kommt angerannt von: Heulende Hütte

Ganz egal, welche Straßen wir nun genommen hatten, falls denn überhaupt welche, wir waren doch irgendwie wieder in Hogsmeade gelandet und zum Glück nicht mitten zwischen den Bäumen des Verbotenen Waldes. Schlussendlich hatte ich dann doch aufgehört zu laufen, in der Hoffnung, dass Alex dasselbe tun würde, während ich mich versuchte umzusehen, wo genau wir denn nun gelandet waren. Mein Herz schlug noch immer viel zu schnell in meiner Brust und das Bild von der plötzlich aufgeschlagenen Tür und der Ton des gequälten Ächzen spielte sich noch immer in meinem Hinterkopf ab, als wollte mich mein Kopf immer und immer wieder daran erinnert, was gerade passiert war. Verdammt, mit so etwas Gruseligen, hatte ich nicht einmal mit meinem selbst angerechneten Gryffindor-Mut gerechnet.

Ich war doch etwas außer Atem gekommen von dem panischen Lauf und ich wurde langsamer, als Aurelien das selbe tat. Mit großen, ungleichen Augen sah ich zurück, die Straße entlang, die wir gekommen waren und konnte immer noch nicht so recht fassen was wir da gesehen hatten. Schließlich aber atmete ich einmal tief durch, bemerkte endlich, dass ich Aurelien fest umklammert hielt und trat einen Schritt von ihm weg, um mich zu Räuspern und meine Kleidung zu richten, während ich mir durch umsehen ein Gesprächsthema suchte. Ähem. Oh sieh nur Madam Puddifoot's Café. Wie wärs mit einem Kuchen?

Schlussendlich, nachdem ich meine Klammerung um Alex schon wieder ein Stück gelöst hatte, tat sie es mir gleich und löste nun auch ihre Gliedmaßen von meinen, woraufhin ich meine Klamotten gerade strich und meine Krawatte ordentlich richtete, bis alles wieder perfekt saß und mich währenddessen räusperte, als wäre nichts geschehen. Etwas verwundert blinzelte ich zu Alex hoch, als sie das Wort erhob und sah nach rechts, wo meine Augen direkt mit einer heftigen Ladung pink bombardiert wurden. Tatsächlich, wir befanden uns vor Madam Puddifoot's Café, eigentlich ziemlich romantisch, zumindest mochte ich das Café. Also- Viel weiter kam ich gar nicht, da plötzlich die freundliche, aber etwas füllige Madam Puddifoot aus der Caféstube heraus sah. "Hallo ihr Süßen, kommt herein, kommt herein. Keine Sorge, ich habe schon den perfekten Tisch für euch." So einer direkten Einladung konnte ich nun auch nicht wirklich widersprechen, weshalb ich Alex höflicherweise meinen Arm anbot, was ich im Übrigen auch getan hätte, wenn sie gerade ein Mann gewesen wäre, denn ich empfand es einfach als höflich für eine Begleitung.

Madam Puddifoot nahm sich unserer unerwarteter Weise an und so wie Aurelien wollte auch ich so ein direktes Angebot nicht ablehnen, also hakte ich mich bei Aurelien ein, ganz die Dame, und trat mit ihm zusammen ins Café ein. Rosa explodierte vor meinen Augen, doch das sollte mich nicht stören, ich mochte die Farbe rosa genauso sehr wie Grün.

Wir machten bestimmt einen recht lustigen Eindruck, mich selbst amüsierte die Situation ja auch, aber ich hatte ein viel zu großes Selbstbewusstsein, um jetzt nicht stolz die Brust herauszustrecken und das Café zu betreten, als wäre unser Besuch hier mehr als beabsichtigt. Madam Puddifoot drängte sich zwischen den eng stehenden Tischen hindurch und führte uns zu einem Platz, der von besonders vielen Rüschen umgeben schien. Sie drehte sich zu uns um und lächelte uns breit, vielleicht sogar etwas zu breit. "Setzt euch, setzt euch. So ein attraktives Pärchen wie ihr, kein Wunder dass ihr hierher gefunden habt."

Zwischen den Tischen hindurch führte unser Weg, bis zu einem besonders romantischen Blick. Als ich hörte was Madam Puddifoot da sagte presste ich mir die Hand vor den Mund und ließ ein unterdrücktes Geräusch hören, dass sowohl ein Lachen, als auch ein Würgen hätte sein können.

Vielen Dank, Madam., meinte ich freundlich, auch wenn mein Gesicht einen sehr roten Ton angenommen hatte. Die Gelegenheit Alex damit zu ärgern, ließ ich mir allerdings bestimmt nicht entgehen, weshalb ich fröhlich lachte und Madam Puddifoot zunickte, die sich auch sogleich zu anderen ihrer Kunden aufmachte, vermutlich um diese ebenfalls etwas übereifrig zu bedienen. Ich zog währenddessen einen Stuhl für Alex zurück, das Abbild eines englischen Gentlemans.

Ich schluckte Magensäure und Lachen runter soweit es ging und ließ mich auf den Stuhl plumpsen, den Aurelien mir raus zog, wobei ich aber lieber sichernd einen Fuß so stellte, dass er das Stuhlbein an Ort und Stelle hielt, denn wer wusste schon was Aurelien vielleicht noch so vor hatte? Ich hätte ihm den Stuhl nämlich garantiert wieder weggezogen.Du bist ja so wohlerzogen.

Ehrlich belustigt lachte ich auf, bevor ich mich vorbeugte, damit nur Alex meine nächsten Worte hören konnte. Wenn du unbedingt ein Date mit mir wolltest, hättest du mir das doch sagen können., ärgerte ich sie ein wenig, bevor ich auf die andere Seite des runden Tischchens ging, um mich dort mit einem zufriedenen, wenn auch noch von Madam Puddifoot's Vermutung leicht angeekeltem Grinsen niederzulassen.

Ich legte die Hand übers Herz und setzte einen übertrieben rührseligen Blick auf, meine Stimme anklagend erhoben, auch wenn in ihnen deutlicher Sarkasmus mitschwang. Als hättest du da zugesagt, ich muss dich doch immer erst in Treffen mit mir reintricksen.

Ich setzte einen gequälten Blick auf, während Alex so rührselig mit mir sprach, dass mir doch beinahe ein Würgereiz entkam, aber auch nur beinahe, stattdessen lachte ich, als sie meinte, dass sie mich immer nur hineintricksen müsste. Natürlich, schieb es nur auf mich, dabei bist du einfach nur viel zu schüchtern, um einen so schönen Mann wie mich zu fragen., sagte ich großkotzig, bevor Madam Puddifoot sich schon wieder an unseren Tisch drängelte, um uns mit ihrem breiten Lächeln, das so voller Lippenstift war, zu bedrängen. "Also meine Lieben, was darf es denn sein?"

Du lässt dich aber auch so leicht austricksen. Ich streckte Aurelien kindisch die Zunge heraus und grinste dann die aufdringliche Madam Puddifoot an, welche zu uns kam. Also ich hätte gerne eine Erdbeertorte. Und du Schnucki? Ich grinste Aurelien herausfordernd an. Wir würden schon sehen wem als erstes das Kotzen kam.

Ein paar Sekunden lang ließ ich es so wirken, als ob ich mich nicht auch auf ihr Niveau herab begeben wollte, sich mit diesen kindischen Gesten zu bekriegen, bevor ich ihr auch noch schnell die Zunge herausstreckte. Ich hatte einfach zu viel Spaß dabei, um es nicht zu tun, auch wenn es natürlich gegen meine Erziehung sprach. Ich hätte gerne eine Esterházytorte und für mein Sabbermäulchen und mich dazu Nachmittagstee., sagte ich mit einem süßlichen Grinsen, woraufhin Madam Puddifoot begeistert in die Hände klatschte und sich schnell daran machte, mit unserer Bestellung zu verschwinden. Ich hoffe einfach mal, dass Tee für Alex in Ordnung war, aber sie durfte sich schließlich auch die Sorte aussuchen und für mich stand sowieso fest, dass ich bezahlen würde.

Er war gut, doch ich würde mich nicht übergeben. Nicht jetzt jedenfalls. Ich stützte die Ellenbogen auf den Tisch und klimperte so gut ich konnte mit meinen Wimpern, die ich, mit etwas Konzentration, extra lang werden ließ. Och Hasenpups, du weißt immer genau was ich will.