Ich musterte Aurelien eine ganze Weile ohne etwas zu sagen. Ich hatte so ein Friedensangebot von ihm wirklich nicht erwartet. Ich überdachte seine Angebote und seufzte dann theatralisch. So gerne ich dir auch eine Ohrfeige verpassen würde, so wenig bock hab ich darauf jetzt. Also lass uns den Shake wegzaubern und Kuchen essen. Ich trat an Aurelien vorbei hinaus ins Café und schlenderte zu unserem Tisch zurück. Als Madame Puddifoot gerade nicht her sah, sie terrorisierte eben ein Pärchen in der nächsten ecke, schwang ich den Zauberstab und der Shakebecher leerte sich. Der Inhalt goss sich draußen über einen nichtsahnenden Passanten, der sich nun in klebriges Rosa getaucht sah.

Ich hatte schon Angst um mein wunderschönes Gesicht., lenkte ich ab, als wäre es das absolut wichtigste in meinem Leben, dass meinem Gesicht nichts passierte. In gewisser Weise war es mir auch wichtig, aber nie so sehr, wie dass ich mich für jeden einsetzte, der meine Hilfe brauchte. Ich war eben nur mal ein Gryffindor, es brachte nichts, es zu leugnen. Ich folgte Alex also wieder zu unserem Tisch zurück, die prompt ihren Zauberstab herausholte und den Shake wegzauberte. Er war sowieso viel zu süß., meinte ich und schüttelte den Kopf, so etwas war nicht einmal gesund, wenn man viel Sport nebenher machte, aber in dem Moment sah ich einen Passanten am Fenster vorbeilaufen, der einen auffälligen, langsam nach unten rinnenden, rosaroten Haufen auf dem Kopf hatte. Alex!, meinte ich, doch wo man vielleicht hätte empört klingen sollen, konnte ich nicht anders, als gut gelaunt zu lachen, denn auch wenn mir der Passant leid tat, so war es einfach zu lustig.

Ich setzte mich wieder an unseren Tisch und steckte meinen Zauberstab weg, ehe ich mit großen, unschuldigen Augen zu Aurelien hoch sah. Ja Aurelien? Was ist denn? Ich gab mein bestes um so zu wirken als könnte ich kein Wässerchen trüben und ich wäre absolut unschuldig an allem was um mich herum geschah.

Diese unschuldigen Augen, die sie gerade machte, ließen mich den Kopf schütteln, aber gleichzeitig musste ich einfach weiterlachen. Nichts, nichts., meinte ich, mich köstlich amüsierend, denn natürlich konnte jemand wie Alex keinen normalen Verschwindezauber wirken. Ich ließ mich auch wieder auf meinem Platz wieder und nahm erst einmal einen Schluck von dem Tee. Er war allerdings etwas kalt, weshalb ich meinen Zauberstab zückte und den von mir und natürlich auch den von Alex mit einem Schlenker wieder auf die perfekte Trinkwärme brachten, bevor ich ihn wieder wegsteckte.

Ich beobachtete Aureliens Aufwärmung des Tees und verdrehte die Augen, allerdings sehr viel gutmütiger als bisher. So ein Gentleman. Durchaus froh einen nun wieder warmen Tee zu trinken nahm ich einen Schluck und langte bei meinem Kuchenstück zu das, zugegeben, wirklich sehr gut schmeckte. Das musste man Madame Puddifoot lassen, backen war ihre Stärke.

Ich zwinkerte ihr bloß gut gelaunt zu, während ich mich tatsächlich so fühlte, als ob wir irgendwie befreundet wären, was ich noch nie so richtig gehabt hatte, auch, wenn wir uns schon seitdem ersten Jahrgang kannten. Tut mir leid, ich kann das nicht abstellen., meinte ich belustigt und machte mich dann auch an mein Tortenstück, das wirklich ganz großartig war, denn Madam Puddifoot hatte nun einmal ganz ausgezeichnetes Essen und wunderbaren Tee, egal was man von ihrer Einrichtung und Kundenbetreuung hielt.

Ich schnaubte nur leise und trank wieder von meinem Tee, als ich mein Kuchenstück verputzt hatte, was sehr schnell geschehen war. Hmm, das ist immerhin ein ganz passabler Abschluss für diesen Tag.

Zufrieden lehnte ich mich zurück und nickte, nachdem ich auch mein Stück aufgegessen und meinen Tee getrunken hatte, denn es stimmte, der Schluss war wirklich passable. Hast du eigentlich vor beim Duellierclub teilzunehmen?, fragte ich neugierig, denn auch wenn ich nicht der große Kämpfer war, würde ich mindestens zu ein paar Treffen gehen. Ich wusste, dass "He's a lover, not a fighter." zwar absolut auf mich zustimmte, aber so etwas würde mich wirklich nicht aufhalten, schon gar nicht in Zeiten wie diesen, wo man es vielleicht wirklich brauchen würde.

Hmm? Ich werde hingehen, aber kämpfen nicht. Ich schaue nur gerne anderen beim Verlieren zu. Ich grinste und stellte meine Tasse mit leisem Klirren ab. Wirst du teilnehmen und kämpfen? Ich würde dich nur zu gerne von einem Fluch getroffen sehen.

Natürlich, das hätte ich mir ja denken können., sagte ich belustigt, denn sich Alex dabei vorzustellen, wie sie einfach nur die Verlierer auslachte, selbst aber keinen Finger rührte, das konnte ich wirklich nur zu gut. Ich zuckte mit meinen Schultern und nickte, bevor ich spielerisch genervt meine Augen verdrehte. Ich glaube diesen Wunsch kann ich dir leider nicht erfüllen., meinte ich so selbstbewusst ich konnte und griff in meine Tasche, eigentlich um meinen Galleonenbeutel herauszuholen, bekam allerdings eine Phiole zu fassen. Ich zog sie verwundert heraus und stellte fest, dass diese Phiole mit Flubberwurmschleim gefüllt war, den ich begann fasziniert von den einen auf die andere Seite der Phiole gleiten zu lassen. So schön., hauchte ich und wusste gar nicht, was denn nun über mich gekommen war, aber ich hatte plötzlich einfach dieses unfassbare Verlagen verspürt, mich mit dem Flubberwurmschleim zu beschäftigen.

(April-Aufgabe erfüllt xD)

Wir werden sehen Burke. ich grinste amüsiert, zog dann aber eine Augenbraue hoch, als Aurelien eine Phiole rausholte, die mit nichts anderem als Flubberwurmschleim gefüllt war. Ekligem, klebrigen Flubberwurmschleim. Urgh, wieso hast du das Zeug da mit?

Von einem Moment auf den nächsten verließ mich dieses seltsame Gefühl schon wieder und ich sah zu Alex hoch, etwas verwirrt die Augenbrauen zusammengekniffen, als wüsste ich nicht ganz, was ich gerade gemacht hatte, bevor ich wieder auf meine Hände sah. Doch diese waren leer und die Phiole mit Flubberwurmschleim war wie verschwunden. Es war aber auch seltsam gewesen, dass ich das Zeug überhaupt dabei hätten haben sollen. Was... Wie?, stammelte ich ehrlich verwirrt und sah hilfesuchend zu Alex, als ob sie mir helfen konnte.

Ich sah von Aureliens Gesicht zu seinen Händen, die nun leer waren. Was zum Arsch? Alter... das war ja so schräg. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah wieder zu Aureliens Gesicht hoch, mich räuspernd. Ähem. Du... hast den Flubberwurmschleim auch gesehen, richtig?

J-Ja, ich hätte schwören können, ich-, stammelte ich etwas verwirrt vor mich hin, während ich plötzlich totale Gänsehaut bei dem Gedanken bekam, was heute denn schon alles passiert war. Ich war wirklich froh darum, dass Alex auch hier war, denn wenn mir das alleine passiert wäre, hätte ich mich wirklich für verrückt gehalten. Was ist denn heute für ein seltsamer Tag?

Super schräg. Ich schüttelte den Kopf. Aureliens Faszination für dieses eklige Zeug war ja für sich schon merkwürdig genug gewesen, doch, dass sich die Phiole einfach so in Luft aufgelöst hatte war noch einmal merkwürdiger gewesen. Ich überlegte noch ob hier jemand sein Spielchen mit uns trieb, als die arme Seele, die den Shake zuvor abgekriegt hatte, ins Café trat, vermutlich um zu fragen ob Madame Puddifoot wusste wo das Zeug hergekommen war, welches nicht mehr an ihm klebte, nachdem er sich natürlich gereinigt hatte. Plötzlich kam mir eine fantastische Idee. warum war mir die nicht schon früher gekommen? Jetzt war der perfekte Augenblick um... sich zu prügeln! ich sprang auf und warf dabei unseren Tisch fast um. Hey du! Du und ich, vor dem Café, jetzt! Ich werde dich lehren so dämlich zu schauen! Der junge Mann, bei genauerer Betrachtung entpuppte er sich als Ravenclaw, ein Jahr unter Aurelien und mir, wusste gar nicht wie ihm geschah, als ich an ihm vorbeistapfte und ihn am Kragen mit nach draußen zog.