From: Hufflepuff-Keller // Schlafsaal der Jungen

So leise wie möglich laufend bahnte ich mir meinen Weg durch die scheinbar unendlichen Kerkergänge, die schon manchmal - und vor allem bei Dunkelheit - enorm verwirrend sein konnten und stolperte doch glatt über meine eigenen Füße. Ein unterdrückter Aufschrei entkam meinem Rachen und ich biss mir schmerzvoll auf die Zunge, während ich es schaffte, mich rechtzeitig noch aufzufangen. Schweiß stand mir auf der Stirn und ich atmete ein paar Mal beruhigend ein und aus. Das war gerade noch so gut gegangen. Ich hätte mich echt verletzen können, aber noch schlimmer: Die Teetasse wäre bei einem Sturz wahrscheinlich zerbrochen und somit auch all unsere Pläne! Ich sollte vielleicht den restlichen Weg behutsamer und bedachter angehen, allerdings wollte ich Teo und Nick nicht so lange warten lassen.
Ich setzte mich wieder in Bewegung, nahm diesmal aber den Zauberstab in meine freie Hand und murmelte leise:
Lumos! Sofort erschien eine helle Lichtkugel an der Spitze des Stabes und reichte aus, um einige Meter sehen zu können. Eine Biegung noch und schließlich trat auch schon die Treppe, die mich hinauf ins Erdgeschoss bringen würde, ins Sichtfeld.
Mich beeilend hopste ich die Stufen hinauf und schlug dann automatisch den Weg zum Hausmeister-Büro ein. Immerhin war ich dort auch schon oft genug gewesen.
Kurz bevor ich jedoch bei der Tür ankam, sah ich meine beiden Freunde versteckt in einer Nische stehen und ich schlich mich von hinten an sie ran.
Nox!, flüsterte ich, um das Licht meines Zauberstabes zu erlöschen und berührte meine Freunde jeweils an der Schulter.
Buh!, rief ich aus und grinste über beide Ohren.
Hier bin ich wieder. Es kann losgehen.

Ich kicherte verhalten, als sich meine Freunde so vor mir erschreckten und fühlte mich für einen kurzen Moment wieder wie ein Volkschulkind. Dann sah ich Teo halbwegs beleidigt an und meinte mit vorwurfsvoller Stimme:
Der blutige Baron? Dein ernst? Wie nett von dir! Mehr hättest du mich nicht beleidigen können! Dann grinste ich wieder.
Das war auch mein Plan, Nickey. Ich kicherte wieder, bevor ich ebenfalls meinen Blick auf die Tasse in meiner Hand lenkte.
Ja bitte führen wir den Plan aus, oder wollt ihr mir zutrauen, noch länger mit dem Ding herumzulaufen, ohne es zu zerbrechen? Ich stieg ungeduldig von einem Fuß auf den anderen und nickte Teo dann als Zeichen zu.
Jetzt seid ihr dran. Ich hielt Nick die Tasse hin.
Du weißt was zu tun ist, oder? Verzaubere sie so, dass sie am besten überall Tee verteilt - aber erst, wenn man versucht aus ihr zu trinken. Dann wird man nicht nur in die Nase gebissen, sondern erlebt auch noch ein sehr interessantes Spektakel. Ich grinste.

Ich grinste meine Freunde breit an.
Renn bloß keinen um, Teo!, meinte ich scherzhaft in die Richtung, in der ich Teo vermutete, auch wenn ich nicht wusste, ob er noch dort stand.
Das will ich doch hoffen, mein treuer Hauself!, wandte ich mich dann mit verstellter Stimme an Nick.
Und nun los! Ich steh Schmiere!, ereiferte ich mich dann und platzierte mich an einer Ecke, von wo ich den ganzen Korridor im Blick hatte.

Ich kicherte amüsiert, als Nick erschrocken zusammenzuckte, nachdem Teo ihm die verzauberte Teetasse aus der Hand riss. Dann spürte ich einen Windhauch in meinem Nacken und quiekte auf, wie ein beleidigtes Meerschweinchen.
Hey! Ich versuchte den unsichtbaren Teo an seiner Kleidung zu erwischen - was nicht einfach war, er war ja unsichtbar... - doch ich griff nur ins Leere. Stattdessen winkte ich Nick zu mir und flüsterte.
Du stellst dich an die Seite und ich an diese? Dann haben wir alles im Blick. Was machen wir als Zeichen? Wild herumfuchteln? Nee...das macht sich nicht professionell. Pfeifen! Kannst du pfeifen? Ich sah meinen Freund neugierig an, nachdem ich in einem wilden Schwall alles heruntergeplappert hatte, ohne auch nur einmal Luft zu holen. Mehr oder weniger Nick miteinbeziehend.