Regulus blieb mit einem kurzen Kommentar noch beim Thema bezüglich der Bewunderungskarten. Ich lächelte sachte und strich mir das Haar hinters Ohr, während sich der Slytherin umsetzte und nun direkt neben mir Platz nahm. Gerade wollte ich noch etwas entgegnen, als ich eine erfreute Begrüßung vernahm und kurz darauf eine grinsende Schülerin neben mir Platz nahm. »Emma«, begrüßte ich sie ebenso lächelnd. Ihr rabenschwarzes Haar hatte sie offen gelassen, während ihr Make-Up so dezent wie immer war. Auch sie sprach Black aufgrund des Besuches im Krankenflügel an. Ich schnaubte belustigt, als Regulus erklärte, auf welchen Gedanken Pomfrey im ersten Moment gekommen war. »Wäre das denn so unwahrscheinlich?«, grinste ich scherzhaft und zwinkerte ihm zu. Gut möglich, dass Regulus - hätte er diese Möglichkeit - solch einen Gedanken nicht ganz ablehnen würde. Jedenfalls ging es mir so. Hätte ich die Chance, einigen auf den Korridoren einen Zauberspruch an den Kopf zu werfen, ohne für die Konsequenzen geradestehen zu müssen, würde ich diese wohl auch nutzen. Nur einigen Schülern. Gryffindors, Ravenclaws und Hufflepuffs - versteht sich. Und vielleicht auch Crouch. Der Gedanke gefiel mir. Bedauerlicherweise war dies auf Hogwarts nicht erlaubt. Aber hindert mich das?
Regulus meinte schließlich, sein Sturz hätte keine großen Probleme bereitet, bisauf einige bevorstehende Prellungen. »Mal gut, dass du dir nichts gebrochen hast«, grinste ich etwas träge, als ich an den Moment dachte, wie Regulus unsanft auf den Boden geprallt war. »Den besten Sucher kann man nicht so leicht ersetzen.«

Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ich bin nicht klein. Ich bin größer als du., lachte ich dann. Ich hasste es, wenn mich jemand als klein bezeichnete. Da ich früher immer der Kleinste gewesen bin, war ich froh als ich endlich einen Wachstumsschub bekam und nicht mehr zu den kleinsten zählte.
Aber deine Idee gefällt mir. Darauf hab ich wirklich Lust.
Ich grinste ebenfalls und musste mir Filch Gesicht vorstellen - sein Gesicht vom letzten Mal als ich ihm einen einen kleinen Streich spielte, war unbezahlbar.

Mit schnellen Schritten lief ich in die Große Halle,mit gesenktem Kopf schritt ich zu meinem Haustisch und ließ mich dort nieder.Ich begann zu essen um anschließend zum See zu gehen.

Mit großen Schritten kam nun auch ich in die große Halle und lief schnell zu meinem Haustisch. Kurz schweifte mein Blick den Tisch entlang, ehe ich Magnus und seinen Freund Nicholas entdeckte und mich neben ihm auf die Bank fallen ließ.
Puh, diese verfluchten Treppen die sich bewegen, fluchte ich etwas außer Atem.
Störe ich? fragte ich schnell, da die beiden sich wohl gerade unterhielten, ich ahnte worum es ging.

Amüsiert lachte ich über Lucindas Kommentar. Black konnte ein ganz schönes Temperament haben. Ich konnte es Madam Pomfrey auch nicht verübeln zu glauben er habe sich duelliert. "Wenn wir schon über Duellieren sprechen. Der Duellierclub hat wieder eröffnet." Professor Alexander Medwedew war einer meiner Lieblings-Professoren. Er war breit gebaut für einen Zauberer. Trotzdem war er meistens sehr freundlich. Und er hervorragender Duellant. Ich mochte Duelle. Wenn auch nicht so sehr wie Quidditch. Aber ich mochte auch wirklich gar nichts so sehr wie Quidditch. Von meinen Freunden vielleicht abgesehen. Ein paar Prellungen waren für Black aber nichts Schlimmes. Und das war auch gut so.
Während die beiden weiter redeten bediente ich mich am Essen. Ich nahm meinen Teller fest in die Hand und begann ihn zu beladen. Ich achtete meistens auf gesunde Ernährung. Aber ich betrieb auch viel Sport und brauchte die Kalorien. Hmm… Rosenkohl, Salzkartoffel, Brathähnchen… Etwas Brokkoli. Und Karotten! Mein Teller wurde bunt aber auch ganz schön beladen. Mein Magen war aber auch leer. Ich konnte beinahe froh sein das unser Training früher beendet worden war. Auch wenn die Aktion von Crouch noch immer eine absolute Frechheit war. Er würde es schon noch bereuen. Idiot. "Der beste Sucher?" Ich begann in Ruhe zu essen. Mein Blick wanderte dabei zum Eingang der großen Halle. Dort trat gerade Arcana Carter durch die Tür. Mein Blick blieb bei ihr hängen. Meine Augenbrauen zogen sich wie von selbst zusammen. Ich wusste noch immer nicht was ich von der Aktion mit dem Zeichenbuch halten sollte. Das erinnerte mich allerdings. Ich werde mir die Zeichnungen nach dem Essen gleich ansehen.

Ich grinste noch breiter, als Lucinda mir zuzwinkerte und mich fragte, ob das denn so unwahrscheinlich wäre. Ich lachte auf.
Anscheinend ja nicht! Emma mischte sich nun auch wieder ins Gespräch und erwähnte den Duellierklub. Der war genau das richtige für mich.
Hab ich gehört. Ich werde auf jedenfall mitmachen!, sagte ich bestimmt und nahm einen Schluck Kürbissaft.
Ich schob etwas das Brathähnchen auf meinen Teller hin und her, als Lucinda erneut etwas sagte.
Was hättet ihr nur ohne mich getan!, meinte ich scherzhaft und stieß Lucinda neben mir leicht mit der Schulter an. Ob sie mich nun aufzog oder nicht, ich könnte mich daran gewöhnen, dass sie mich den besten Sucher nannte.
Emma fand das anscheinend etwas merkwürdig, jedenfalls fragte sie nach, während es jedoch so schien, als wäre die Eingangstür gerade interessanter.
Zweifelst du?, fragte ich und hob forschend eine Augenbraue, ehe ich wieder grinste.

Ich klopfte Mac auf die Schulter.
Für einen Streich an Filch kannst du immer auf mich zählen., sagte ich mit einem Grinsen auf den Lippen. Und nahm dann einen Schluck vom Kürbissaft. Als ich Finja bemerkte lächelte ich sie kurz an. Dann erwähnte sie außer Atem die Treppen und ich musste schmunzelnd an meine Erinnerung mit den Stufen, die nicht alle positiv waren, denken.
Soll ich dir etwas verraten Finja? Es wird nicht besser mit der Zeit.
Diese Treppen waren aber auch zu unberechenbar.
Dann kam auch noch Teo zu uns und ich begrüßte ihn fröhlich.

Ja hab ich, grummelte ich.
Und tu bloß nicht so als hättest du dich noch nie verirrt, fügte ich schnell hinzu als ich sein Grinsen sah, während ich mir Kartoffeln, Bohnen und alles mögliche andere auf den Teller tat, da ich einen Bärenhunger hatte.
Na danke Nick, du machst mir Hoffnungen, grummelte ich, lachte jedoch als Teo sich auch noch zu uns gesellte.
Hi Teo, du bist aber auch spät, grinste ich etwas triumphierend, da ich nicht die letzte war.

Ich stimmte in das Lachen von Emma und Regulus ein, ehe meine beste Freundin kurz zum nächsten Thema schweifte. »Oh, wirklich?«, interessiert wandte ich den Kopf Emma zu, als diese erklärte, dass der Duellierclub wieder eröffnet wäre. Black war auch gleich entschlossen dabei und meinte, er würde mit Sicherheit mitmachen. Wer hätte das erwartet, dachte ich ironich und grinste. Duellieren konnte schon ziemlich spannend sein. Endlich bekam man auf Hogwarts wieder die Möglichkeit, einige erlernte Zaubersprüche und -flüche auch richtig zu nutzen. Immer nur an Puppen und Gegenstände zu üben, war doch langweilig. Wo blieb der Nervenkitzel, wenn ein richtiger Gegner vor einem stand und jeden Moment einen Fluch sprechen konnte, dem geschickt auszuweichen war. Natürlich nur ungefährliche Flüche, ich schmunzelte abwesend. Der Duellierclub war schon eine tolle Sache. Und vor allem sinnvoll. Es war wichtig, das richtige Verteidigen zu praktizieren. Und das Angreifen natürlich. Doch ganz ehrlich: Ich wollte mich lieber voll und ganz auf Quidditch konzentrieren. Das war meine Leidenschaft, die ich für nichts hätte aufgeben können.
Als Regulus humorvoll auf meinen vorherigen Satz antwortete und mich leicht anstieß, grinste ich belustigt und lachte leise, was nebenbei auch mein plötzlich schneller schlagendes Herz vertuschen sollte. Ja, was hätten wir nur ohne dich getan. Ich schob mir die Gabel in den Mund, ehe Emma meine Worte mit einer Frage anzweifelte. Ich lächelte amüsiert. Regulus selbst hatte sich anfangs als den besten Sucher bezeichnet, was ich scherzhaft ebenso weitertrug. Doch nicht nur aus Spaß. Schließlich konnte man nicht sagen, dass Black nicht hervorragend in seiner Position wäre. Er war wirklich ein guter Spieler und genau dies bewies er auch im Training, ebenso im Spiel. Ob er nun tatsächlich der beste Sucher war, musste man ehrlicherweise wohl bestreiten - schließlich gab es auch die Quidditch-Nationalmannschaften, die ebenso erfolgreiche Spieler hatte -, doch schlecht war Regulus mit Sicherheit nicht.
Mein Blick traf eine Schülerin, die zuvor die Große Halle betreten hatte und schließlich Platz am Ravenclawtisch genommen hatte. Carter. Instinktiv blickte ich zu Emma. »Sag mal, was hast du eigentlich mit Arcanas Zeichenbuch vor, wenn du dir die 'ach-so-wichtige' Zeichnung angesehen hast?«, ich schmunzelte, ehe ich nach meinem Kelch griff und an diesem kurz nippte. »Ich mein, willst du es ihr wirklich zurückgeben oder...«, ich grinste vielsagend. »...vielleicht auch auf wundersame Weise beseitigen lasse.« Gut, ich gebe zu: Manchmal konnte ich albern sein. Im Gegensatz zu Emma konnte ich Schülerinnen und Schüler aus anderen Häusern schon von Grund auf nicht leiden. Ich konnte nicht anders, als diese Gelegenheit zu nutzen. Eine Ravenclaw hatte mir ihre Zeichnungen anvertraut. Nun waren sie zwar zunächst in Emmas Besitz - und somit sicher vor mir -, doch das konnte sich ja noch ändern. Vielleicht konnte ich ja meine Freundin überreden.

Einige vereinzelte Schüler trudelten noch ein, doch beim Abendessen war das nicht mehr so schlimm, immerhin konnten die Jugendlichen ihren Abend frei gestalten. Nachdem ich schließlich in aller Ruhe aufgegessen hatte, niemand hatte den Lehrern einen weiteren Streich gespielt wie heute Morgen, beschloss ich noch etwas zu arbeiten, erhob ich meine große Gestalt aus meinem Sessel, lächelte die verbleibenden Lehrer mich verabschiedend an und verließ dann die Große Halle, eine unsichtbare Last immer auf dem Rücken. felix war unsichtbar bei mir gewesen, so wie eigentlich immer, er war nicht gerne alleine.
(Legrerzimmer)