From: Hufflepuff-Keller // Schlafsaal der Jungen

Es war eine kleine Herausforderung, mit dem schweren Koffer die Kerkertreppe in die Eingangshalle hinauf zu steigen. Immerhin trug ich ja ein Gepäck für ein Jahr mit mir herum - Schulbücher miteingeschlossen!
Kaum, dass ich die letzte Stufe hinter mir gelassen hatte, stellte ich den Koffer ruckartig ab, ohne Bescheid zu geben. Mein Vater stand bereits da, in seiner ganzen Pracht, ganz so, wie ich ihn kannte. Er war ein großer Mann, gut und kräftig gebaut, kurze dunkelblonde Haare und eisig blaue Augen. Seine Haut war blass, wie die von den meisten Skandinaviern - da konnte die schwache englische Sonne auch nichts machen. Jene, die ihn das erste Mal sahen, waren oftmals eingeschüchtert von seiner Erscheinung, er strahlte diese Kälte aus...
Ich wusste, dass ich ein großes Glück mit meiner Familie hatte. Ich hatte eine liebende Mutter, eine tolle Schwester mit der ich mich sogar verstand und einen Vater, der streng, aber sehr fair war. Dennoch spürte ich in diesem Moment das große Verlangen, einfach wieder umzukehren. Umzukehren, bevor er mich entdeckte. Ich wusste, dass mein Vater von meinen Streichen nicht angetan war. Er war ein seriöser Mann, einer, der seinen Kindern eine große Zukunft diktierte - ich respektierte ihn wie keinen anderen Mann ... vielleicht war das auch der Grund, wieso ich ihn oftmals nicht wirklich als meinen Vater ansah - oder ansehen konnte.
Kurz stand ich da wie angewurzelt, oder eher angefroren. Ich wollte nach Hause ... irgendwie. Ich wollte wieder nach Norwegen, ich hatte nie weggewollt. Doch nun ... nun hatte ich etwas, das ich in England lassen musste, zwei der besten Freunde, die man haben konnte, einen Alltag, voller Abenteuer und Freude - keine Schule würde so wie Hogwarts sein, das wusste ich.
Ich muss an Mutter denken... wenn es ihr schlecht geht, dann muss ich für sie da sein. Ich werde meine alten Freunde wiedersehen - wenn sie sich denn noch an mich erinnern... Ich werde endlich wieder zu Hause sein. Nur wieso fühlt es sich dann so falsch an?
Endlich schaffte ich es, mich von dem Anblick meines Vaters loszureißen, der mit Dumbledore und Sprout sprach, und setzte mich wieder in Bewegung. Meinen Koffer ließ ich an Ort und Stelle stehen. Irgendwie war mir die Kraft ausgegangen.
Pappa... Hvordan har mamma det?*, fragte ich, ohne ausschweifende Begrüßung, kaum dass ich näher kam und er mich bemerkte.
"Magnus, gutt!" Mein Vater musterte mich kurz, ich versuchte aus seinem Blick die Antwort auf meine Frage herauszulesen. Dann machte er etwas, dass er selten machte: Er ging einen hastigen Schritt auf mich zu und nahm mich in den Arm. Sein Kinn stützte er auf meinem Kopf ab, eine Hand vergrub er in meinem Hinterkopf.
"Sønn... hun kjemper, hun kjemper..."*, murmelte er leise und nur ich konnte es hören. Äußerlich war er dieser starke, stählerne Wikinger-Typ, doch wenn man ihn kannte, wusste man, dass er gerade in dem Moment ziemlich beunruhigt und vor allem besorgt war. So wie es klang, stand das Schicksal meiner Mutter noch immer in den Sternen. Sofort hegte ich das Bedürfnis, bei ihr zu sein, sie zu sehen, mich zu vergewissern, dass es ihr trotz allem gut ging.
Mein Vater ließ mich los, seine Hände ruhten nun auf meinen Schultern, dann wechselte er einen Blick mit Dumbledore und meiner Hauslehrerin.
"Hast du alles?", fragte er mich schließlich, seine ernsten Augen wieder auf mir. Ich versuchte angestrengt, Tränen zu unterdrücken, bevor ich einen Blick über die Schulter zu meinem Gepäck warf. Man hörte den starken nordischen Akzent.
Ja... Mein Blick streifte @Nicholas Halden und @Teo Drake .
Jeg er klar...

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*Wie geht es Mutter?
*Sie kämpft, sie kämpft

Teo riss mich mit seinen Worten aus meinen Gedanken. Sie waren bei meinem Gepäck stehengeblieben und ich registrierte den Ausdruck auf ihren Gesichtern. Teo grinste, wie sooft am Tag. Er war eben eine Frohnatur, eine Charaktereigenschaft, die das Alltagsleben erheblich auffrischte und viel spannender machte. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er selbst jetzt das Positive nicht aus den Augen verlor. Wir beherrschten Zauberei! Wir würden einen Weg finden, uns wiederzusehen.
Dann glitt mein Blick zu @Nicholas Halden . Er war ruhiger als Teo, ruhiger als ich. Quasi der Fels in der Brandung von unserer Freundesgruppe. Ich konnte mich immer und überall auf ihn verlassen. Es tat weh, verdammt. Die tiefe Stimme meines Vaters holte mich wieder zurück ins Hier und Jetzt und ich warf ihm einen fragenden Blick über die Schulter zu.
"Din venner?"
Ich nickte.
Bin gleich wieder da, meinte ich dann und ging auf Nick und Teo zu. Ohne ein weiteres Wort umarmte ich zuerst Teo, danach Nick, die brennenden Tränen unterdrückend.
Machts gut ihr zwei... ich werde euch vermissen. Und natürlich schreibe ich euch. Jeden Tag, also macht euch auf was gefasst, scherzte ich noch mit einem halbherzigen Grinsen auf den Lippen zum Schluss.
Pappa? Hilfst du mir? Ich deutete auf den Koffer, den ich alleine nicht tragen konnte.

(Bin gerade ziemlich im Stress, weiß nicht wann ich zum schreiben komme, sorry ^^)

Ohje... das riskiere ich lieber nicht!, lachte ich als Antwort auf Teos scherzhafte Drohung und wandte mich dann noch ein letztes Mal mit einem Lächeln zu Nick um. Ich konnte förmlich spüren, wie mein Vater langsam ungeduldig wurde, selbst wenn ich ihn nicht ansah. Ich kannte ihn eben viel zu gut. Doch immerhin hatte er so viel Verständnis für die Situation, um mir die Zeit zu lassen die ich brauchte, um mich zu verabschieden.
Kopf hoch, Nicky. Du wirst doch nicht wegen mir heulen, oder? Ich versuchte die Worte aufmunternd klingen zu lassen und klopfte ihm noch einmal auf die Schulter. Die Wehmut aus meinen Gedanken vertreibend zog ich ihn noch einmal in eine Umarmung und flüsterte ihm ins Ohr, sodass nur er es hören konnte:
Lass dich nicht unterkriegen.
Die Umarmung dauerte nur wenige Augenblicke, dann ließ ich ihn wieder los, winkte beiden zu und drehte mich endgültig um. Mein Vater wartete bereits mit meinem Koffer in der Hand.
Vermisst mich bloß nicht zu sehr!, rief ich meinen beiden Freunden zu, ohne mich noch einmal umzudrehen. Mein Vater wechselte noch ein paar Worte mit Dumbledore, der mir freundlich zunickte und mich verabschiedete, dann war es tatsächlich so weit. Es war ein komisches Gefühl, durch das Tor zu gehen und zu wissen, vielleicht nie wieder hierher zurückzukehren. Ich schluckte schwer und mein Vater legte mir die freie Hand auf die Schulter, wohlwissend, wie sehr ich das jetzt brauchen konnte. Schweigend und mit schweren Schritten ließen wir das prächtige Schloss hinter uns.


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Hiermit nehme ich meinen Charakter Magnus Olensson offiziell für unbestimmte Zeit aus dem Hauptplay (Genaueres folgt)