Ein paar Sekunden wägte ich ab. Und nickte dann zufrieden. Selbstverständlich hatte ich einen Status. Aber selbst da war mir Anne meilenweit überlegen. Es gab 4 Captains. Doch nur 2 Schulsprecher. Zudem ich auch dieses Amt gar nicht anstreben wollte. Ich war nun schon seit 1972 Captain. 3 lange Jahre. Und ich wusste das es mich in meiner Quidditch-Karriere weiter gebracht hatte. Aber es wurde auch Zeit das Amt dann abzugeben. Es war äußerst unüblich das jemand länger als 4 Jahre Captain blieb. Außerdem war Lucinda auch eine starke Kandidatin. Aber daran wollte ich nun nicht denken.
Gemeinsam betraten wir die Tanzfläche. "Ich gehe davon aus es ist in Ordnung wenn ich führe?" Ich wollte ihr die Wahl überlassen. Falls sie eine andere Meinung dazu hatte. Aber hielt ihr auch schon meine linke Hand hin wenn sie sie nehmen wollte. Der Wiener Walzer erschien mir sehr passend. Er hatte den richtigen Takt und das korrekte Tempo. Außerdem war er elegant und eine gute Möglichkeit sich ein zu stimmen. Schließlich hatte ich noch nie zuvor mit Anne getanzt. Sie war auch um einiges größer als Teo was mich kurz grinsen ließ. Meine Tanzstunde mit ihm war amüsierend gewesen. Aber auch sehr nett. Der Walzer war momentan wohl der Tanz der Wahl der ersten Paare die die Tanzfläche betreten. Denen würde ich schon zeigen wie beeindruckend dieser Tanz sein konnte wenn man ihn meisterhaft beherrschte. Das Anne alle Gesellschaftstänze beherrschte – daran hatte ich keine Zweifel.

Selbstverständlich. Als Dame von Stand tanzte ich immer in dieser Position. Wohl könnte ich auch die Rolle des Mannes übernehmen, ich hatte ab und an mit Roderich geübt, doch da war ich sehr viel unsicherer. Die Wahl des Tanzes lag somit auch bei Emma, selbst wenn ich natürlich durch den takt die Möglichkeiten gut einschränken konnte. Ich ergriff Emmas linke Hand mit meiner Rechten und legte ihr elegant die andere Hand auf den Oberarm, alles in perfekter, gerader Tanzhaltung, auch wenn ich mich gerade sehr beherrschen musste über Emmas Schulter zu sehen und nicht zwischen uns auf andere Teile ihres Körpers. Wann immer du bereit bist. Ich ließ mich komplett auf das Gefühl in unseren Berührungspunkten ein, um perfekt den Zeitpunkt zu treffen in dem ich den ersten schritt machen musste.

Glaub dieser falschen Schlange nur jedes Wort., stichelte ich zurück, auch wenn es nicht wirklich böse gemeint war, denn indem was mein liebes Schwesterchen gesagt hatte mochte ein Stückchen Wahrheit liegen, trotzdem würde ich das natürlich nicht einfach so gefallen lassen. Ich war mir einfach nur nicht sicher, ob du kommen würdest, aber jetzt bist du da. Ich kleines Lächeln huschte über mein Gesicht.

Der Frühling ist die Zeit, wo das Leben wieder richtig erwacht., meinte ich zustimmend, denn die Sonne erschien langsam wieder in voller Wärme, die meisten Pflanzen erwachten und viele sahen diese Jahreszeit als auch eine Art Neuanfang. Sollen wir uns zu den anderen Lehrern an einen Tisch gesellen oder möchtest du etwas anderes tun?

Und du freust dich, was? Lass uns was essen, ich verhungere. Ich packte Aurelien förmlich am Kragen und zog ihn zum nächsten Tisch hinüber, an welchem ich mich auch hinsetzte und etwas irritiert die Karte ansah. Hast du eine Ahnung wie das funktioniert? Ich hatte Dumbledores Erklärung verpasst, von deren Existenz ich nicht einmal wusste.

Ich nickte voller Zustimmung. Nach den langen Wintern in meiner Heimat hatte mich der Frühling hier in England immer wieder aufs neue überrascht. Er kam so früh und stehts in voller Pracht. Setzen wir uns zu den anderen, ich habe Hunger. Ich lenkte unsere Schritte leicht in Richtung des Tisches, an dem sich einige unserer Kollegen versammelt hatten.

Ganz wie erwartet also. Das entspannte mich schon ein Stück. Ich war es nicht gewohnt nicht zu führen. Zum Leid meines Vaters beim Vater-Tochter Tanz auf einem der Reinblut-Feste auf denen ich ihn begleitet hatte. Wobei ich diese noch nie so sehr gemocht hatte. Annes Position war mehr als perfekt und ich legte ihr vorsichtig meine Hand auf den Rücken. Unsere Kleider waren beide nicht un-voluminös und die Stoffe vermischten ihre Farben etwas wenn wir so nah beieinander standen. "Dann zeigen wir den anderen Mal wie man richtig tanzt."
Ich grinste kurz und zwinkerte ihr zu. Selbst wenn es darum ging zu tanzen mochte ich ein wenig den Wettbewerb. Nicht das die anderen Paare eine Chance hatten. Die Hobgoblins spielten noch immer einen Standard 3/4 Takt. Der Wiener Walzer sollte es also sein. 1,2,3/… Im nächsten Moment machte ich auch schon den ersten Schritt nach vorne. Mit Anne zu tanzen war wie zu fliegen. Ich hatte das Gefühl wir waren – obwohl wir gerade das erste Mal zusammen tanzten – schon aufeinander abgestimmt waren. Wie das Meer bei der Brandung glitten wir über die Tanzfläche. Und sie gehörte nur uns. Als wären die anderen Tanzpaare wie verschwunden. In den Hintergrund gerückt. Ich hatte jedenfalls dieses Gefühl. Andererseits konzentrierte ich mich gerade auch nur auf Anne. Den Rest beherrschte ich schon ganz automatisch. Einen Walzer zu tanzen war schon lange keine Herausforderung mehr für mich. Und schon gar nicht mit einer ausgezeichneten und schönen Tanzpartnerin.

Als hätten wir schon hunderte Male miteinander geübt bewegten wir uns, als wären wir eins. jeder Schritt saß perfekt, jede Drehung war elegant. Emma war eine großartige Tanzpartnerin und ich war dankbar dafür. Ich hatte da schon andere gehabt an die meine Füße lieber nicht denken wollten, doch hier stimmte nicht nur die Haltung, sondern auch der Takt untereinander. Ich reagierte, trainiert darauf, auf jede kleinste Änderung in Emmas Haltung um ihren Wünschen der Figuren zu entsprechen. Es war nicht gerade nobel das zu denken, doch ich war mir sehr sicher, dass wir das beste Paar auf der Tanzfläche waren, wenn nicht sogar in der ganzen Schule, mal abgesehen von den wenigen Malen, bei denen ich mit Roderich getanzt hatte, doch das hier war ein völlig anderes Gefühl. Natürlich war es das. Roderich und ich teilten uns eine ganz andere Vertrautheit als die, die emma und ich hier in diesem Tanz aufbauten. Ein Lächeln suchte sich den Weg auf mein Gesicht und ich sah aufrichtig glücklich drein, als wir förmlich über den Tanzboden wirbelten, es fühlte sich an als würden meine Füße kaum den Boden berühren.

Meine Art zu führen war bestimmt aber sanft. Anders als beim Quidditch und dennoch mit gewissen Ähnlichkeiten. Doch ich konnte gerade nicht an Quidditch denken. Oder Zeichnen. Oder andere Problemchen. Trotz der ungewohnten Absätze schwebten wir über das Parkett. Ich war schon immer eine gute Tänzerin gewesen. Manche sagten von meinem Halbbrut-Status aus. Manche wegen meiner brasilianischen Herkunft. Aber das hier war keine Tatsache weil ich eine gute Tänzerin war. Sondern die Kombination aus Anne und mir. Allein konnte man gut sein. Aber auch nur so gut. Wie man es bei meinem Tanzen mit Teo gesehen hatte. Trotz seiner begeisterten und angestrengten Bemühungen. Auch zwei großartige Tänzer konnten zusammen manchmal ein sehr eingeübtes Bild abgeben. Doch Anne und ich hatten wirklich Chemie beim Tanzen. Wenn ich das so überstürzt sagen durfte. Es ist schließlich erst der erste Tanz.
Dennoch sollte dieser erste Tanz einfach nicht enden. Denn ich wollte auch gar nicht das er endete. Ich war viel zu sehr in Trance. Obwohl ich keine sehr mächtige natürliche Energie hatte spürte man die Veela-Magie wie sie wie in Funken von uns absprang. Entfacht durch dieser perfekten Kombination aus Chemie, Tanz und Magie. Vermutlich ließ es unser Tanzen noch müheloser wirken. Auch wenn ich unsicher war inwiefern das möglich war. Mit jemand anderem tanzen zu wollen war gerade keine Frage für mich. Anne war einfach zu perfekt.

Doch egal wie perfekt ein Tanz auch war, irgendwann musste er enden und als schließlich die Hobgoblins ihr Lied verklingen ließen, kamen auch die Paare wieder zum stehen. Ich drehte den Kopf zu Emma und lächelte sie einen Moment ohne jegliche Filter an. Das war wunderbar, du bist eine noch bessere Tänzerin als ich dachte.

Ich verdrehte als Antwort mehr gutmütig, als genervt die Augen und gab dann ein überraschtes Geräusch von mir, als ich plötzlich am Kragen gepackt und von Alex mitgeschleift wurde, ergab mich allerdings meinem Schicksal recht schnell. An einem der Tische angekommen, richtete ich schnell meinen Kragen wieder, wobei mein Blick kurz auf die Tanzefläche glitt, die beinahe zu leuchten begonnen hatte, deshalb ich nachdem Auslöser ausschau hielt. Anne von Edelstein, unsere Schulsprecherin aus meinem Jahrgang, und Emma Vanity, Slytherin-Qudditchkapitän und offenbar großartige Duellantin, fegten geradezu über das Parkett und ich konnte nur staunen, stockschwul hin oder her. Du musst nur laut sagen, was du willst., sagte ich zu Alex, bevor ich belustigt eine Augenbraue hochhob und einen sarkastischen Ton anschlug, Aber davor musst du drei Runden auf der Stelle tanzen.

Ich nickte und folgte Alexander zu einem Tisch, wo bereits unsere Kollegen platz gefunden hatten und ich sie begrüßte. Dort reichte ich zuerst Alexander und dann mir selbst eine Speisekarte, und begann sie interessiert zu inspizieren.