Dann werde ich dich begleiten, auch auf deinen Irrwegen. Ich grinste leicht und hielt Josh dann die Tür auf. Dann lass uns gehen, ich habe ohnehin nicht viel zu tun.

Einen Moment lang starrte ich Alexander wohl leicht überrascht und dann unendlich dankbar an, denn ich war so froh nicht alleine sein zu müssen. Ich hatte schon immer schlecht alleine funktioniert, früher war ich deshalb immer sehr viel bei meinen Eltern und etwas später dann eigentlich immer bei meinen Schwestern gewesen, aber das war nun eine Sache, die leider alles andere als einfach war. Bloß nicht daran denken. Dankeschön., sagte ich schließlich, bevor ich durch die Tür trat, die mir Alexander aufhielt, während Wolfie sofort aufstand und bereit war uns zu folgen.

Ich ließ natürlich auch Wolfie hinaus und folgte dann den beiden ins Klassenzimmer zurück. Kein Problem. Ich lächelte Josh an und meinte es völlig ernst, ich hatte kein Problem damit ihn zu begleiten, ich half gerne anderen und ich hatte sonst wirklich nicht viel zu tun, ich hielt Klassen immer nur dann wenn ich wirklich Lust darauf hatte.

Sobald Wolfie aus dem Raum getreten war, blieb er dicht an meiner Seite, beinahe dauerhaft an mein Knie gedrängt, etwas, das er schon immer machte, seitdem ich ihn vor einem Jahr nun zu mir genommen hatte, da er irgendwie immer den Eindruck machte, mich beschützen zu wollen. Es entspannte mich und holte mich, vor allem in meinen schlimmsten Phasen immer wieder in die Realität zurück. Es ist wirklich nett von dir, ich hätte nicht erwartet, dass ich so nette Kollegen bekomme., meinte ich ehrlich fröhlich und fragte dann, Wie lange arbeitest du hier eigentlich schon?

Und es werden noch mehr, die meisten unserer Kollegen sind sehr nett und sehr... einzigartig. Ich grinste bei dieser Umschreibung und überlegte dann bei Joshs Frage, denn so genau wusste ich das auf Anhieb nicht mehr. Puh, ich glaube seit um die zehn Jahren, vielleicht ein bisschen weniger.

Ich musste ebenfalls lächeln, als ich das Wort "einzigartig" hörte, denn das traf durchaus auf die gesamte Schule zu, auch wenn ich einen Moment innehielt, als ich bemerkte, dass ich nun wohl Kollegen haben würde, die mich früher auch unterrichtet hatten. Wirklich?, fragte ich erstaunt und bekam dann sofort rote Wangen, als ich bemerkte, was genau das wohl bedeutete, Welches Fach? Dann müsstest du in einem meiner letzten Jahre auf die Schule gekommen sein. Ich sah verlegen auf meine Hände, während Wolfie meinen Zustand genau mit Argusaugen beobachtete, bevor ich mich am Kopf kratzte, Ich, äh, bin noch etwas jung, falls du das noch nicht bemerkt hast.

Huh, du hast wohl recht, ich habe immer Alchemie unterrichtet. Nachdenklich sah ich zur Decke hoch, während ich versuchte mich zu erinnern ob ich Josh in einer Klasse gehabt hatte, allerdings war da sicherlich niemand mit einer solch auffälligen Narbe gewesen. Wie alt bist du eigentlich?

25., antwortete ich leicht verlegen, und fragte dann neugierig, Und du? Alexander wirkte älter auf mich, aber ich wusste nicht, wie viel davon einfach nur von seinem anderen Aussehen kam. Er wirkte allgemein sehr groß, breit und autoritär, war bisher aber absolut liebenswert gewesen, eine interessante Mischung. Ich konnte es nicht mehr genau sagen, aber ich glaubte nicht, dass ich jemals den Alchemie-Kurs besucht hatte, wobei ich kurz an Beth erinnert wurde, denn wenn ich mich richtig erinnerte, hatte sie dieses Fach besucht. Davon abgesehen, dass sie auch noch ein Jahr nach mir auf diese Schule ging. Ich schluckte tief hinunter und konnte nicht verhindern zu fragen, denn ich musste es einfach wissen, ob er sie gekannt hatte, Hattest du jemals eine Bethany Washington in deiner Klasse? Braune Haare, hilfsbereit, Gryffindor?

36. Ich lächelte und kratzte mich am Nacken. Ich war noch relativ jung, aber gegen Josh wirkte ich beinahe alt, nicht, dass ich etwas gegen mein Alter per se hatte, aber so wirkte es eben. Dann aber dachte ich scharf nach und strich mit meiner mechanischen Hand durch meinen Bart, deren gelenke leicht klackten. Bethany Washington... doch, ich glaube da war jemand auf den die Beschreibung passt, als ich noch recht neu hier war. Deine... Ich zögerte kurz, ehe ich fortfuhr. ...Schwester?

36, das war eine Zahl, mit der ich nicht unbedingt gerechnet hatte, eigentlich hätte ich Alexander vor allem durch sein Verhalten maximal auf Anfang dreißig geschätzt, aber dann musste ich auch sagen, dass ich noch nie gut darin gewesen war Alter zu schätzen. Ich fühlte mich plötzlich deutlich jünger als ich eigentlich war, vor allem wenn man das in Betracht zog, was ich schon alles durchleben musste, aber das änderte aus meiner Sicht auch nicht besonders viel, schließlich hatte ich mich vor Alexander schon mehrmals blamiert und bisher schien er mich noch nicht satt zu haben. Sie wollte immer nur Beth genannt werden., meinte ich leicht gedankenverloren und sah dann zu Alexander hoch, meine Augenbrauen zusammengekniffen, die Gesichtshälfte mit der Narbe wie immer etwas abgewandt, Ja, meine Schwester. Er wusste bereits, dass ich meine zwei Schwestern wohl verloren hatte, also sah ich keinen Grund es zu verstecken, während Wolfie mit seiner nassen Schnauze vorsichtig meine Hand anstupste. Ich streichelte ihm über den Kopf, denn es war schon okay, ich war sowieso im letzten Jahr recht gut darin geworden meine Emotionen zumindest für eine gewisse Zeit zu verhüllen.

Ich schwieg einige Momente und wühlte in meinen Erinnerungen an meine ersten Jahre an der Schule. Ich erinnere mich. Sie war eine sehr ehrliche Person, ich denke sie hat sich auch oft für die jüngeren Schüler stark gemacht. Sie war ein guter Mensch.

Einen Moment sah ich Alexander mit großen Augen an, als könnte ich nicht glauben, was er da sagte, bevor mein Blick plötzlich sehr weich wurde. Das war sie., sagte ich, während ich versuchte nicht an ihre traurige Beerdigung zu denken, sondern sie zu ihren Lebenszeiten zu erinnern. Beth war immer sehr stark gewesen, das hatte ich an ihr bewundert und wir auch irgendwie gemeinsam gehabt, auf andere Arten und Weißen. Trotzdem gab es jemanden, den sie nicht hatte beschützen können und der auch nicht beschützt hatte werden können, sie selbst. Es ist schön zu wissen, dass sich noch jemand an sie erinnert.

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Wir sind sicher nicht die einzigen. Ich lächelte Josh mitfühlend an und blickte dann wieder nach vorne. Die jenigen die wir lieben werden nie ganz verschwinden, solange noch jemand an sie denkt. Ich glaubte fest daran, denn auch wenn sich an unsere Mutter niemand außer meinen Geschwistern und wir erinnerte, so wollte ich doch glauben, dass sie noch irgendwie da war.
(Türme/Büro des Schulleiters)

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Schließlich waren wir wieder bei meinem Klassenzimmer mit Büro, wo ich mich noch einmal zu Alexander umdrehte. Ich denke, ich werde mein Büro jetzt einrichten., machte ich meine nächsten Absichten klar und wandte wieder etwas verlegen mein Gesicht ab, Es hat mich wirklich gefreut dich kennenzulernen. Ich, äh, schätze wir sehen uns jetzt öfters?

Ich hatte Josh nun noch zurück in sein Klassenzimmer gebracht und gedachte nun auch langsam aufzubrechen. Ich sah zu dem jüngeren Mann hinab und lächelte ihn an. Wenn du bei irgendetwas Hilfe brauchst kannst du dich gerne melden, viel Glück beim unterrichten. Ich legte Josh eimmal kurz meine menschliche Hand auf die Schulter und ging dann schweren Schrittes davon.
(Die Kerker/Der Duellierclub)