Ich zog rasch meine festliche Kleidung aus, montierte meine Prothese ab und verzog mich ins Bett. Felix rollte sich mit einem leisen Gurren auf meiner Brust ein und ich streichelte ihn bis ich selbst einschlief, zufrieden und voller Erinnerungen an einen wunderschönen Abend.

Nachdem ich das Frühstück verschlafen hatte beschloss ich, dass ich jetzt trotzdem dringend einem Snack brauchte, irgendetwas würde sich schon noch finden. Ich legte also meine Prothese wieder an und kleidete mich ein und wartete bis Felix sich bequemte sich statt an den Stuhl an mich zu hängen, bevor noch etwas kaputt ging. So ausgestattet ging es also endlich los.
(Eingangshalle)

Nach einer erfolgreichen Stunde mit einer Gruppe Zweitklässler war ich nun wieder zurück in meinem Raum, wo ich kurz eine Pause abhielt, ehe Josh mit seiner fünften Klasse vorbeikommen würde um eine praktische Stunde abzuhalten. Ich freute mich schon darauf, ich mochte es den Schülern Dinge beizubringen und Duellieren war eben meine Berufung. Ich streichelte Felix' Kopf, während ich mit meiner freien Hand versuchte ein paar Sachen zu sortieren.

kommt von: Die oberen Stockwerke » Klassenzimmer für Verteidigung gegen die Dunklen Künste

Wolfie spazierte neben mir her, während ich über die Große Treppe nach unten in den Kerker, wo der Duellierclub war, marschierte. Ich hatte all meinen Schülern der fünften Klasse bescheid gegeben, dass wir uns für eine besonders praktische Stunde im Duellierclub treffen würden. Ich war natürlich schon zu früh da und öffnete die Tür zum Club, ich war schon lange nicht mehr hier gewesen, aber wenn es mich nicht täuschte, dann waren jetzt sogar noch mehr kleinr Beschädigungen an den Wänden als früher. Kein Wunder, nachdenklich betrachtete ich die Duellierbühne und lächelte dann, denn ich freute mich schon auf die nächste Stunde.

⤝ Quidditch-Feld
Der Duellierclub befand sich im Kerker. Die alten Gemäuer im Untergrund der Schule waren mir wirklich vertraut. Mein Gemeinschaftsraum und mein Haus befanden sich dort. Und ich mochte das auch so. Wir brauchten keine extra Türme wie die Gryffindors. Oder auch die Ravenclaws. Beim Thema Ravenclaw dachte ich doch kurz noch an Arcana. Ich fragte mich ob sie meine Nachricht je erhalten hatte. Und ob sie sich über meine Zeichnung gefreut hatte. Tatsächlich hatte ich in den letzten Tagen weniger an sie gedacht. Besonders mit dem Ball. Außerdem hatte ich mehr Zeit mit Anne verbracht. Sogar mehr als mit Lucinda. Diese war momentan aber auch beschäftigt mit dem Schulstoff. Und das war in Ordnung. Ich hatte auch viel in der Bibliothek gelernt. Geschichte der Zauberei wurde mir langsam immer verständlicher. Meine Prüfungen zumindest in diesem Fach kamen mir nicht mehr so nicht-schaffbar vor.
Ob wir die Stunde wohl mit Flitwick oder Medwedew haben. Einer der Leiter des Duellier-Clubs würde anwesend sein. So viel stand fest. So wie der neue Professor. Wir hatten in der Zwischenzeit Dumbledore als Vertretung genossen. Ich mochte den alten Kautz. Aber trotzdem war ich froh um den neuen Professor. Oder vielleicht auch nicht. Wir würden das alles noch sehen. Ich steuerte auf die Tür zu. An der Mauer neben der Tür lehnte eine bekannte große Gestalt. "Fletcher." Ich grinste meinen Hüter an. Er spielte gerade mit seiner Krawatte. Ob er weiß wie man die richtig bindet? "Das ist das noch erlebe das du pünktlich kommst." Mein Tonfall war ein wenig sarkastisch aber auch scharf. Immerhin schaffte er es auch zum Training nicht immer sehr pünktlich. Und das konnte ich nun wirklich nicht leiden. Quidditch war schließlich ernst zu nehmen. Aber er war auch verdammt gut. Sonst hätte ich ihn auch schon aus dem Team geworfen. Es gab genug welche die Position gerne haben würden.

Als ich hörte wie draußen die Türe aufging erhob ich mich und ging mit Felix am Arm hinaus. Josh war schon da und ich ging lächelnd auf ihn zu. Da bist du ja. Wie war das unterrichten bisher?

Da ich noch in meinen Gedanken gewesen war, sah ich etwas ruckartig auf, als ich Alexanders Stimme hörte und stolperte dabei über meine eigenen Füße, konnte mich allerdings gerade noch so fangen. Ich kratzte mich am Hinterkopf und lächelte schief, auf der Seite wo man meine Narbe nicht so gut sah, während Wolfie meine Hand anstupste, als wollte er mir sagen, ich sollte mal besser aufpassen. Meine erste Stunde war ein voller Erfolg, auch wenn wir eine Komplikation bei einer Übung hatten., meinte ich fröhlich und lächelte zufrieden, denn zumindest als ich sie bei der anderen Übung beobachtet hatte, hatten die Doe-Zwillinge wieder deutlich entspannter gewirkt, Ich lerne gerade die ganzen Klassen kennen, ich bin schon gespannt auf die Fünftklässler.

Was ist passiert? Kurz besorgt musterte ich Josh, doch er schien okay zu sein, obwohl er eben gestolpert war. Felix kletterte auf meine Schultern, ihm war Wolfie immer noch nicht so ganz geheuer, aber ich winkte dem Wolfshund kurz leicht zu, er wirkte sehr mit Josh beschäftigt.

Wolfie blieb immer nahe bei mir, vor allem nachdem in der Stunde zuvor doch einiges passiert war. Ich nickte, während ich zu Alexander nach oben sah. Es gab leichte Schwierigkeiten bei einer Übung mit dem Irrwicht, also bin ich dazwischen gegangen., erzählte ich nonchalant, auch wenn meine Augen kurz leicht leer wirkten, als ich an die Gesichter meiner Schwestern dachte, die mich angestarrt hatten, wechselte dann aber lieber schnell wieder auf fröhlich, Alles andere hat super funktioniert, ich bin in der Stunde noch nicht einmal gestolpert.

Das muss ja übel gewesen sein. Immerhin konnten die Schüler einen Irrwicht meistens selbst abwehren, man konnte sich ja vorbereiten, meistens wusste man ja etwa was seine größte Angst war. Ich legte Josh eine Hand auf die Schulter und lächelte ihn an. Gut gemacht. Dann wird diese Stunde auch ein Erfolg.

Fletcher reagierte auf seine typische Art. Ich zog eine perfekt nachgefahrene Augenbraue hoch. Und schüttelte nur amüsiert den Kopf. Dieser Junge war schon immer etwas schwierig gewesen. Schwierig aber auch schwer in Ordnung. Da war Crouch deutlich schwieriger. Und mit dem schaffte ich es auch zusammen zu arbeiten. "Gehen wir." Mein Tonfall war bossy. Aber das war auch der Normalfall bei mir. Ich umgab mich gerne mit vielen Leuten. Meistens aus Slytherin. Aber auch aus anderen Häusern ich hatte damit keine so großen Probleme. Trotzdem gab ich gerne den Ton an. Ob nun freundschaftlich, als Captain oder unter anderen Schülern. "Ich kann es kaum erwarten ein paar Gryffindors den Hintern zu versohlen." Ich war ein guter Duellant. Aber Fletcher war nun ein Mal um einiges besser als ich. Deshalb legte ich mich lieber nicht direkt mit ihm an. Sondern steuerte die Aufmerksamkeit lieber auf unseren gemeinsamen Feind. Es gab doch einige unserer Kameraden auf Gryffindor – gerade aus meinem Jahrgang – denen ich den Hinter versohlen wollen würde. Und sei es nur wegen einem schlechten Quidditch-Match.
Ich trat also zur Tür. Und hielt diese offen. Die beiden Professoren unterhielten sich gerade weiter weg von uns. Der eine war Medwedew. Einer meiner absolut liebsten Professoren. Er war breit gebaut für einen Zauberer. Trotzdem war er meistens sehr freundlich. Und er hervorragender Duellant. Der Andere dürfte wohl unser neuer Professor sein. Er war deutlich kleiner. Vermutlich ungefähr in meiner Größe. Und er hat einen Wolf dabei? Vielleicht ist es auch ein großer Hund. Ich war gespannt auf die offizielle Vorstellung. Er hatte eine etwas dunklere Hautfarbe. Meiner ebenfalls nicht unähnlich. Mit ziemlicher Sicherheit also kein reiner Engländer. Gerade in der Sekunde als ich weg sehen wollte legte ihm Medwedew seine Hand auf die Schulter. Wie süß. Der Gedanke kam mir beinahe sofort. Der Größenunterschied war so deutlich bemerkbar. Inzwischen trafen auch andere unserer Mitschüler im Gang ein. Die Stunde begann bald und mehr unserer Klassen-Kameraden steuerten auf den Duellier-Club zu.

Gerade als ich ihm zustimmen, aber auch optimistisch hinzufügen wollte, dass zum Glück niemand ernsthaft zu schaden gekommen war, landete auch schon seine Hand auf meiner Schulter. Einen Moment hielt ich inne, während sich meine Wangen leicht rot färbten bei dem Kompliment und den aufmunternden Worte, denn das Lob kam wirklich unerwartet. Solange du mich beim Vorzeigeduell ein wenig schonst., entgegnete ich schließlich und lachte, um bloß von meiner Röte abzulenken und die Situation mit Humor zu umgehen. Ich sah kurz noch zu ihm hinauf, bevor ich zum Eingang des Duellierclubs sah. Die ersten Schüler betraten bereits die Klasse, ein dunkelhaariges Mädchen aus Slytherin und ihr nach ein Junge mit weißblonden Haaren, ebenfalls aus Slytherin.