Uns verbindet mehr als nur die Zeit. Разве это не Феликс? (Razve eto ne Feliks?*) Ich legte meinen echten Arm um den Demiguise und beobachtete Minsuns Interaktion mit ihrer Eule. Seulgi ist so ein hübsches Tier.

(*Nicht wahr, Felix?)

Also eine wahre Freundschaft., meinte ich und nickte, denn so etwas galt es zu würdigen, eine richtige Beziehung zu einem Haustier zu haben war noch lange nicht etwas, was auch jeder erreichen konnte, nur weil man sich beispielsweise eine Eule gekauft hatte. Hübsch, folgsam, aber auch sehr eifersüchtig. Seulgi beäugte währenddessen Alexander neugierig, saß aber ansonsten sehr still und mit stolz vorgehobener Brust.

Das kann man ihr verzeihen, wer will schon die Aufmerksamkeit seiner Bezugsperson teilen? Felix schloss seine großen Augen und ließ ein Geräusch höre, das fast an ein Schnurren erinnerte. Wie lange hast du sie schon?

Seulgi ist ein Männchen., besserte ich ihn sanft aus, bevor der Kauz selbst protestieren konnte, er sogleich noch stolzer als zuvor seine Brust herausstreckte. Seulgi war ein unisex Name, der zugegebenermaßen lieber an Mädchen vergeben wurde, aber das musste ja nichts bedeuten. Seitdem ich begonnen habe zu unterrichten, also 7 Jahre?, antwortete ich auf seine Frage und runzelte dann kurz die Stirn, Es fühlt sich noch gar nicht so lange an, dass ich hier Unterricht gebe.

Oh, tut mir leid. Diese Geschlechtsbezeichnungen verwirren mich immer noch. Ich lächelte entschuldigend, aber nicht verlegen. Die Zeit verfliegt hier, nicht? Davor haben haben meine Geschwister mich damals schon gewarnt.

Das ist vollkommen in Ordnung, Seulgi ist da nur etwas eingebildet, mich hat das am Anfang auch verwirrt, weil Koreanisch nur selten Geschlechter verwendet., stimmte ich ihm absolut zu, auch wenn ich vermutete, dass ich wohl schon deutlich länger hier war und deshalb auch mehr Zeit gehabt hatte mich anzupassen. Man konnte zwar durchaus zum Ausdruck bringen, was für ein Geschlecht jemand hatte, aber direkt in der Koreanischen Sprache war es kaum vorgesehen. Es stimmt, es ist wirklich sehr schön hier, trotz der ganzen schrecklichen Ereignisse.

Ich nickte zustimmend. Im Russischen waren die Geschlechtspronomen ganz klar und eindeutig, sehr viel einfacher. Minsun brachte das Thema auf eine sehr viel düstere Seite. Es sind dunkle Zeiten. Aber ich glaube zumindest hier sind wir und die Schüler sicher. Um meine Geschwister machte ich mir hingegen etwas Sorgen.

Ich würde alles für diese Kinder geben., meinte ich und nickte fest davon überzeugt, auch wenn ich hoffte, dass es nie zu diesem Ernstfall kommen würde, denn ich hasste nichts mehr, als zwei Gruppen die aufeinander prallten. Die Geschichte der Muggel war voll mit solchen Geschichten, wie ich unter anderem durch meinen Kontakt zu Muggelstämmigen erfahren hatte und es hatte wohl nie gut geendet. Allerdings fiel mir in diesem Moment etwas ein, was ich tatsächlich noch nie gefragt hatte. Hast du hier Familie, Alexander? Verzeih mir, sollte die Frage unpassend sein.

So wie ich. Davon war ich ebenso überzeugt wie Minsun. Ich war bereit für die Kinder alle meine Fähigkeiten und auch mein Leben zu geben. In solchen Zeiten war das nicht nur trübe Theorie, zumal ich mit dem Tod schon das eine oder andere Tänzchen geeagt hatte. Das Thema das dann aufkam war zwar eines über das ich eigentlich gerne redete, mir doch in diesem Kontext Sorgen bereitete. Schon gut, ich rede gerne darüber. Ja, ich habe hier Familie. Nur hier genaugenommen. Meine drei jüngeren Geschwister. Sie waren auch hier in Hogwarts, aber als Schüler. Und du Minsun? Hast du wen, außer deinem Sohn?

Zwar wusste ich wohl, dass eigentlich alle in der Lehrerschaft und im Personal von Hogwarts grundsätzlich diese Einstellung verfolgen sollten, dennoch war es schön eine Bestätigung zu bekommen, dass Alexander genauso dachte, auch wenn ich mir nichts anderes erwartet hätte. Das ist schön., meinte ich und schüttelte dann meinen Kopf, Meine Eltern sind in Südkorea, wir haben losen Kontakt, und Finnleys jüngerer Halbbruder ist nicht mit mir blutsverwandt.

Hmm, sein kleiner Bruder... Mundungus Fletcher, nicht wahr? Es gab wohl keinen Lehrer an dieser Schule der diesen rothaarigen Drittklässler noch nicht kannte. Er hatte wirklich nichts als Unsinn im Kopf, da war sein Bruder wenigstens ruhiger.

Ganz genau, er ist wirklich ein besonderer Junge, er hat ein paar unangenehme Verhaltensweisen, aber sein Herz ist am rechten Fleck., meinte ich mit etwas sanfterer Stimme, da ich genau wusste, wie Mundungus oft nach außen wirkte, denn er war nun einmal eine komplizierte Persönlichkeit. Dennoch hatte ich immer den Eindruck erhalten, dass er für das Wohl anderer sehr viel bereit war aufzugeben, solange es nicht auch eine andere Möglichkeit gab. Gerade in Zeiten wie diesen, war das oft das einzige, was zählte.

Das glaube ich gerne. Allerdings frage ich mich nach wie vor wie er es geschafft hat im Eberkopf Hausverbot zu bekommen. Und das obwohl er gerade erst im 3. Jahrgang und der Eberkopf sehr tollerant war. Aus reinem Interesse wollte ich wissen wie der junge Fletcher das angestellt hatte.

Kurz blitzten meine Augen belustigt auf, da ich zumindest einen Teil der Geschichte von Finnley erzählt bekommen hatte, auch wenn er mir nicht alles anvertraut hatte. Ich lehnte mich ein kleines Stück nach vorne. Anscheinend hat er es geschafft, Aberforth selbst zu beleidigen., meinte ich mit etwas gedeckter, aber auch leicht belustigter Stimme, da der Junge wirklich etwas besonderes war, trotz seines zarten Alters von 13 Jahren. Außerdem wusste ich ja, wie sehr Finnley an ihm hing, ganz egal, was ich von dem Jungen hielt.

Ich sah Minsun an und begann dann zu lachen. Nein. Wirklich? Das muss was übles gewesen sein. Ich war immer mal wieder im Eberkopf und Aberforth sah und hörte so einiges, wenn der Tag lang war.