From: Quidditchfeld

Nachdenklich kam ich im Kerkergang an, indem sich der Eingang zum Hufflepuff-Gemeinschaftsraum befand.
Ich klopfte in alter Manier gegen das zweite Fass von unten und schlüpfte dann durch den Tunnel durch, bis ich endlich in dem runden, gemütlich eingerichteten Raum stand.
Mein Blick glitt über die Tische, an denen einige Schüler verteilt saßen. Sie quatschten, lasen oder schrieben eifrig etwas, bis mein Blick an einer einsamen Person hängen blieb.
Zielstrebig und mit einem Lächeln von Fröhlichkeit im Gesicht, steuerte ich auf den Jungen, der ungefähr in meinem Alter war, zu.
Hey, Nick!, rief ich erfreut aus, klopfte ihm auf die Schulter und ließ mich dann neben ihn fallen, meine Tasche plumpste auf den Tisch.
Wie geht's denn so?

Schön! Mir geht's auch gut. Wieso sollte es mir nicht gut gehen? Ich redete vielleicht etwas zu schnell. Das mit Lucinda ließ ich lieber weg und auch, welche Gefühle mich deswegen drängten.
Ist doch egal... Ich vergesse das jetzt und grübel nicht unnötig herum.
Was machst du denn gerade?, fragte ich stattdessen und packte mein Buch für Zauberkunst aus. Ich musste mich ja vorbereiten und den Aufsatz schreiben.

Ich lächelte immer noch und legte den Kopf etwas schief. Neugierig versuchte ich seitlich das Geschriebene zu lesen. Magische Tierwesen haben mich schon immer sehr fasziniert.
Oh cool! Um welches geht es denn?, wollte ich wissen und tauchte meine Federn dann in das kleine Tintenfass, ohne wirklichen Plan, was ich eigentlich schreiben wollte.

Uhhh! Hippogreife! Die finde ich super! Steht da auch was von Norwegischen Stachelbuckel drin? Ich liebte Drachen, vor allem diese Art, denn mein Onkel war Drachenzähmer und hatte meistens mit dieses eigensinnigen Tieren zu tun.
Als mich Nick auf meine Hausübung ansprach grinste ich schief.
Klar weiß ich, was ich zu schreiben habe! Das heißt...ich weiß von welcher Seite ich schreiben muss... Ich kratzte mich am Kopf und seufzte dann theatralisch auf.
Du hast es ja heute sicherlich bemerkt...Flitwick hat mich schon wieder am Kieker. Ich grinste Nick an. Deshalb sollte ich mich auch wirklich vorbereiten...

Cool! Das muss ich mir mal ausleihen! Drachen sind super spannend! Ich hatte wohl mehr von meinem Onkel, als gedacht. Meine Mutter jedenfalls, die aus einer Muggelfamilie kam, fürchtete sich vor allen magischen Wesen, die über Kniesel und Crups hinausgingen. Mein Hype mit gefährlichen Tieren kannte aber keine Grenzen. Weder in der Zaubererwelt, noch in der Muggelwelt. Am liebsten hatte ich dort die Wölfe und Luchse, wobei beide nicht wirklich gefährlich waren. Krokodile allerdings mochte ich ebenfalls sehr gerne, genauso wie Schlangen oder Löwen. Leider sah ich die nur im Zoo, da vor allem letzteres nicht in England heimisch war.
Bei Nicks Kommentar über den Unterricht musste ich grinsen und hatte sofort wieder die Szene mit Teo im Kopf. Was er jetzt wohl so machte?
Wahrscheinlich genießt er das Nachsitzen mit Finn. Ich legte meinen Kopf schief und lächelte zerknirscht.
Das wäre super toll von dir! Ich bin nicht schlecht in Zauberkunst, doch das Thema ist knifflig und ich will mich kein weiteres Mal blamieren. Zauberkunst war neben Pflege Magischer Geschöpfe eines meiner Lieblingsfächer. Schlechte Noten wollte ich hier nicht sehen.
Dankbar sah ich Nick an. Er war wirklich immer da, wenn ihn brauchte. Ich hoffte, er sah mich genauso wie ich ihn, denn ich wusste sehr wohl, dass ich manchmal anstrengend sein konnte.

Nein...Ich habe noch kein bestimmtes Thema, das ich genauer beschreiben will... Ich glaube ich werde einfach alles so genau wie möglich erklären.
Ich sah zu Nick auf und bemerkte, wie sich sein Gesichtsausdruck plötzlich verändert hatte.
Hey...Was ist los?, fragte ich sofort alarmiert und legte einen Arm um meinen Freund, während ich seine linke Schulter aufmunternd drückte. War ich zu aufdränglich mit meinen Hausaufgaben? Ich wusste ja, dass Nick manchmal Ruhe vor der Welt haben wollte. Vielleicht ging es ihm nicht gut und er hatte mir seine Hilfe nur aus Höflichkeit angeboten?

Ich merkte sofort, dass Nick mir auswich, sprach ihn allerdings nicht weiter darauf an.
Wenn er reden will, dann wird er jemanden suchen, mit dem er reden kann.
Ich würde mit den Anwendungsgebieten anfangen..., begann ich und blätterte etwas weiter nach hinten.
Oder doch lieber mit dem Erfinder? Ich grinste. Manchmal war ich schon etwas planlos...