ihn nicht verlieren, also mussten wir darüber reden. Ich nahm mir vor ihn gleich nachdem das Duell vorbei war aufzusuchen, es würde sicher nicht mehr lange dauern, Anne half Emma bereits wieder auf die Füße.

Meine Angst zu versagen war schon immer groß gewesen. Es war nie eine Option gewesen schlechter zu sein. Zumindest nicht in den Aktivitäten – wie Quidditch – auf die ich mich spezialisierte. Ganz unabhängig davon wie gut die anderen Spieler sein mochte. Ich musste ganz oben stehen. Ich musste jeden beeindrucken. Und zu zeigen was ich alles konnte. Auch wenn ich nur dies oder das war. Mein ganzes Leben hatte ich bemerkt wie es war wenn einem eine Rolle aufgezwungen wurde. Wenn man bemerkte wie sich andere lustig darüber machten. Es erinnerte mich zu gut an meine anfänglichen Gespräche mit meiner besten Freundin. Und über diese ewigen Debatten das im professionellen Quidditch kaum Frauen Treiber waren. Oder – noch schlimmer – wenn über meine Abstammung gesprochen wurde. Wie zuvor das Erlebnis mit Alex. So etwas war lange kein Einzelfall. Jeder wollte mir sagen – wer ich war – anstatt mir zu zu hören wer ich sein wollte. Aber ich bemerkte das mich Anne sah. Es war beinahe als ob sie durch mich hindurch sah. Ich warf ihr einen entschuldigenden Blick zu. Meine Mine weniger ernst. Die Jugend – einer normalen Fünfzehnjährigen – kehrte zurück auf mein Gesicht. "Ich werde es wieder gut machen." Anne ergriff meine Hand und zog mich wieder auf meine Beine. Zuerst hatte ich die Angst sie würden direkt wieder unter mir nachgeben. Aber eine Stütze hielt mich fest. Ich konnte gar nicht umfallen und wenn ich es wollte. Nicht solange Anne auf mich Acht gab. Aber den Weg auf die Bühne musste ich allein schaffen. "Danke. Ich glaube es geht schon."
Mit meiner rechten Hand strich ich mir meine schönen schwarzen Haare hinter das Ohr. Bevor ich schnurstracks auf Aurelia zu marschierte. Die Treppen zur Duellier-Bühne hinauf. Mit einer etwas eisernen Mine ergriff ich den Arm von Aurelia – meine Hand an ihrem Ellbogen und ihre an meinem – zu einem festen Handschlag. Eine sehr sportliche Geste – wie ich sie auch oft beim Quidditch verwendete. Ich drückte ihre Hand in meiner. Nicht übertrieben fest aber ich war auch immer noch ein Treiber. Und nickte ihr dabei zu. "Gutes Duell. Besserer Sieg." Es verlangte wirklich einiges an Selbstdisziplin den bitteren Unterton aus meiner Stimme zu verbannen. Selbst wenn mir klar war das Aurelia diesen Sieg mehr als nur verdient hatte. "Eine Revanche das nächste Mal?" Ein kleines Grinsen breitete sich dann doch auf meinem Gesicht aus während ich unseren Handschlag wieder löste. Ich nickte ihr zu – vollkommen unabhängig davon was ihre Antwort war – ich würde sie respektieren. Eventuell würde ich später Aurelien auch noch nach diesem stärkenden Trank fragen. Allerdings würde ich mich nun wieder in mein Haus zurück begeben. "Danke für die Aufsicht." Ich lächelte meinem liebsten Professor – Prof. Medwedew – noch ein Mal zu. Ich war ihm für Vieles dankbar. Nicht nur für die Aufsicht über mein verlorenes Duell. 'Es ist keine Schande ein Duell zu verlieren, Miss Vanity, auch wenn es sich so anfühlt, man lernt besonders aus verlorenen Duellen, gewonnene geben nicht so viel her.' Meine Mine wurde wieder ernster. Nachdenklicher. Ich würde sehen wohin mich meine Beine trugen. "Einen schönen Abend noch…"

Aurelia erwiderte den sehr sportsmännischen Handschlag ohne Probleme, sie war nicht umsonst ebenfalls eine Dame, die sehr gerne Quidditch spielte. Sie war eine der besten Jägerinnen, so sahen wir uns beide, auch wenn ich zugeben musste, dass sie noch einmal mehr ein Händchen dafür hatte. Es war wie bei magischen Tierwesen bei Drachen bei ihr, man sah ihr nicht nur die Begeisterung, sondern auch die Leidenschaft an. "Auf eine Revanche, es wird mir eine Ehre sein.", versprach sie mit einem sanften, aber freudigen Lächeln , bevor wir uns noch sehr höflich von allen verabschiedeten.

eine Weile später, bei: Hogsmeade » Besenknechts Sonntagsstaat

Ich ließ Emma mit etwas Zögern los, doch war dann erleichtert, als sie es schaffte zu Aurelia auf die Bühne zu steigen und das Duell richtig zu beenden, wenn auch auf sehr sportliche Art, wie es für sie auch passend war. Dann verließ sie den Raum und ich sah ihr einen moment nach, ehe ich meinem bruder einen kurzen Blick zuwarf. Ich beobachtete das Geschehen, Emma und Anne hatten ohne Zweifel noch einiges zu besprechen, doch ich war froh, dass die beiden sich gefunden hatten. Emma tat meiner Schwester gut und ich würde für die Beziehung der beiden, sofern sie hielt, alle Hebel in bewegung setzen, die mir zur Verfügung standen. Auch wir verabschiedeten uns von allen und zogen uns zurück.

(Zeitsprung - Die Ländereien » Das Quidditchfeld/Großer See)

Emma schaffte es wieder aufzustehen und das Duell zu beenden, nach und nach verließen alle wieder den Clubraum. Ich verabschiedete sie und fasste mich dann ein Herz meinen Entschluss wirklich in die Tat umzusetzen. Ich schnappte mir also Felix und ging los.
(Die oberen Stockwerke » Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste)