Entsetzt weiteten sich meine Augen. Ich war gut in Zauberkunst, war ich wirklich. Es gehörte sogar zu meinen Lieblingsfächern, doch einen Zauber vorzuführen, den ich seit einem Monat nicht mehr geübt hatte? Ich seufzte genervt. Dann aber holte ich meinen Zauberstab aus der Tasche und stand langsam auf.
Wehe, Teo, wehe! Oder ich wende Rictumsempra an dir an!, drohte ich meinem Freund grinsend.
Ich stellte mich neben ihn hin und kramte in meinem Kopf nach dem richtigen Zauberspruch.
So schwer war das doch gar nicht!

Auf die Forderung von Flitwick hin stellte sich Teo mir gegenüber.
Ich bin doch nicht dein Hund!, lachte ich, als mich Teo "Mein Junge" nannte. Dann kniff ich leicht die Augen zusammen.
Oh mann, Teo, bitte benutz den richtigen Zauberspruch.
Obwohl ich Teo vertraute, konnte ich mir das innerliche Flehen nicht verkneifen.
Ich öffnete sie erst wieder, als nichts passierte. - Das heißt, es fühlte sich so an, als würde nichts passieren.
Bei Merlin! Ich bin durchsichtig! Ich lachte begeistert auf und grinste Teo breit an.

Mittlerweile war ich wohl gar nicht mehr zu sehen, obwohl ich mich noch ziemlich sichtbar fühlte.
Als Teo den Gegenzauber an mir wirkte, breitete ich die Arme aus und grinste breit.
Tadaaa! Da sehen Sie es, meine Damen und Herren! Zauberei existiert! Ich feixte überdreht, doch allerdings ließen Professor Flitwicks Worte mich kurz erstarren.
Mit vergnügen, Professor!, überwand ich mich schließlich. Ich hasste es, Zauber an meinen Freunden auszuprobieren.
Tut mir leid, Teo, flüsterte ich ihm zu, dann tippte ich mit dem Zauberstab auf Teos Kopf und murmelte den Zauberspruch.
Nichts passierte.
Ich versuchte es noch einmal, bis der Junge vor mir plötzlich verblasste.
Teo...wirst du unsichtbar oder löst du dich auf?, fragte ich mit einem schiefen Grinsen, das immer breiter wurde.
Ich hatte es geschafft. Stolz blickte ich zu Flitwick.

Ich grinste zufrieden, als mein Zauber tatsächlich funktionierte und blickte stolz zu Flitwick, der anerkennend lächelte. In meiner Kindheit war ich einmal in einer Zaubershow gewesen, wo der "Zauberer", wie sie sich selbst so großspurig nannten, seine Assistentin verschwinden ließ.
Ich brauche keine Assistentin undbin viel besser! Noch immer verstand ich die Begeisterung der Muggel für solche Aufführungen nicht. Die wurden ja von hinten und vorn belogen. Muggel konnten nicht zaubern! Ich hatte bei der Show mehr gelacht, als gestaunt, doch die anderen in meinem Alter waren ziemlich begeistert.
Und nun, werde ich meinen lieben Freund wieder zurückholen!, rief ich theatralisch, ganz nach Manier der Muggelshow und wollte meinen Zauberstab wieder auf Teos Kopf legen, als meine Hand im Nichts landete.
Mist!
Kleine Komplikation..., murmelte ich.
Das macht die Sache schwerer.
Ich warne dich Teo! Wenn du nicht sofort zu dem Punkt zurückkommst, dann verwandle ich dich in einen Teekessel und benutze dich zum Wahrsagen!, drohte ich ihm und ging ein paar Schritte, mich mit ausgebreiteten Armen in alle Richtungen tastend, nach vorne. - Bis ich gegen jemanden stieß, der dort eigentlich nicht war - zumindest konnte ich ihn nicht sehen.
Ha!, rief ich triumphierend auf, während der Rest der Klasse amüsiert von unserem Theater, lachte.
Hab ich dich!, murmelte ich, bevor ich meinen Zauberstab hob und dieselbe Prozedur wie vorhin, nur mit dem anderen Zauberspruch, wiederholte. Diesmal klappte es gleich beim ersten Mal. Ich grinste Teo erfreut an, bevor ich so tat, als würde ich wegen seiner Aktion schmollen.

Ich ließ mich überraschend zu einer Verbeugung hinunter ziehen und strahlte dann über das ganze Gesicht.
Aber den Eintritt nicht vergessen. Ich zwinkerte Teo zu, bevor sich Flitwick an uns wandte.
"Nun, euch scheint mein Unterricht ja ziemlich zu amüsieren..." Er wirkte ernst, bis ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erschien.
"Aber ich kann nicht leugnen, dass ihr eure Sache gut gemacht habt!" Mein Gesichtsausdruck nahm einen stolzen Glanz an.
"Ihr dürft euch wieder setzen."
Ich folgte seine Aufforderung mit Freuden und beschloss, den restlichen Unterricht über besser aufzupassen.

Als die Stunde sich endlich dem Ende zu neigte, konnte ich mit Zufriedenheit behaupten, trotz den "Schwierigkeiten" am Anfang, dennoch eine beachtliche Menge an Notizen zusammengebracht zu haben. Das heutige Thema war aber auch gar nicht schwer gewesen. Für jemanden wie mich, der Zauberkunst so nebenbei lernte, ein wahres Kinderspiel. Ich packte bereits hoffnungsvoll meine Sachen zusammen, als endlich die erlösenden Worte von Flitwick kamen.
"Nun denn. Ich fürchte für heute war das alles. Ich möchte Sie aber noch bitten, das Kapitel auf Seite 99 bis zur nächsten Stunde als Hausübung zusammenzufassen. Vielleicht werde ich es einen von Ihnen präsentieren lassen", verkündete unser Professor, wobei er besonders mir einen Blick zuwarf.
Ich bereite mich dann schon einmal vor, murmelte ich Teo missmutig zu, doch meine Laune hellte sich wieder auf, als Flitwick von seinem Bücherstapel herunter kletterte und sein Unterrichtsmaterial einpackte.
"Ihr könnt jetzt gehen."
Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf. Ich spürte, wie erneut die Unruhe in mir aufkam. Ich wollte raus an die frische Luft und zum Quidditchfeld. Nicht nur, weil ich Teos neuen Freund kennenlernen wollte, sondern auch, weil dies bedeutete, dass ich gleich einer anderen Person gegenüberstehen würde.
Lucinda Talkalot, die Jägerin der Slytherinmannschaft.
Na komm, Teo!, rief ich, bevor ich aus der Klasse stürmte und im Korridor auf meinen besten Freund wartete.

Wie meinst du das, tarnen? Hast du einen Plan? Mein Interesse war geweckt.
Gespannt sah ich zu meinem Freund, während ich mich zwang, still zu stehen. Ich wollte noch zum Quidditchfeld, bevor das Team fertig war.
Finn würde bestimmt auf Teo warten, Lucinda nicht.