Ich lächelte kaum merklich über Emmas Verhalten, mir war schon aufgefallen, dass sie zuvor sehr schläfrig gewirkt hatte. Ich setzte mich ihr gegenüber hin und hörte ihr zu. Ein Koboltmörder im Mittelalter, durchaus interessant. Bist du gerade bei den Koboldrebellionen?

O/T: Ich glaube übrigens du hast noch die Ballkleidung in der Signatur. ;)
Anne saß mir nun gegenüber. Ich lächelte sie freundlich an. Es freute mich sie hier wieder zu sehen. Ich legte das Buch auf den Tisch. Das Mädchen vor mir war doch deutlich interessanter. Yardley Platt. Irgendwoher kenne ich diesen Namen. Außerhalb von diesem Buch. "Genau den." Da fiel mir auch ein woher ich diesen Mann genau kannte. "Ich kenne ihn ehrlich gesagt nur aus der Schokofrosch-Karte." Ich grinste verlegen und fuhr durch meine offenen Haare. Ein Teil von ihnen war in einen halboffenen Dutt gebunden, aber der Großteil fiel offen über meine Schultern.
"Ich versuche gerade den Stoff von der 3. bis zur 5. Klasse zu wieder holen." Ich erklärte ihr mal lieber mein Vorhaben. Ich musste viel wieder holen damit ich dieses Fach bestehen konnte. Zumindest auf dem Niveau der ZAG-Prüfungen die ich wollte. "Das Buch ist spannender als Binns. Aber noch lange kein Quidditch." Vermutlich hatte sie sowieso bemerkt wie ich beinahe eingeschlafen war. Mein nächster Satz war etwas schüchtern geäußert. Ich mochte es nicht so ganz meine Fehler offen zu zu geben. Ich wusste es gab Schlimmeres. Aber ich hatte nun ein Mal einen großen Ehrgeiz. "Mein Wissen reicht noch nicht für die ZAG. Zumindest nicht laut dem Probetest. Aber das plane ich zu ändern."

(Mist, du hast recht, danke, habs geändert :))

Ich bezweifle, dass eine Schokofroschkarte den Taten dieses Mannes gerecht werden kann. Ich hatte diese Karten nie gesammelt, wie denn auch? Snacks und dergleichen waren Zuhause nicht erlaubt und hier hatten mein Bruder und ich auch nicht mehr damit angefangen. Aber ich kannte die kleinen Kärtchen auf denen kurz erklärt wurde wer das auf dem Bild war. Ich lächelte leicht und zog Emmas Buch zu mir um die offene Seite mit den Koboldaufständen kurz zu überfliegen. Ich bin sicher, wenn du dich bemühst wirst du ein Ohnegleichen schaffen, allerdings denke ich, dass dir auch Professor Bins es nicht eben leicht gemacht hat dich für Geschichte zu begeistern. Dabei sind gerade die Koboldrebellionen sehr interessant und aufregend.

Anne zog mein Buch an sich. Ich war kurz versucht danach zu greifen. Oder etwas anderes zu tun. Aber es war wohl schon zu spät. "Hn-" Ich wollte noch etwas sagen. Aber gut. Dann konnte sie meine 'Kritzeleien' an der Seite des Buches eben sehen. Die Zeichnungen von Quidditch oder magischen Tierwesen waren mir jetzt nicht peinlich. Aber ganz oben auf der Seite konnte man eindeutig uns beide erkennen. In unseren Ballkleidern. Lachend und Tanzend. Keine große Zeichnung. Aber gut zu erkennen.
"Ein 'Erwartungen übertroffen' würde genügen." Aber gegen ein 'Ohnegleichen' hatte ich nichts ein zu wenden. Auch wenn ich nicht glaubte das ich so gut werden würde. Anne hatte aber selbstverständlich Recht. Ich musste mich dahinter klemmen. "Ich wünschte nur ich hätte schon früher mit gelernt." Nachdenklich sah ich auf meine Hände. Meine Nägel waren rot lackiert. Sie erinnerten mich an meine Mutter. Diese war immer ausgezeichnet in der Schule gewesen. Trotz dem Sport. "Ich möchte meine Mutter stolz machen."

Ich sah die Zeichnungen erst als ich die Seite übeflogen hatte und erkannte Emma und mich beim tanzen oben in der Ecke. Ich lächelte leicht darüber, es war ein wundevoller Tanz gewesen. Es ist noch nichts verloren. Wie viel weißt du über dieses Thema? Ich sah wieder auf, ich war froh, dass Emma nahe genug bei mir saß, dass ich sie klar erkennen konnte, schlimm genug, dass ich im Unterricht manchmal meine Brille aufsetzen musste.

Falls sie etwas Negatives oder auch sehr Positives über die Zeichnung dachte ließ sie sich nichts anmerken. Ein kleines Lächeln auf ihren Lippen. Aber das konnte viel bedeuten. Trotzdem versuchte ich mich nicht auf Anne sondern auf das Thema zu konzentrieren. "Den Zauberstab-Bann mit dem 'Gesetz zum Gebrauch des Zauberstabs' habe ich auf alle Fälle verstanden. Es ist verständlich das als ihnen das Recht einen Zauberstab zu führen entzogen wurde die Rebellionen wieder aufkochte." Das war eines der ersten Themen die mich persönlich interessiert hatten. Als Halbbrut waren diese Themen schließlich auch für mich interessant. Zum Glück darf ich einen Zauberstab tragen. Du-weißt-schon-wer hätte das bestimmt lieber anders.
"Aber ich konnte nichts zu der Probe-Frage finden: Warum sind die Geschäfte zwischen Zauberern und Kobolden schon seit Jahrhunderten belastet?" Der Probetest hatte mich zugegeben etwas frustriert. Ich hatte selbst mit dem Buch nicht alle Antworten finden können. Ich zeigte auf das Pergament direkt vor Anne. Und lehnte mich nach vorne. Ich streckte meinen Oberkörper beinahe über den gesamten Tisch. Ohne mir darüber direkt Gedanken zu machen. Ich war gerade zu vertieft in diesen blöden Test. "Hier. Ich konnte zu dieser Frage auch nichts im Buch finden."

Ich nickte leicht, es war durchaus nachvollziehbar warum Emma sich genau diesen Part gemerkt hatte, doch er war ja auch so sehr interessant immerhin war die Sache damit wer einen Zauberstab tragen durfte immer ein Diskussionsthema, besonders dieser Tage mit der radikalen Einstellung des Dunklen Lords. Ich lehnte mich unbewusst auch näher zu Emma, als sie mir so entgegen kam, und laß die Frage einmal selbst durch. Ich denke das musst du aus den Dingen ableiten die du über die Rebellionen weißt, was sie ausgelöst hat, was die Streitpunkte waren und noch sind. Etwa eben das Gesetz zum Gebrauch des Zauberstabs, aber auch Dinge von Seiten der Kobolden, die die Zauberer ihnen nicht leicht vergessen können. Im 14. Jahrhundert etwa boykottierten die Kobolde zusammen mit anderen Zauberwesen die Ratssitzungen des Magische Rats, dem Vorläufer des britischen Zaubereiminsteriums. Zudem halten sich beide Seiten noch die wiederkehrenden Aufstände und deren Folgen vor.

Annes Nähe war angenehm. Ich fühlte mich wohl. Selbstverständlich hörte ich ihr tatsächlich aufmerksam zu. Wenn sie die Frage so erklärte schien sie plötzlich gar nicht mehr so schwer. Verfluchte Prüfungen. "Du hast vermutlich Recht. Kobolde wurden auch immer für ihre gnadenlosen Geschäftsmethoden gefürchtet. Außerdem sprechen nur sehr wenige Zauberer 'Koboldogack'." Allein die Bezeichnung der Sprache war nicht vollkommen sauber. Aber das war eine andere Geschichte. Ich nickte schlussendlich. Endlich hatte ich diese Frage verstanden.
Trotz meinem neu erlangten Verständnis wollte ich noch etwas sagen. Ich wusste nicht ob ich sollte. Fehler eingestehen war wirklich unangenehm. Aber ich wusste auch das ich daran arbeiten musste. Um mein ehrgeiziges Ziel zu erreichen. "Es ist nur… Immer wenn ich eine Frage lese die ich nicht sofort beantworten kann werde ich nervös. Und dann kann ich mich nicht mehr konzentrieren." Ich schüttelte den Kopf. Und streifte mir eine loste Haarsträhne hinter das Ohr. "Ich weiß das hat nicht wirklich etwas mit dem Lernen zu tun. Aber es macht mich unruhig. Ich möchte meine Prüfungen nicht vertun nur weil ich nicht stark genug bin." Die letzten Worte waren leise gesprochen. Sie waren auch für niemanden außer Anne gedacht. Auch wenn ich nicht glaubte das uns jemand belauschte. Es war nur nicht so einfach. Im Quidditch war ich nie nervös gewesen. Das war neu.

Ich nickte anmutig meine Zustimmung, weiters selbstständig beantwortete. Sie konnte es ja, sie musste nur das Wissen aus ihrem Kopf holen können. Als Emma weiter sprach schien sie immer leiser zu werden und ich lauschte ihr aufmerksam, ehe ein Lächeln auf meinem Gesicht erschien, das beinahe als weich zu bezeichnen war. Du bist nicht schwach, weil du nervös bist, aber du musst lernen darüber zu stehen. Wenn du eine Frage nicht auf Anhieb beantworten kannst lass sie aus und kehre später wieder zu ihr zurück, nur weil du sie nicht sofort beantworten kannst ist nicht alles verloren, vielleicht solltest du dir das ab und an sagen. Kaum jemand kann alles auf Anhieb gut.

Annes Lächeln ließ mich kurz die Luft anhalten. Ihr Lächeln war immer schön. Aber das gerade raubte mir wirklich den Atem. Ich blinzelte. Und blieb einige Sekunden still. Oh meu Deus! Und da behaupten sie immer Veela hätten es nur auf Männer abgesehen. Atmen, Emma, Atmen. "Ich verstehe." Ich nickte schließlich. Und erwiderte dann kurz ihr Lächeln. In der Hoffnung sie hatte mein kurzes [langes] Staunen nicht bemerkt. "Du hast Recht." Ich würde mir den Vorschlag zu Herzen nehmen. Vermutlich war es besser als sich an einer Frage fest zu beißen. Auch wenn es mir schwer fiel. Denn ich konnte sehr stur sein. Selbst wenn es nicht immer sinnvoll war.
"Ich glaube ich bin es einfach so gewohnt das Sagen zu haben… Das ich manchmal etwas vergesse nach Rat zu fragen." Wenn ich das so überdachte. Ich musste oft härter durch greifen. Vor allem beim Training. Und bei Spielern wie Fletcher oder Crouch. Lucinda war eine andere Sache. Sie war meine beste Freundin. Aber auch sie hatte nicht die Antwort auf alle Fragen. "Das hört sich vielleicht dumm an… Ach egal." Ich winkte ab. Das war jetzt nicht so wichtig. Anne wollte ich nicht mit meinen problemem langweilen. "Danke für den Vorschlag."

Ich strich mir eine lose Strähne hinter das Ohr und wartete bis Emma weiter sprach. Sie schien mich anzusehen als könnte sie nicht glauben was sie da sah, vielleicht hatte ich etwas falsches gesagt? Aber das war ja kaum möglich, oder? Schließlich sprach wie wieder und nein, ich hatte keinen schlechten Tipp gegeben, sehr gut. Ich verstehe dein Problem durchaus, aber du arbeitest daran es zu überwinden. Ich fragte auch nicht gerne nach Hilfe, ich war stolz und wollte beweisen, dass ich Dinge alleine schaffen konnte, Roderich war da aber natürlich eine Ausnahme.

Kurz sah ich erstaunt zu ihr. "Wirklich?" Ich grinste schmal. Froh darüber nicht die einzige mit diesem Problem zu sein. "Ich hatte immer den Eindruck du und Roderich habt immer alles im Griff." Ich weiß doch nicht so viel über Anne wie ich denke… Meistens sah man die Zwillinge bei der Hausübung. Oder am Quidditch-Feld. Nie zu spät zum Training oder zum Unterricht. Auch wenn das die anderen Schüler in ihrem Jahrgang wohl besser wussten. Ich fand es schade das sie nun ihr letztes Jahr hatten. Auch wenn das Amt des Schulsprechers selbstverständlich eine große Ehre gewesen sein musste. Aber nächstes Jahr würde wohl generell ein Jahr von großen Veränderungen werden. Ich konnte es regelrecht spüren.
"Ah… Danke." Ich überlegte einen Moment. Und beschloss dann meinen Gedanken laut aus zu sprechen. Ich war schon immer der extrovertierte selbstbewusste Typ. Aber bei Anne geriet ich dann doch in Verlegenheit. Trotzdem ein Kompliment war ein Kompliment. Dahinter musste nichts stecken. Und ihr Lächeln war zu schön gewesen um Nichts zu sagen. Sie wird schon keine wilden Vermutungen anstellen. Es ist Anne. Außerdem weißt du doch nicht einmal selbst so genau Bescheid. "Du hast ein sehr schönes Lächeln weißt du das?" Ich spielte an einer losen Haarsträhne. Mein Blick verharrte allerdings bei Anne.

Ein von Edelstein muss immer die beste Version von sich selbst zeigen, aber das bedeutet auch, dass um Hilfe bitten eine Schwäche darstellt, deshalb fällt Roderich und mir das sehr schwer, aber wir haben gelernt, dass es manchmal eben nicht anders geht. Aus meiner Stimme sprach eine Ehrlichkeit, die mich selbst überraschte, meine eigenen Worte taten das auch, denn ich sprach sonst nicht so offen über diese Dinge, doch mit Emma schien es einfach zu gehen. Ihr Kompliment sorgte dafür, dass meine Wangen ganz leicht rosa wurden. Ich wusste, dass ich hübsch war, ich wusste, dass mein Lächeln schön war, das waren alles Dinge an denen ich mein Leben lang gearbeitet hatte und für die ich auch immer wieder Komplimente bekommen hatte, doch das von Emma zu hören war, wieder einmal, etwas ganz anderes, es freute mich wirklich das von ihr zu hören. Ich... wollte ihr gefallen. Vielen Dank. Ich schlug die Augen nieder und lächelte.

Ihre Erziehung klang manchmal sehr unverständlich für mich. Aber das hier war tatsächlich etwas das ich auch erlebt hatte. Ich mochte es auch nicht nach Hilfe zu fragen. Deswegen waren wir auch Slytherins. Nicht nur deswegen. Aber unter Anderem. "Ich verstehen was du meinst." Meine Mutter war immer eine starke Persönlichkeit gewesen. Und das hatte ich an ihr bewundert. Aber sie hatte auch keine wirkliche Hilfe von Außen zu gelassen. Vielleicht aus Angst schwach zu erscheinen. Ich hatte es jedenfalls so übernommen. "Meine Mutter ist genau so. Und ich auch. Aber ich versuche es mehr zu zu lassen. Bei Lucinda bin ich da schon sehr gut geworden." Lucinda war aber auch meine beste Freundin. Vermutlich hatten sie und ich eine gewisse Bindung wie Schwestern. Auch wenn wir vermutlich mehr Zeit zusammen verbrachen als die meisten Geschwister. Ich war aber gerne bei ihr. Und als beste Freundin waren wir unzertrennlich.
"Anne…" Mir war so eben eine Idee gekommen. Also blinzelte ich die ältere Schülerin unschuldig an. So gut ich mein Grinsen verbergen konnte. Ich ließ meine langen schwarzen Wimpern flattern. Und ließ meine Stimme ein Stück leiser werden. "Jetzt wo ich schon so brav gelernt habe." Ich sah sie bittend an. Wie eine Katze die gerade etwas Böses gemacht hatte. Und jetzt plötzlich Liebe und Aufmerksamkeit verlangte. "Wir könnten doch eine Runde trainieren gehen." Ich war bereits zuvor in der Bibliothek gesessen. Ich hatte auch tatsächlich einiges gelernt. Manches eher wider willig. Aber trotzdem konnte ich langsam nicht mehr den Reiz unterdrücken mich auf einen Besen schwingen zu wollen.

Ich nickte leicht, auch wir arbeiteten daran Hilfe anzunehmen, aber es war schwer Gewohnheiten zu ändern, man musste sich selbst immer und immer wieder daran erinnern. Emma drehte das ganze Thema einmal herum und landete dabeio weit weg vom lernen und eher auf sportlichen Aktivitäten. Ich warf einen kurzen Blick zum Fenster, es war sonnig draußen und ich hatte erst einmal keinen Unterricht mehr. Ich sah wieder Emma an, mein Gesichtsausdruck unleserlich. Es war beinahe unmöglich ihrem Blick zu wiederstehen. Natürlich hätte ich es gekonnt, doch ich wollte es nicht einmal wirklich. In Ordnung, aber nur, wenn du nach dem Training weiter lernst.