Gerade noch war alles friedlich, ich ging die große Treppe hinab in die Eingangshalle um von dort aus in die Große Halle abzubiegen, als plötzlich Felix' Gewicht von meinem Rücken verschwand. Ich blieb stehen und sah mich besorgt um, ehe ich einen unfeinen Fluch auf Russisch losließ. Ich hatte Felix wieder gefunden, da er sich für einen Moment sichtbar machte, in dem er nach einer glitzernden Sanduhr griff, die ein junger Mann mit braunen Haaren (Josh) an sich trug, der eben erst angekommen zu sein schien. Rasch lief ich los um meinen Demiguise daran zu hindern schon wieder jemanden auszurauben. Блядь (Blyad'*)! Феликс (Feliks*²)!

(*Verdammt! *²Felix!)

Ich war in meinen Gedanken versunken gewesen, während ich darüber philosophiert hatte, ob es nicht schon zu spät war, sich einfach umzudrehen und Albus Dumbledore zu sagen, es wäre doch eine sehr schlechte Idee jemanden wie mich anzustellen, als ich plötzlich eine laute Stimme hörte, die mich zusammenzucken ließ, auch wenn ich keine Ahnung hatte, was er denn nun sagte, zumindest war das keine Sprache, die ich verstand, aber der Ton war eigentlich recht klar, in der gesprochen wurde. Ich sah mich um, und meine Augen blieben an einem Demiguise hängen, der sich offenbar gerade meine Sanduhr schnappen wollte. Ein leichtes Lächeln umrahmte mein Gesicht, das ich allerdings sofort zur Seite drehte, damit der Mann (Alexander), der gerade auf mich zukam, nicht sofort meine Narbe sah, eine Angewohnheit, auch wenn ich wusste, dass es auf lange Zeit wohl vergebens war.

Felix erschreckte sich als der junge Mann ihn bemerkte und wollte schon unsichtbar werden, als ich ihn mir griff und festhielt. Пожалуйста, оставайтесь здесь (Pozhaluysta, ostavaytes' zdes'*). Ich seufzte und sah den kleineren Mann entschuldigend an, er hatte allerdings das Gesicht weggedreht. Nun hatte ich auch die Chance ihn genauer anzusehen. Er wirkte nicht unbedingt schmal, aber gegen mich war er das natürlich schon, und trug eine ziemlich große Strickjacke, die das einzuschätzen ohnehin schwer machte. Мне жаль (Mne zhal'*²), er liebt schimmernde Dinge.

(*Bleib gefälligst hier. *²Tut mir leid)

Der Mann stand nun direkt vor mir und ich sah verlegen zu ihm hinauf, denn aus der Nähe konnte ich jetzt erst erkennen, was für ein Berg von einem Mann das eigentlich war. Ich brauchte etwas, um die richtigen Worte zu finden, beobachtete aber weiterhin den Demiguise neugierig, denn ich mochte alle Tiere, magisch oder nicht, eigentlich sehr gerne. Das ist wirklich kein Problem, hat er einen Namen?, sagte ich freundlich lächelnd mit meinem leichten amerikanischen Akzent, der kaum spürbar war, im Gegensatz zu dem russischen?, ich war mir nicht sicher, Akzent meines Gegenübers. Ich streckte ihm meine Hand entgegen, während ich es noch immer versuchte zu vermeiden ihn direkt anzusehen, Ich bin Josh, der neue Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste und ich glaube, ich habe mich jetzt schon verlaufen.

Er heißt Felix. Eben diesen sah ich warnend an, ehe ich ihn losließ, um Joshs Hand mit meiner Mechanischen zu ergreifen und ihn freundlich anzulächeln. Ich fragte mich warum er sein Gesicht immer noch so abgewandt hatte. So hässlich war ich nun auch wieder nicht. Oh, Dumbedore hat schon jemand neuen gefunden? Freut mich, ich bin Alexander Medwedew, Professor für Alechemie, ich kann dir gerne weiterhelfen. Wo musst du denn hin?

Schön dich auch kennenzulernen, Felix. Er scheint sehr neugierig zu sein., meinte ich weiterhin lächelnd, überhaupt nicht böse, und schüttelte die Hand meines Gegenübers, der sich als Alexander Medwedew vorstellte und mich auch gleich fragte, wohin ich denn musste. Das zu finden wäre auch gar nicht das Problem, schließlich war ich hier zur Schule gegangen, aber ich wusste noch nicht einmal wohin ich denn nun sollte. Ich fuhr mir verlegen durch die paar Haare, die meine Stirn bedecken wollten, bevor ich verlegen zugab, Freut mich ebenfalls. Ich schätze, ich war der Einzige, der sich sofort gemeldet hat. Ich räusperte mich. Das wäre auch gar nicht das Problem, es ist nur, ich weiß gar nicht, wohin ich überhaupt soll, davon stand in dem Brief nichts.

Der Posten wirkt wirklich wie verflucht. Ich kratzte mich am Bart und Felix ließ ein leises Gurren hören, ehe er sich wieder Unsichtbar machte, allerdings bei mir blieb. Hmm, ich schätze mal du musst zum Schulleiter, aber deine Sachen kannst du sicher schon einmal in deinen Raum bringen.

Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht., egal, wie traurig der Gedanke gerade war, er war nun einmal hier und ich konnte nichts dagegen tun, denn ich hatte nun schon ein Jahr mit dem Verschwinden meiner Schwestern gelebt, dann wäre es zum Glück nur noch einmal so viel. Oh, okay., meinte ich etwas übereifrig und noch immer etwas in Gedanken über den Satz zuvor, bevor ich nach meinem Koffer griff, aber dank meiner dauerhaften Tollpatschigkeit verfehlte und gleich drohte selber auf der Nase zu landen, während ich bedrohlich schwankte.

Ich sah wie Josh stolperte und griff rasch nach ihm, wobei ich das erste ergriff das mir in die Finger kam, was ominöser Weise seine Hüften sein sollten. Woha, vorsicht.

Ich war manchmal ein absoluter Tollpatsch, also war ich das wirklich gewohnt, aber wie ein Wunder wurde ich plötzlich von zwei starken Händen abgefangen, etwas, das mich doch erstaunt direkt zu ihm hochschauen ließ, wobei ich einen Moment völlig vergaß auf meine Narbe zu achten. Danke., meinte ich zögerlich und sah dann sofort wieder zur Seite als es mir bewusst wurde, was ich hier gerade tat, auch wenn ich zu gerne seinen mechanischen Arm näher betrachtet hätte, denn ich fragte mich, wie es dazu gekommen war.

Ich stabilisierte den kleineren Mann und ließ ihn erst wieder los, als ich mir sicher war, dass er wieder gut stand. Einen Moment hatte ich nun sein Gesicht gesehen und auch die Narbe, die auf der linken Hälfte prankte. Ich störte mich nicht dran, ich selbst besaß eine Menge Narben, mir fehlte ja auch ein ganzer Arm, wer war ich da über so etwas zu urteilen? Viel eher wollte ich wissen woher er sie hatte, doch das wäre nun doch vielleicht etwas undezent, besonders weil sie Josh unangenehm wirkte. Ich lächelte ihn also nur an und trat einen Schritt zurück. Kein Problem, bist du okay?

Ja, alles- alles bestens. Sorry, ich bin manchmal ein ziemlicher Trampel, ich hab nicht hingeschaut, als ich den Koffer aufheben wollte., erklärte ich verlegen, aber ehrlich, und fragte mich, wie ich die Situation auflockern konnte, tat also das, was ich meistens tat, indem ich einfach den nächsten Film zitierte, der gerade passte, in diesem Fall "Die Glorreichen Sieben" von 1960, Es schien zu diesem Zeitpunkt wie eine sehr gute Idee.

Ich lachte leise auf und schüttelte leicht den Kopf. Hauptsache du bist okay. Fällst du öfter über deine Sachen? Das Zitat erkannte ich natürlich nicht als solches, ich war mit Muggelfilmen nicht vertraut.

Erleichtert darüber, dass ich ihn zum Lachen gebracht hatte, ob er meine Referenz jetzt verstanden hatte oder nicht, lachte ich ebenfalls verlegen und fuhr mir ein paar Mal durch die Haare, die sich eh nicht von der Stelle bewegt hatten, einfach nur froh, dass er sich zumindest amüsieren konnte. Nicht nur über meine Sachen, auch über die von anderen Leuten., gestand ich belustigt, denn das konnte ich, über mich selber Witze erzählen, schließlich gab es auch eine Menge an Möglichkeiten.