Lachend drückte ich Teo an mich, ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich in unserem halbnackten Zustand deswegen nicht auch etwas Herzklopfen bekam, als wir leider aber auch schon gestört werden würden. Denn hinter uns war nun die Maulende Myrte aufgetaucht, die uns wohl gerade beobachtet hatte. "Gleich zwei Jungs hier." Sie kicherte und ihre perlweißen Wangen färbten sich dabei leicht silbern, wohl die Geisterversion von erröten, während sie einmal im Wasser abtauchte und dann nahe vor uns wieder auftauchte. Sie ließ ihren Blick über Teo und dann sehr langsam über mich streifen und flog dann einen Looping, wobei sie meine Schulter berührte, was mir einen eiskalten Schauer durch meine Knochen jagte.

Was an Stimmung vielleicht hätte aufkommen können, wurde von niemand anderem als der Maulenden Myrte gestört, die sich diesen Moment ausgesucht hatte um hinter uns aufzutauchen. Ich hatte eigentlich absolut kein Problem mit Geistern, auch mit diesem hier nicht, ich kam schließlich mit so ziemlich jedem klar, aber leider war sie nun wirklich unpassend aufgekreuzt. Mir gefiel nicht wie sie Finn anstarrte, auch wenn ich es durchaus nachvollziehen konnte, aber immerhin war Finn mein Freund. Hey Myrte, was machst du denn hier? Ich hatte die Arme noch um Finn gelegt und auch nicht vor ihn jetzt erstmal loszulassen. Mein Tonfall war unbedarft und freundlich wie immer, aber mein Blick war abwartend und vielleicht, ganz im Hintergrund, ein winziges Bisschen genervt.

Bildete ich mir das ein oder wirkte Teo im ersten Moment nicht so vollkommen glücklich? Nein, es musste eine Einbildung gewesen sein, auch wenn ich nur die Augen verdrehte und es gar nicht für notwendig hielt, die Maulende Myrte zu begrüßen. Sie war anstrengend, besonders wenn sie hier war und sie interessierte mich kein bisschen. "Ich genieße nur die Aussicht... Das Bad ist soooo schöööön.", meinte sie grinsend, ihren Blick aber keineswegs auf das schöne Badezimmer, sondern auf mich gerichtet. Sie kicherte erneut und flog einen großen Bogen um uns herum, "Es ist so schade, dass ich nicht mit euch baden kann. Ich kann euch nur... zusehen."

Oh ja, sehr schade. Sag mal Mytre, macht es dir etwas aus... uns nicht zu beobachten? Was blieb denn auch anderes im Umgang mit einem Geist übrig? Man konnte sie entweder ignorieren oder sie um etwas Bitten un da ich Ersteres nun einmal nicht tat versuchte ich es über Weg Nummer 2, wohl wissend, dass es wohl nichts bringen würde. Oh, ich wünschte mir nur zu sehr, dass Zaubersprüche wirklich bei einem Geist wirken würden.

"Aber das Leben als Geist ist soooo langweilig. Und ich bin soooo alleine.", schniefte die Maulende Myrte traurig und ich verdrehte nur die Augen, während sie sich uns immer weiter näherte und näherte. Ich wollte wirklich ungern wieder diese Kälte spüren, die die Geister ausstrahlten, die sogar nicht das herrlich warme Wasser der Vertrauensschülerbad ausgleichen konnte, aber ich blieb trotzdem stur stehen und starrte sie genervt an, Verzieh dich. Ich war nun einmal kein Hufflepuff und es wurde gerade meine wertvolle Zeit mit meinem Teo gestört, die Maulende Myrte ließ einen knochendurchdringenden Schrei hören und wich, zum Glück, wieder etwas zurück, "Du bist so gemein!"

Ich zuckte zusammen, als Myrte schrie, ich mochte es nicht gerne wenn das jemand in meiner Umgebung tat, selbst wenn es nicht an mich gerichtet war. Ich hasste es einfach wenn jemand kreischte oder auch nur so die Stimme erhob. Myrte bitte, geh doch einfach.

Sofort legte ich beschützerisch meine Arme wieder mehr um Teo, als dieser zusammenzuckte, doch das Glück hielt nicht lange an, denn Myrte begann wie wild zu plärren bei seiner Bitte und steuerte sofort wie besessen direkt auf uns zu. Weil ich bereits wusste, wie unangenehm es war, wenn ein Geist einen berührte, viel mehr, wenn ein Geist einen durchquerte, stieß ich Teo schnell von mir weg und aus dem Weg, weiter in die Wanne hinein, damit Myrte ihn nicht erwischte. Mir jedoch wurde im selben Moment eisig kalt, ich erstarrte beinahe für eine kurze Zeit, als sie durch mich hindurch unter mir wieder verschwand.

Ich wollte mir am liebsten die Ohren zuhalten, so gerne ich auch unglücklichen Seelen half, Myrte hatte eine Art, die selbst den liebenswertesten Hufflepuff nerven konnte, manchmal glaubte ich fast sie wollte gar nicht, dass man ihr half. Allerdings kam ich gar nicht dazu irgendetwas zu machen, denn ich wurde davon gestoßen und ging einen Moment erschrocken unter, als ich wieder auftauchte war Myrte weg und Finn wirkte geschockt. Ich vermutete, dass sie durch ihn hindurch geflogen war, das tat sie gerne manches mal. Ich schwamm rasch wieder zu Finn hinüber und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Bist du okay?

Kaum berührte mich Teo an der Schulter, rann noch ein letzter unangenehm eiskalter Schauer über meinen Rücken, bevor ich nickte leicht abwesend und dann, nach einem kurzen Moment der Erstarrtheit, mich wieder an Teo wandte und ihn angrinste. Ich schätze, du musst mich jetzt wohl etwas aufwärmen, Baby Boy., sagte ich locker, als wäre nie etwas passiert.

Ich schlang ohne zu zögern meine Arme um Finn und drückte mich sanft an ihn. Da brauchst du doch nicht erst fragen. Finn musste nun uns beide über Wasser halten, denn aus dieser Position war es unmöglich für mich mit den Füßen den Boden zu berühren, doch ich hatte großes vertrauen in seine Fähigkeiten dazu.

Grinsend packte ich Teo prompt an den Oberschenkeln, um ihn problemlos halten zu können und zu mir auf Augenhöhe ziehen zu können. Er stand sowieso nicht mehr am Boden, also konnte ich ihn doch auch gleich hochheben. Meine Hände kribbelten, da wo sie seine größtenteils nackten Oberschenkel berührten, aber ich hielt ihn in einem festen, sicheren Griff. Ich würde Teo niemals fallen lassen.

Ich schlang meine Beine um Finns Körper, als er sie umfasste und grinste ihn an, unsere Gesichter waren nun auf gleicher Höhe. Ich schlang meine Arme sacht um seinen Nacken und zog ihn in einen sanften Kuss.

Ich genoss den Kuss, wie jeden anderen auch mit Teo, und drehte uns dabei ein paar Mal im Kreis, was einige Schaumblasen um uns herum aufsteigen ließ, es war wirklich ein magischer Moment. Es machte mir ein wenig Angst, wie sehr ich für Teo fühlte, doch ich hoffte sehr, dass ich mich daran nicht verletzen würde. Teo machte mir auch schwer, das zu glauben. Es wurde noch ein witziger, romantischer Abend im Vertrauensschülerbad, ich hatte sehr viel Spaß Teo wieder und wieder zu küssen, wie er mich hoffentlich auch, während wir gemütlich im Bad plantschten und uns ganz zu zweit vergnügten. Irgendwann wurde es dann aber wohl leider auch wieder Zeit aufzubrechen, denn bald würde die Ausgangssperre sonst greifen. Es ist bald neun Uhr, ich sollte dich wohl lieber in dein Haus zurückbringen, bevor du wieder nachsitzen bekommst, Baby Boy., meinte ich grinsend, während ich mich an den Rand des großen Beckens der riesigen Badewanne setzte.

Es wurde ein wunderbarer Abend im warmen Wasser und auch außerhalb, ich verbrachte in jeder Lage gerne Zeit mit Finn und ich genoss es sehr ihn mit jeder Minute besser kennen zu lernen. Zum Glück störte uns niemand mehr, weder ein Mitschüler, noch ein anderer Geist. Ich bemerkte kaum wie die Zeit verging, erst als Finn es erwähnte sah ich, wie dunkel es draußen schon war. Ich lachte und schwang mich mit Leichtigkeit auf den Rand des Beckens und stand dann auf. Als wüssten wir nicht beide wie man bestens den Lehrern und Filtch entgeht. Dennoch trocknete ich mich nun mit einem der weichen Handtücher ab und zauberte mir meine Uniform wieder zurück auf den Körper, die nasse Badehose tropfte nun im Waschraum neben meinem Schlafsaal ab.

Bist du hier der Slytherin, oder ich du kleiner Badboy?, ärgerte ich Teo scherzhaft ein wenig, bevor ich schließlich ebenfalls wieder in meiner Schuluniform landete. Die Krawatte ließ ich dieses Mal allerdings ganz außen vor. Ich begleitete Teo noch bis vor die Küchen, um mich dort mit einem süßen Kuss von ihm zu verabschieden.

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