Zitat von Horace Slughorn im Beitrag #374

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Die Schülerinnen und Schüler schienen der Anweisung von Minerva Folge zu leisten, was mir nur recht war. Von einem weiter anhaltenden Chaos konnte ich ruhig verschont bleiben. Ich erwiderte Minervas Nicken, bevor sich diese an einen jungen Mann wandte. Guten Morgen, Minerva, begrüßte ich sie mit einem gut gelaunten Lächeln, ehe ich um den langen Lehrertisch herum ging und mich auf meinen zugehörigen Platz setzte. Den Blick ließ ich kurz noch einmal über die Köpfe der Schüler schweifen, ehe ich mich meinem Frühstück zuwandte. Ein knuspriges Brötchen, belegt mit etwas Käse. Und was auf gar keinen Fall fehlen durfte, war natürlich der Schwarze Tee. Mit Zitrone und Honig war er genau richtig. Doch als ich gerade an dem Kelch nippte und einen vorsichtigen Schluck nahm, schien sich alles in mir einen Moment lang zusammenzuziehen. Bei Merlin!, ich verzog das Gesicht und stellte den Kelch wieder weg. Der Schwarztee war unheimlich bitter, das sich beinahe Gänsehaut auf meiner Haut bildete. Die Verblüffung in meiner Mimik war deutlich zu erkennen.

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Ich wandte den Kopf Minerva zu, die selbst ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr Frühstück legen ließ. Ich ebenso wenig, meinte ich belustigt schnaubend, als die Professorin das heutige Chaos ansprach. Ein seltsamer Morgen... Äußert eigenartig.
Dem mit schwarzem Tee befüllten Kelch schenkte ich nur einen argwöhnischen Blick. Die Lust auf das heiße Getränk war mir nun wirklich vergangen. Oh ja, bestätigte ich Minervas Worten. Wie es aussah, war es nicht nur mein Tee, dem eine Geschmacksveränderung verpasst worden war. Ich hoffe man muss sich nicht bei der Küche beschweren, lachte ich auf und genoss stattdessen mein Brötchen. Glücklicherweise war an dessen Geschmack nichts auszusetzen.

Wir teilten uns einen Blick, ein lautloses Gespräch darüber ob wir Genevieve wegen ihres Abstechers in den Verbotenen wald melden sollten, in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich das alles auch gut einfach nur hätte einbilden können. Ein leichtes Nicken auf beiden Seiten beendete die wortlose Unterredung, als wir zu einem Schluss gekommen waren, wir würden Genevieve nicht melden, denn ihre Geschichte wirkte auf uns nicht glaubwürdig genug. In Ordnung Genevieve, deine Geschichte klingt wirklich aufregend. Sicherlich sogar knapp aufregender als die Essensschlacht, die wir verpasst zu haben scheinen.

Ich wollte gerade zu einem aufgeregten Nicken ansetzen, als ich inne hielt. Dieses Gefühl das ich bis eben gehabt hatte war ebenso plötzlich wieder verschwunden wie es aufgekommen war.
Wartet, was hab ich euch gerade erzählt? fragte ich verdutzt und fasste mir an den Kopf.

Nun, wir hatten unser Bestes versucht das Thema zu wechseln, doch Genevieve schien nichts davon wissen zu wollen. Trotz der merkwürdigen Situation bemühte ich mich darum ruhig wie eine Dame zu sein, auch wenn ich sehr gerne genervt geseufzt hatte. Davon, dass du mehrere Schulregeln gebrochen hast und auf einem Einhorn geritten bist. Ich griff nach meinem Kürbissaft, an welchem ich allerdings nur vorsichtig nippte, um nicht unpassend zu reagieren. Glücklicher Weise schien der Saft in Ordnung zu sein, jedenfalls der in unserem Krug.

Hab ich wirklich versucht euch diese Geschichte als wahr zu verkaufen? fragte ich noch immer verdutzt. Das was eben passiert war war irgendwie völlig verschwommen zurückgeblieben. An die Geschichte erinnerte ich mich jedoch noch sehr gut, ich hatte diese Nacht einen sehr merkwürdigen Traum gehabt, aber mehr auch nicht...
Tut mir Leid, Leute, ich weiß wirklich nicht was in mich gefahren ist... murmelte ich verwirrt.

Horace schien die Situation mit einer gehörigen Portion Humor zu nehmen, aber das war auch schon immer eine seiner Stärken gewesen. Ich schnaubte trotzdem amüsiert und widmete mich dann dem Rest meines Frühstücks, das nun hoffentlich ununterbrochen weiterlaufen würde. Diese Schule wird wirklich niemals langweilig., gab ich dann aber doch zumindest ein Stück belustigt zu, denn das war schließlich auch einer der Gründe, weswegen ich diese Schule auch so gerne mochte, auch wenn ich es nicht immer zugeben wollte. Albus war genauso einer der Gründe, auch wenn ich nicht bei jeder seiner Entscheidungen einverstanden war. Im nächsten Moment ging auch schon die Tür zur Großen Halle auf und Finn Fletcher hatte seinen Auftritt, über den ich nur den Kopf schütteln konnte und mich stattdessen der heutigen Ausgabe von "Verwandlung Heute" widmete.

Das hast du. Das war eben die Wahrheit, das konnte ich nicht anders sagen. Allerdings sind wir froh, dass es nur ein Traum war, das wäre auch zu seltsam gewesen.

Ich trat kurz nach Finn in die Große Halle, welcher in höchst dramatischer Manier auf den jungen Drake losstürmte, was mich amüsierte, während ich mit einem Lächeln ihm Gesicht zwischen den Tischen der Schüler hindurch ging und mich dann an den Lehrertisch setzte. Hier und da hingen noch Essensreste in der Luft, gegen die ich mit meinem Zauberstab half, während ich mich meinen Kollegen zuwandte. Доброе утро (Dobroye utro*), wie es aussieht hab ich eine Menge verpasst.

(*Guten morgen)

Wäre es... Einhörner reiten... wenn ich das schaffen würde wäre ich schon stolz, aber Schulregeln brechen müsste wirklich nicht sein... Aaalso, welche Fächer haben wir heute nochmal... versuchte ich nun schnell das Thema zu wechseln, dieses war mir etwas peinlich.

Ich vermied die Worte "Die selben wie immer an diesem Wochentag, du Dummerchen" und beschloss das Frühstück heute wirklich aufzugeben, ich wollte nicht noch so ein Fiasko wie zuvor riskieren. Der Tag beginnt mit einer Doppelstunde Kräuterkunde. Auf einem Einhorn zu reiten wäre ein Traum, doch dieser würde wohl für keinen von uns je wahr werden, diese Tiere waren zu edel, zu scheu. So ist es. Ich denke heute geht es um Königskerzen, Misteln und Anemonen.