O/T: Details über Gespräch in Absprache mit Finn Fletcher.

Das mir Medwedew keine direkte Antwort auf meinen Kommentar zu der letzten Stunde gab – störte mich rein deswegen nicht – weil ich schließlich viel zu beschäftigt nun mit dem Duell war. Ich fand weiterhin das die Professoren ein tolles Paar abgaben. Eventuell hatte er mich auch einfach überhört. Aurelia enttäuschte nicht indem sie sich wieder genau an das hielt was man von einem Mädchen aus gutem Hause wohl erwartet hätte. Genaue präzise Sätze mit einem sehr höflichen Tonfall. Zusätzliche Limits oder Regeln? Ein Grinsen überzog nun mein Gesicht. Während Aurelien mit Anne die Hand schüttelte. "Die werden nicht notwendig sein." Ich nickte ihr also noch ein Mal zur Bestätigung zu. Wir konnten beginnen. Zögerte allerdings noch eine Sekunde bevor ich mich auf die Bühne begab. Ich sah mit einem Lächeln zu Anne. "Sollte jemals jemand deine Ehre in Frage stellen werde ich mich genauso duellieren. Ich habe übrigens von Finn gehört." Ich grinste zu Roderich. "Ganz schön spannend. Was ihr alles so anstellt – wenn man ein Mal nicht da ist." Kurz lachte ich und sah dann wieder zu Anne. Ich zwinkerte ihr zu und hauchte ihr einen Luftkuss zu bevor ich mich zur Duellier-Bühne drehte. Kurz warf ich ihr noch einen intensiven Blick über meine Schulter zu. Ich würde mein Wort halten. Ich wollte sie beeindrucken. "Wünsch mir Glück."
Also stellte ich mich auf die Mitte der Bühne. Und zückte meinen Zauberstab. Er war aus Akazienholz. Braun-rötlich. 10 Zoll. Nicht handlich sondern eher dick und steif. Passend zu meiner Persönlichkeit. Dann machte ich meine Verbeugung. Sie kam mehr einem tiefen Nicken gleich. Aber es reichte um als Verbeugung durch zu gehen. "Ich hoffe du bist besser als dein Bruder." Es war mehr eine scherzhafte Anmerkung als tatsächlich eine Drohung. Allerdings ließ ich durchaus ein selbstbewusstes Lächeln sehen. Auf ihre Verbeugung wartete ich noch ab und nahm diese dann als Zeichen mich zu dem anderen Ende der Bühne zu begeben. Ich wartete also eine Sekunde und drehte mich dann sofort auf dem Absatz um. Und schritt dann mit großen Schritten auf mein Ende der Bühne. Dort drehte ich mich um. Und wartete nur noch bis herunter gezählt wurde. Ich hielt meinen Zauberstab senkrecht vor mich. Zudem ging ich etwas in meine Knie. Meine Haltung war ähnlich wie mein Sport. Ich wollte flexibel bleiben. Denn Aurelia war kleiner und zierlicher. Ich war mir sicher das das auch bedeutete das sie schneller war. Bei ihrem Zwillingsbruder hatte ich weniger darauf achten müssen. Er und ich waren ungefähr gleich auf. Sowohl in der Größe – auch wenn er doch ein Stück kleiner war – aber definitiv exakt in der Breite. Wir waren beide eher der muskulöse Typ vom Quidditch.

Guten Abend, Anne, Roderich., begrüßte ich die beiden und lächelte Anne noch einmal zu, während meine Schwester nur breiter grinste, je weiter Emma sprach. Sie nickte Roderich und Anne ebenfalls noch einmal zu, aber es galt als unhöflich sich als Duellant zu lange mit den anderen aufzuhalten, weshalb sie dann sofort Emma auf die Bühne folgte. Ich stellte mich auf ihre Seite der Bühne, mit gebürtigem Abstand, denn ich kannte meine Schwester. "Wir werden sehen.", antwortete Aurelia sehr diplomatisch, während sie sich Emma gegenüber aufstellte und dann einen tiefen Knicks vor ihr machte, für ihre Verbeugung, ihren Zauberstab gezückt. Im Gegensatz zu Emmas war ihrer, ähnlich wie meiner, trotz derselben Länge von zehn Zoll sehr filigran, dünn und geschmeidig, nur war ihrer im Gegensatz zu meinem etwas weniger federnd. Aber wir hatten beide ein rötliches Holz, Rosenholz, das bei manchen Beleuchtungen beinahe schon einen pinken Ton annahm. Aurelia wirbelte schnell herum und ging mit eleganten, schnellen Schritten an ihr Ende der Bühne. Dort angekommen machte sie einen Ausfallschritt, ihren Zauberstab in ihrer dominanten Hand wie ein Schwert vor sich gestreckt, die andere Hand hinter den Rücken gestreckt. Drei, zwei, eins..., zählte ich klar und deutlich für die beiden herunter, bevor Aurelia auch schon den ersten Zauber rief, "Langlock!" Im Gegensatz zu mir begann sie direkt in die Offensive zu gehen, ohne Rücksicht auf Verluste, ihre Gesichtsausdruck war ernst, aber man konnte sehen, dass sie Spaß hatte, während ihre kürzeren Haare auf und ab wippten.

Wir stellten uns auf Emmas Seite neben die Bühne und beobachteten erst den Gruß und dann wie die beiden den entsprechenden Abstand einnahmen, jeder auf seine ganz eigene Weise. Aurelien übernahm das einzählen und schon ging das Duell los, ohne Zweifel würde es sehr spannend werden.

Meine Gedanken gingen einen Moment etwas düster zu Josh, das war auch der Grund warum ich Emma nicht direkt geantwortet hatte, ich fürchtete, Josh würde am Ende gar nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, allerdings hatte er in der Großen Halle keine Angst vor mir gezeigt, ich war also entsprechend unsicher was nun Sache war. Jetzt gab es aber anderes was meine Aufmerksamkeit verlangte, denn das Duell startete. Ich lehnte an einer Wand und tätschelte Felix den unsichtbaren Kopf. Ich hatte nicht viel zu tun und ich bezweifelte auch, dass viel dazu kommen würde, die beiden Schülerinnen waren beide sehr gute Duellanten, die wussten was sie taten, aber Vorsicht war ja bekanntlich die Mutter der Porzelankiste.

O/T: Details unter Absprache mit Aurelien Burke abgeklärt.

Ein intensives – farbenfrohes – Duell lag direkt vor uns. Aurelia hatte eine vollkommen andere Haltung als ihr Bruder. Sie ging offensiv vor. Doch nicht ohne ihre defensive Seite zu verlieren. Wenn er der Liebhaber der beiden war – 'He’s a lover not a fighter' – dann war sie definitiv der Kämpfer. Im Gegensatz zu dem Duell von Remus und mir gab es kaum Verschnaufpausen. Oder wirklichen Spielraum für Fehler. In den ersten Minuten bemerkte man noch dezente Zurückhaltung. Wir beide versuchten unsere Grenzen zu testen und Taktiken aus zu probieren. Doch spätestens nach 10 Minuten wurde es gnadenlos. Wir feuerten Fluch um Fluch gegeneinander ab. Das eine oder andere Mal auch einen Gegenfluch oder Schildzauber um sich schnell selbst aus einer misslichen Lage zu befreien. Man bemerkte deutlich die Ravenclaw-Ader. Aurelia duellierte mit einem Plan. Sie testete ihre Thesen aus und versuchte sie – wenn sie nicht erfolgreich waren – zu korrigieren oder besser ein zu planen. Sie nahm sich allerdings durchaus kreative Freiheiten. Wie mit ihrer Beinarbeit. Auch wenn es nach ihrem Tanz mit ihrem Bruder auf dem Frühlingsball – oder dem Eislaufen im Eisring am Weihnachtsfest – eigentlich keine Zweifel mehr hätten geben müssen – sie war nicht nur sportlich sondern auch schnell. Ihre Beinarbeit war fehlerfrei. Sie konnte Flüchen ausweichen und sich in der selbigen Bewegung noch dorthin bewegen wo sie die beste Trefferchance hatte.
Jedes gute Duell hatte einen Gewinner. Oder wenigstens ein Ende. So dauerte unser Duell nun beinahe an die 30 Minuten – und ich hatte naiv gedacht das Duell mit Remus hatte lange gedauert – bevor der erste Gravierende Fehler passierte. Ich schlitterte gerade nach vorne um sie mit einem Beinklammer-Fluch zu treffen. Ich war frustriert – denn ich hatte nichts wirkliches getroffen um das Duell für mich entscheiden zu können – und beschloss meine Taktik – welche bei Aurelien funktioniert hatte – nun auch an seiner Schwester aus zu probieren. Nur für den Fall das er sie nicht gewarnt hatte. Denn sie waren beide noch immer weichherzig. Zumindest weichherziger als ich es gewesen wäre. Dennoch geriet ich dabei in die missliche Lage mein Gewicht etwas verschätzt zu haben. Ich schwankte dezent mehr als erwartet. Und Aurelia nutzte ihre Chance mit einem Stolperfluch. Dieser schlang sich um meine Beine und ließ mich nun wirklich stolpern. An den Rand der Bühne. Ihre grau-goldenen Augen blitzten auf während sie einen 'Expulso' feuerte. Dieser traf direkt unter meinen Füßen – zweifelsohne ein Produkt perfekter Berechnungen – und riss mich von der Bühne. Ich kam knapp vor unseren Zuschauern hart am Boden auf. Meine Beine waren unter mir weg gerissen worden und mein Kopf kam zuerst am harten Steinboden auf. Der Rest meines Körpers folgte. Aber mein Versuch den Fall zu bremsen endete nur in einigen Schrammen an Ellbogen und Unterarmen. Die Luft wurde beim Aufprall krampfhaft aus meiner Lunge gepresst und ich blieb dort regungslos liegen. Nicht ohnmächtig. Aber definitiv nicht in der Lage sofort wieder auf zu stehen – nicht das es etwas ausgemacht hätte – denn die Bühne war der Ort des Duells und ich war nicht mehr auf dieser. Das Duell war vorbei. Und Aurelia die eindeutige Gewinnerin.

tl;dr Emma versucht den Beinklammer-Fluch Trick [wie bei ihrem Duell gegen Aurelien] -> gerät ins Schwanken -> Aurelia trifft sie mit einem Stolperfluch && Explosionszauber -> Emma wird von der Bühne geworfen und bleibt liegen

Das Duell wurde zu einer wahren Attraktion, es war beinahe schade, dass es nicht mehr Zuschauer gab, während ich beinahe jeden Schritt, den meine Schwester trat, selbst spürte, bei jedem Zauber, der sie traf, zusammenzuckte und meine Augen nicht von dem Geschehen nehmen könnte, auch wenn meine Haltung gerade blieb und ich versuchte meine Sorge nicht zu sehr zu zeigen, denn auch wenn ich wusste, wie kompetent sie war, sie war noch immer mein Zwilling. Dann kam allerdings der Schlussstrich, denn Emma versuchte denselben Trick, den sie bei mir angewandt hatte, aber Aurelia ließ sich nicht so einfach austricksen und hetzte zuerst einen Stolperfluch und dann einen Explosionszauber auf sie, Emma krachte von der Bühne, direkt vor unsere Füße. Meine Augen weiteten sich merklich, während Aurelia auch sofort in jeder Bewegung erstarrte, als Zeichen, dass sie sie nicht mehr angreifen würde, denn selbstverständlich würde sie das nicht tun, sie war alles, aber nicht unfair. "Emma?", fragte sie vorsichtig, während sie ihren Zauberstab wegsteckte, die Formalitäten für ein Duell kurz vergessen, denn der doch sehr harte Sturz war offenbar auch für Aurelia etwas unerwartet gekommen. Ich nahm zur Sicherheit meinen Zauberstab zur Hand, nur falls es etwas zu tun gab und sie medizinische Hilfe bräuchte.

Ich beobachtete, nach außen hin völlig emotionslos und neutral, das Duell, doch fühlte mich innerlich hibbelig und nervös. Ich mochte keine Duelle, sie waren anstrengend und gefährlich, vor allem, wenn sie jemand durchführte, der mir teuer war, wie nun eben Emma. es war wahrlich spektakulär, doch ich konnte mich nun nicht recht dafür interessieren, denn natürlich würde irgendetwas gravierendes passieren, was das Duell beenden würde und ich bezweifelte sehr, dass es mit einem einfachen Fluch getan wäre, der einen der beiden unbeweglich machen würde. Und ich behielt recht, Emma wurde von der Bühne geschleudert und kam mit einem dumpfen Geräusch vor uns auf dem Boden auf. Nun hatten wir beim Quidditch durchaus schwerere Stürze auch aus größerer Höhe, doch das bedeutete nicht, dass mich diese nicht auch besorgten und für gewöhnlich fanden diese Szürze auch weiter weg statt und nicht direkt vor mir. Außerdem war das hier eben Emma und niemand anderes. Sie stand nicht gleich wieder auf und ich ließ mich, den Saum meines Rockes, der dadurch schmutzig werden würde ignorierend, gleich neben ihr nieder, um sie besorgt mustern zu können. Emma? Ich dachte ganz ähnlich wie meine Schwester, schon das Duell von Vash gegen Finn, wenn auch sehr attraktiv von Seiten meines Freundes, war eine dumme Idee gewesen, Duelle waren in meinen Augen immer eine dumme Idee. Sicher, in unserer Schicht konnte man eine Aufforderung zum Duell unter keinen Umständen ablehnen und ich hatte auch schon meinen Anteil an ihnen gehabt, meistens mit Anne an meiner Seite, doch ich konnte sie nicht leiden. Dumm und sinnlos fand ich sie, am Ende verletzte sich doch fast immer jemand. Emma war dafür gerade ein Paradebeispiel, denn sie wurde uns vor die Füße geworfen. Annes Sorge tat mir selbst weh, doch ich blieb stehen wo ich war, Emma war Annes Angelegenheit, ich wollte unserem Captain auch nicht zu nahe treten und sie einengen.

Es war ein äußerst schönes Duell, ich genoss es sehr den beiden zuzusehen, denn sie wussten beide genau was sie taten und was sie vorhatten. Aurelia vielleicht ein bisschen mehr als Emma, doch sie war auch ein Ravelclaw, was konnte man da anderes erwarten? Am Ende war es Aurelia, die sich einen letzten Vorteil erring und Emma von der Bühne stieß. Das Duell war vorbei, das sah sie ja auch selbst. Emma hingegen lag noch auf dem Boden und ich ging näher heran. Ich nahm nicht an, dass es eine schwere Verletzung sein würde, doch man konnte nie sicher sein. Sind sie in ordnung, Miss Vanity?

Langsam blinzelte ich und schlug meine Augen auf. Zunächst konnte ich noch gar nichts erkennen denn die Sicht verschwamm vor meinen Augen nur unförmig. Dann wurde es allerdings langsam klarer. Doch auch noch immer nicht wirklich verständlich. Der Duellier-Raum drehte sich ein Mal im Kreis. Die Stimmen der Anderen klangen dumpf und weit von mir entfernt. Doch sie drangen langsam zu mir hindurch. Besonders eine Stimme. Anne… Richtig. Ich war gerade von der Bühne geflogen. Und hatte mich vor ihren Augen blamiert. Eine halbe Sekunde steigerte ich mich in das Gefühl hinein. Ich nahm Niederlagen nahezu krampfhaft persönlich. Weshalb ich auch kurz vergas zu atmen. Bevor ich dann auch noch die Stimme unseres Professors hörte. Er riss mich aus meinem Bann. "Ai. Minha cabeça..." 'Autsch. Mein Kopf…' Mein Kopf schmerzte wirklich. Allerdings konnte ich inzwischen wieder schärfer sehen. Ich sah etwas reuevoll zu Anne hoch – welche neben mir am Boden nieder gelassen hatte. Ich blinzelte sie an. "Anne. Tut mir leid. Ich wollte wirklich für dich gewinnen. Und für meinen Stolz." Meine Stimme klang beinahe etwas ironisch oder eher persönlich verletzt. Als wäre es hier nicht um ein Schulduell gegangen. Ich hatte sehr hohe Ansprüche an mich. Extrem hohe sogar. Das war der Grund warum ich mich in den nächsten Jahren umso mehr auf meine Schulnoten fokussieren wollte. Denn die Angst zu versagen steckte tief in jeder Faser meines Körpers. Sei es meine Familie zu enttäuschen – Anne zu enttäuschen – oder eine Prüfung zu verhauen. Ich versuchte dies allerdings etwas zu überspielen.
Kurzerhand versuchte ich mich direkt auf zu richten. Allerdings wollte das noch nicht so recht gelangen. Ich schaffte es gerade noch meine Ellbogen auf zu stellen. Doch dann wurde mir auch schon schwindelig. Ich biss meine Zähne zusammen und sah zu den Anderen hoch. Ich war in Ordnung. Nichts war passiert. Ich würde auch sofort aufstehen können wenn ich nicht so versagt hätte gerade. "Ich bin in Ordnung ich schwöre." Als ich bemerkte das sogar Aurelia besorgt wirkte – sie war einfach zu weichherzig – verschloss ich allerdings mein Gesicht. Ich brauchte kein Mitleid nur weil ich einen dummen Fehler gemacht hatte. Einen den ich sicherlich nicht wiederholen würde. "Gutes Duell." Ich sah zu ihr auf. Direkt und wohl auch sprichwörtlich. Hätte ich diesen Trick nicht noch ein Mal versucht wäre ich nicht an den Bühnenrand gekommen. Ich darf nicht noch ein Mal so versagen. Meine letzten Duelle liefen doch alle immer sehr gut. "Gib mir noch eine Minute. Dann kann ich dir ganz formell die Hand schütteln." Ich sagte es ganz locker. Als würde mein Kopf nicht gerade laut dröhnen und der Boden nicht mein einziger Halt sein damit ich nicht umkippte. Ich sah wieder zu Anne. Mein Blick wurde sofort wieder weicher. Ich hatte sie beeindrucken wollen. Aber wohl leider versagt. Zumindest in meinen eigenen Augen. "Entschuldige bitte. Das nächste Mal versuche ich es besser zu machen und für dich zu gewinnen."

Aurelia wirkte nun beinahe etwas betroffen, sie hatte ein sehr großes Herz, nicht nur für Drachen, sondern auch für Menschen, das hatten wir beide von unserer Mutter sehr stark vermittelt bekommen. Sie trat allerdings nicht von der Bühne, rein wegen der Formalitäten, weshalb ich das übernahm. Ich führte einen kurzen Diagnosezauber aus, der Emma kurz auf Verletzungen untersuchte, aber nichts leuchtete auf, also schien alles in Ordnung zu sein, so wie ich das beurteilen konnte, wahrscheinlich hatte sie sich einfach sehr verausgabt und der Fall hatte sie ein wenig orientierungslos gemacht. Es ist alles in Ordnung, ich würde höchstens einen Stärkungstrank empfehlen., stellte ich also fest und steckte meinen Zauberstab wieder weg, während Aurelia erleichtert auflächelte, "Ich warte hier oben auf dich, aber mach dir keine Illusionen, Emma, das Duell war meisterhaft, ich habe so viel von dir gelernt."

Ich beobachtete besorgt wie Emma die Augen aufschlug und war sehr erleichtert als sie wieder sprach, doch als ich hörte was sie da von sich gab verengten sich meine Augen und ich zog ungehalten die Nase kraus. Ich sagte nichts bis Emma sich etwas aufrichtete und es wagte das selbe noch einmal zu sagen. Du bist wirklich ein Dummerchen, wenn du das noch einmal sagst werde ich wirklich böse auf dich sein. es ist mir egal ob du ein Duell verlierst, du sollst dich dabei nicht verletzen, darum geht es mir. Wie konnte dieses sture Mädchen das denn nicht sehen? Dachte sie wirklich es wäre mir so wichtig, dass sie für mich gewann? Aurelien untersuchte Emma kurz und ich nickte ihm knapp aber dankbar zu.

Ich war mir nicht ganz so sicher ob Emmas Aussage, dass sie in ordnung war, auch der Wahrheit entsprach, doch wenn sie es so wollte würde ich warten bis sie sich von selbst wieder aufgerichtet hatte, oder es eben nicht schaffte. Wie Sie meinen, ich werde Ihnen glauben, sobald sie wieder auf eigenen Beinen stehen können, aber überfordern Sie sich nicht. ich sah zwischen Emma und Anne hin und her, die offenbar sehr unterschiedliche Ansichten über das Gewinnen und Verlieren von Duellen hatten. es ist keine Schande ein Duell zu verlieren, Miss Vanity, auch wenn es sich so anfühlt, man lernt besonders aus verlorenen Duellen, gewonnene geben nicht so viel her. Ich wusste durchaus wovon ich redete, ich hatte meinen Arm nicht umsonst verloren, nie wieder würde ich die selben Fehler machen, die mich in diese Lage damals gebracht hatten. Ich schenkte Aurelia und Aurelien ein Lächeln, die sich Vorbildhaft benahmen, jeder auf seine Weise.

Anne zog die Nase hoch in einer Manier die ich noch selten von ihr erlebt hatte. Sofort spürte ich wie ich unter ihrem kritischen Blick schrumpfte. Es mochte sein das es für sie klar war. Aber für mich war es nicht klar gewesen. Ich lebte unter einer riesigen Angst vor meinem eigenen Versagen. Hatte ständig das Gefühl alles tun zu müssen. Nur um beweisen zu können das ich keine Schwächen hatte. Sei es beim Sport oder bei meinen Noten in der Schule oder auch vor meinen Freunden. Durch meinen Status als Halbbrut hatte ich oft das Gefühl doppelt so viel leisten zu müssen. Nur um den selben Ruf oder Ruhm zu erlangen. Veela-Magie machte einen schön. Man verdrehte allen Männern die Köpfe. Und man war elegant und eine bezaubernde Tänzerin. Es waren immer diese unwichtigen oberflächlichen Sachen. Ich versuchte mit großem Selbstbewusstsein keine Schwäche zu zeigen. Denn wer keine Schwäche zeigte konnte nicht an gegriffen werden. "Es tut mir wirklich leid. Das wusste ich nicht." Ich gab es ehrlich zu. Auch wenn ich es nur tat weil ich diesen Blick von Anne nicht mehr auf mir spüren wollte. Ich wollte das sie stolz auf mich war. Das ich sie beeindruckte. Und nicht das sie sich um mich sorgte und dadurch wütend wurde. Oder schlimmer: gar traurig. "Hilfst du mir auf?" Ich hielt ihr vorsichtig meine Hand hin.
Ich nickte allen Anderen ein Mal knapp dankbar zu. Aurelien hatte einen schnellen Diagnose-Zauber durch meinen Körper gejagt. Jedoch hatte ich davon nicht mehr als ein Kribbeln gespürt. Stur wie ich war würde ich schon wieder auf die Beine kommen. Auch ohne einen Trank. "Nein ich brauche keinen Trank. Aber danke." Ich sah zu Prof. Medwedew. In meinen Augen lag eine unausgesprochene Frage: 'Warum fühlt es sich dann so an?' Er hatte es selbst erwähnt. Es fühlte sich wie eine Schande an. Aber ich sah mich und meine Leistungen auch unter einem sehr strengen Licht. Doch dann musste ich doch zu Aurelia sehen. Ich traute mich kaum ihr in die Augen zu sehen. Doch sie wirkte nicht schadenfroh. Sondern ehrlich begeistert. Als hätte sie tatsächlich etwas von mir gelernt. Ravenclaws... Ich biss mir auf die mit schwarzem Lippenstift eingerahmte Unterlippe. Es war schwer für mich einen Verlust so ein zu gestehen. Deswegen nahm ich sonst auch keine Rücksicht auf Verluste. Allerdings bemerkte ich das ich hier wohl mitunter die Einzige war die das so sah. Aber es war schwer die Nachricht in meinen Dickkopf zu bekommen.

Wir beiden hörten einfach nur stumm zu, während wir Professor Medwedew einmal synchron zulächelten und nickten, denn wir hatten ein indirektes Lob aufgefangen. Das war wohl hauptsächlich eine Sache, die sich zwischen Emma und Anne klären musste, aber ich hatte keine Zweifel daran, dass sie es nicht überstehen konnten. Liebe war schließlich die größte Kraft von allen, zumindest sah ich es so. Wenn du es dir anders überlegst, sagst du bescheid., sagte ich allerdings noch zu Emma zum Thema "Stärkungstrank", nur für den Fall.

Ein weiteres Thema welches wir klären mussten, ich war schließlich keine von den Prinzessinnen, die man retten oder mit kühnen taten für sich gewinnen musste. Doch dafür hatten wir noch ein anderes Mal Zeit, jetzt musste Emma ihr Duell standartmäßig beenden und ihre Ehre wieder etwas kitten. Ich stimmte unserem professor stumm zu, denn er hatte vollkommen recht, einmal zu verlieren war keine schande, auch das hatten Roderich und ich lernen müssen, in den Jahren die wir hier gewesen waren, bei irgendetwas zu versagen war bei uns Zuhause einfach keine Option, so einfach war es, doch das Leben lief eben nicht immer so wie geplant. Ein Paradebeispiel dafür bat mich gerade um Hilfe beim aufstehen, die ich ihr natürlich sofort gewährte. Selbstverständlich. Ich umfasste Emmas Hand und stand auf, um sie auf ihre eigenen Füße zu ziehen, ehe ich sie so gut ich es konnte stützte, damit sie mir auch ja nicht wieder umfiel. erst wenn ich mir sicher war, dass sie sicher stand würde ich sie wieder loslassen.