From: Große Halle

Als ich nach dem Mittagessen vor der Tür unseres Klassenzimmers zu stehen kam, fand ich schon eine kleine Ansammlung von Schülern vor. Seufzend lehnte ich mich an die kalte Steinmauer und ließ meine Augen schweifen. Mein Blick suchte nach einem ganz bestimmten Hufflepuff.
Er ist noch nicht hier...
Da ich noch ein paar Minuten Zeit hatte, öffnete ich meine Tasche und kontrollierte, ob ich auch das Buch für Zauberkunst dabei hatte.
Leise tippte ich mit der Schuhspitze zu einem imaginären Takt. Ich wollte diese Stunde endlich hinter mir haben.

Ich zuckte leicht zusammen, als mir jemand den Arm um die Schultern legte und uns leicht hin und her wog.
Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht und ich nahm die Hand aus der Tasche.
Teo!, rief ich erfreut aus, wobei ich bereits vorher gewusst hatte, wen ich da vor mir hatte.
Du bist spät... Sonst ist das doch meine Aufgabe. Mein Lächeln wurde breiter, bevor ich ihn mit der Faust leicht gegen die Schulter boxte.

Stimmt! Darin sind wir wirklich gut! Das sollte es als Fach geben. In den ZAGs hätte ich ein Ohnegleichen. Ich feixte, bevor ich auf Teos andere Aussage einging. Er nuschelte aufgrund des vollen Mundes, was sich ziemlich lustig anhörte. Ich grinste.
Ich dich auch nicht... - obwohl - doch. Als ich fast zu spät zum Essen gekommen wäre und an dir und dem Slytherin vorbeigelaufen bin. Finn, nicht? Ich kannte Fletcher flüchtig vom Sehen. Vielleicht haben wir auch schon mal ein paar Worte gewechselt, doch im Grunde nie besonders viel, außer die auf Quidditch bezogenen Höflichkeiten. Er spielte gut, das musste man ihm lassen. Doch ich war, durfte ich behaupten, auch nicht schlecht.
Wie geht es dir denn?, fragte ich Teo nun und musterte meinen Freund von der Seite. Diese Frage war unter Freunden vielleicht etwas zu allgemein, zu standardisiert oder zu differenziert, doch ich meinte sie vollkommen ernst. Es interessierte mich eben, wie es Teo ging, weil es mir nicht egal war.

Ich kicherte leise bei dem Gedanken, wie ich meinen Eltern sagte, ich hätte ein Ohnegleichen im Zuspätkommen. Dann aber bemerkte ich Teos leichtes Lächeln, als ich Finn erwähnte.
Ich grinste vielsagend.
Uhhh. Er passt also auf dich auf? Wie darf ich das denn verstehen? Meine Stimme war neckend und ich zog eine Augenbraue hoch. Ich kannte Teo nun schon ziemlich lange, ich wusste, wann es etwas nachzuforschen gab - und ich konnte ziemlich neugierig sein. Seine zurückgeworfene Frage ignorierte ich einfach.

Ich musste mir ein Lachen verkneifen, als Teo auf schmollend machte und sich von mir wegdrehte. Allerdings linste er bereits kurz darauf wieder mit einem Grinsen zu mir rüber.
Hey! Nicht beleidigt sein, Teolein!, meinte ich versöhnlich.
Du bist doch mein bester Freund. Und als solchen kannst du mir alles erzählen. Ich grinste breit, bevor ich hinterhersetzte:
Also freust du dich aufs Nachsitzen? Mein Blick wurde wieder gespielt forschend.

Ich grinste Teo breit an, als er mir sagte, er hätte sich noch nie so aufs Nachsitzen gefreut.
Glaub ich dir aufs Wort.
Ich strubbelte ihm freundschaftlich durch die Haare, als die Tür des Klassenzimmers aufging und Flitwick von den einströmenden Schülern fast umgerannt wurde.
Ich ließ mich von Teo mitziehen, während er mir anbot, ihn nach dem Unterricht zum Quidditchfeld zu begleiten.
Gerne! Ich will ihn ja besser kennenlernen. Ich zwinkerte Teo zu.
Beim Quidditch ist es schwer, Einzelheiten zu erkennen. Automatisch steuerte ich die letzte Reihe an und ließ meine Tasche neben dem Platz beim Fenster fallen. Ich setzte mich hin, während Flitwick mich mit seinem Blick verfolgte.
"Es wird Ihnen nicht viel bringen, sich in die hinterste Reihe zu sitzen, Mister Olensson. Ich behalte Sie im Blick." Ich lächelte charmant.
Davon gehe ich aus, Professor! Ich versuchte ernst auszusehen. Dann wandte ich mich wieder an Teo.
Uuund...bekommt er auch eine Valentinskarte?, fragte ich mit einem bedeutsamen Grinsen.

Ich lachte auf, als mich Teo mit seiner Mutter verglich.
Irgendjemand muss ja auf dich aufpassen, meinte ich scherzhaft.
Bei seiner nächsten Antwort hatte ich sofort eine ganz bestimmte Karte für einen ganz bestimmten Jemand im Kopf. Ich überlegte ständig, ob ich sie wegschicken sollte oder nicht. Aber was brachte es mir denn? Ich würde sowieso nicht unterschreiben und selbst wenn, dann würde mich diese Person nur verachtend ignorieren. Ich seufzte leise, bevor ich lächelnd und im Flüsterton sagte:
Das stimmt. Staub ist schon auffällig. Ich mochte die kleine Fledermaus meines Freundes sehr gerne. Sie war echt lustig.