Der Abpfiffkuss
{ Hufflepuff vs. Slytherin }
a quidditch story by finn fletcher

Ich hab mir nur kurz eure tollen Charaktere ausgeliehen, vielen Dank, hier habt ihr sie wieder zurück 🤗

»Anwesenheitskontrolle! Nummer eins – Fletcher?«

»Anwesend, verehrte Kapitänin.«

»Klappe, Finn. Nummer drei – Crouch?«

»Hier.«

»Nummer vier und fünf – von Edelstein?«

»Wir sind hier.«

»Nummer sechs – Talkalot?«

»Bereit, wie immer.«

»Nummer sieben – Black?«

»Ohne mir als Sucher wärt ihr sowieso verloren, anwesend.«

Emma Vanity setzte ihre Unterschrift noch unter die offizielle Anwesenheitsliste, die sie wie immer ernsthaft ausfüllte, nicht so wie Finn als gebürtiger Fletcher es getan hätte, aber er war schließlich wahrscheinlich auch aus diesem Grund nicht der Kapitän seiner Hausmannschaft. Er liebte Quidditch über alles, aber Verantwortung übernehmen war nicht unbedingt sein Ding.

Wer allerdings sehr wohl sein Ding war, war der Spieler mit der Nummer sieben der heutigen gegnerischen Mannschaft, ihr Sucher, Teo Drake. Ein Slytherin und ein Hufflepuff, vielleicht für viele eine unvorstellbare Kombination, allerdings für Finn Fletcher das größte Glück auf Erden. Er konnte es kaum abwarten seinen festen Freund zu sehen, selbst wenn er für das heutige Spiel seinen Gegner darstellte.

»Hey Fletcher, krieg deinen Kopf aus der Wolke sieben raus!«

»Ha, du meinst wohl Nummer sieben, Black! Wann geht es endlich los?«, quengelte er vor purer Freude bereits grinsend. Roderich und Anne von Edelstein schüttelten nur stumm tadelnd ihre Köpfe, während Lucinda Talkalot und ihre beste Freundin Emma genauso freudig aufgeregt wirkten, aber die gesamte Luft vibrierte nahezu vor lauter Energie, man konnte das Publikum von draußen bereits jubeln hören. Das Slytherin-Quidditchteam von 1975 trat also an den Eingang heran, Emma als Kapitänin ganz vorne an der Spitze, neben ihr Regulus Black, als Sucher und dann der Rest in positionierter Nummerierung.

Das Tor vor dem Eingang öffnete sich, die Quidditchspieler sahen zum ersten Mal die tobende Menge und das strahlend schöne Wetter, einige Buhrufe gab es immer, besonders für Slytherin, aber das Jubeln und glückliche Klatschen war eindeutig überragend. Emma stieg als erstes auf ihren Besen, ihren Schläger fest in der rechten Hand, alle anderen folgten und stießen sich mit den Beinen vom Boden ab, um eine Runde um das Quidditchfeld zu fliegen. Das Feld hatte eine ovale Form und bat mehr als genug Platz, damit jeder eine großzügige Runde fliegen konnte, während die Kommentatorstimme über ihren Köpfen ertönte. »Hallo und willkommen zum ersten diesjährigen Quidditchspiel in Hogwarts, wir starten direkt mit Slytherin vs. Hufflepuff. Seid ihr auch schon so aufgeregt wie ich?« Der diesjährige Quidditchkommentator war aus Hufflepuff, wie für Finn alleine schon am Tonfall kaum zu überhören war.

Grinsend drehte er eine Runde, als plötzlich ein dünner junge mit schwarzen Haaren und stürmischen Augen auf einem Silberpfeil lachend an ihm vorbeizischte. »Hey!«, rief er ihm lachend hinterher und beeilte sich ihm auf seinem Komet nachzukommen.

Gerade als er ihn eingeholt hatte, erreichten sie auch schon die Mitte des Quidditchfeldes, weshalb sich ihre Wege trennen mussten, denn während die anderen Spieler alle abbremsten und im Kreis über dem Mittelpunkt schwebten, stiegen die Sucher weiter nach oben auf und schwebten mittig einige Meter über ihnen. Finn direkt gegenüber waren Nummer zwei, Magnus Olensson, und Nummer drei, Florence Nolan, die beiden Treiber. Die beiden Quidditchkapitäne nickten sich zu, aber Finn hatte nur Augen für Teo, der direkt über ihm schwebte, seine Haare leicht durch den Wind, ein breites Lächeln im Gesicht, ein Strahlen, das selbst die heute so schön warme Sonne neidisch werde ließ.

»Ich möchte ein schönes, faires Spiel sehen.« Es ging also los, Madam Rolanda Hooch hatte in ihrer schwarz-weißen Schiedsrichterkleidung das Spielfeld betreten und trat nun in den Mittelkreis zu dem Quidditchset, um mit der Ballfreigabe zu beginnen. Sie trat gegen das Set, die Kiste öffnete sich und die Klatscher schossen direkt nach oben, der Goldene Schnatz folgte ihnen hinterher im Zickzack und verschwand dann ganz schnell aus den Augen der Zuschauer, während sich die Schiedsrichterin mit ihren falkenartigen, gelben Augen den Quaffel schnappte.

»Die Klatscher sind raus, direkt gefolgt von dem Goldenen Schnatz. Der Schnatz ist hundertfünfzig Punkte wert, der Sucher, der ihn fängt, beendet das Spiel.« Wieder war die Stimme des Moderators zu hören. Madam Hooch holte unterdessen aus und warf den Quaffel gerade in die Luft, die Jäger schossen sofort los und umkreisten sich, während Finn es dem Hüter von Hufflepuff gleichtat und sofort zu den Torringen flog und die Treiber begannen sich um die Klatscher zu kümmern. »Der Quaffel ist raus und das Spiel beginnt! Viel Glück unseren beiden Teams!« Hufflepuffs, also wirklich.

Finn drehte sich auf der Stelle sofort um und ließ seinen Blick gezielt über das Spielfeld gleiten. Roderich hatte den Ball bekommen, kein Grund zur Sorge, sie hatten dieses Jahr beinhart trainiert, Emma hatte es schließlich verordnet, weshalb die Jäger sofort die Falkenkopf-Angriffsformation einnahmen, Roderich in der Mitte mit Lucinda und Anne an seinen Seiten. Sie spielten sich den Quaffel zu, bevor Roderich im letzten Moment den Ball Anne zuspielte, die ein Täuschungsmanöver versuchte, indem sie zuerst so tat, als würde sie auf den Ring ganz außen rechts werfen, dann allerdings doch auf den in der Mitte zielte.

»Zehn Punkte für Slytherin!«

Finn flog einen begeisterten Looping, während er in die Hände klatschte und der Quaffel wieder ins Spiel kam. Die Hufflepuffs sahen nicht böse aus, eher im Gegenteil, sie freuten sich mit ihren Gegnern, etwas das offenbar für das gesamte Haus gilt, denn nicht nur die Mannschaft, auch ihre meisten Hauskameraden auf den Zuschauertribünen klatschten und jubelten fleißig. Es war das, das Finn so sehr an Teo liebte. Diese unglaubliche Positivität, er war sich gar nicht sicher, wie er das verdient hatte, er wusste nur, dass egal was Teo tat, würde ihn jemand anfassen, würde er ihn sofort erledigen.

Momentan kreiste Teo allerdings unbekümmert über seinem Kopf herum, vermutlich hielt er Ausschau nach dem Goldenen Schnatz, er war schließlich ein ausgezeichneter Sucher, allerdings schien er sich trotzdem sehr mitzufreuen über die Erfolge jedes anderen Spielers.

»Großartig gemacht, Anne!«, rief er der Spielerin also zu und jubelte, allerdings hatte Finn nicht Zeit ihn noch länger anzustarren, denn der Quaffel war nun im Besitz der Jäger von Hufflepuff, die direkt auf ihn zusteuerten, indem sie den Ball mit einem Rückpass ihrem hinteren Spieler zuwarfen, während Lucinda versuchte an den Quaffel zu kommen. Sie streifte ihn mit den Fingerspitzen, aber es reichte leider nur knapp nicht, allerdings schoss Emma in diesem Moment einen Klatscher direkt in Richtung des Jägers, der nur knapp ausweichen konnte, weshalb der Quaffel wieder in Besitz der Slytherin-Jäger wechselte. Finn gähnte nur demonstrativ, als wäre es keine große Sache gewesen, und grinste dann herausfordernd.

Ein verfehlter Angriff auf der Seite der Slytherins, der Ball plötzlich wieder in gegnerischer Gewalt, man hätte meinen können, dass Finn nicht aufpasste, während er so tat, als würde er den Quaffel nicht kommen sehen, nur um ihn dann nonchalant mit den Borsten seines Besens abzuwehren. Er zwinkerte Teo nur lässig zu, der kicherte und ihm einen Luftkuss zuwarf. Man konnte nur die Augen verdrehen bei diesem Anblick.


30 – 20. Hufflepuff in Führung.

Die Jäger lieferten sich ein hartes Duell, der Goldene Schnatz bisher noch nicht gesichtet. Beide Teams hatten sich im Training extrem hart ins Zeug gelegt und die Erfolge auf beiden Seiten waren deutlich spürbar. Roderich setzte gerade zum Wurf an, als die Treiber-Doppel-Verteidigung von Magnus und Florence ihn unterbrach, die beiden feuerten mit einem gleichzeitigen Schlaf den Klatscher mit voller Geschwindigkeit auf ihn zu, aber zum Glück hatte Emma sie darauf vorbereitet. Er wich mit einer unverschämt eleganten Faultierrolle aus und passte den Quaffel stattdessen Lucinda zu.

Regulus schnaubte nur, während er das Spektakel etwas beobachtete, sein wachsamer Blick immer noch auf seine Aufgabe fokussiert vor Teo den Schnatz ausfindig zu machen, der sich bisher noch immer nicht hatte blicken lasse. Das Spiel würde hartnäckig werden, wenn das so weitergehen würde, es ging bereits deutlich länger als geplant und man konnte den meisten Jägern inzwischen deutlich die Müdigkeit ansehen, so wie sie sich über das Spielfeld jagten. Plötzlich schoss Regulus nach unten und Finn versuchte sofort den Schnatz ausfindig zu machen, Teo bemerkte ihn ebenfalls sofort und flog ihm hinterher. Doch der goldene Schnatz war noch immer nirgendwo gesehen. Der Slytherin-Sucher stürzte sich kerzengerade nach unten, die Luft um ihn sauste, während er auf die Erde des Spielfeldes zusteuerte. Die Sucher lieferten sich ein Kopf an Kopf rennen, bevor Finn erkannte, was da gerade gespielt wurde. Der Wronski-Bluff. Es gab keinen Schnatz, Regulus bestätigte seine Vermutung auch sofort, als er seinen Besenstiel nach oben riss, um sich im letzten Moment aus dem Sturzflug zu reißen. Mit seinem schnellen Besen, einem Nimbus 1000, und der unendlichen Übung beim Quidditch schaffte er es, ohne auch nur mit der Wimpern zu zucken. Doch Finn konnte seinen Blick kaum von Teo lösen, der nun auch sich vor dem Aufprall mit dem Boden retten musste. Er flog einen Silberpfeil, langsamer als der Besen von Regulus, aber doch mit einem entscheidenden Vorteil. Er war treu und extrem gut zu lenken, weshalb es Teo auch noch wenige Millimeter über der Erde schaffte seinen Besenstiel wieder nach oben zu ziehen. Seine Füße streiften den Rasen des Quidditchfeldes, aber er war sicher und schoss nun wieder nach oben. Finn atmete deutlich auf.

»Fletcher! Pass doch auf verdammt!«

Emmas Stimme. Sie rief Finn wieder zur Ordnung, während sie mit einer schnellen Bewegung gleich beide Klatscher auf die Jäger der Hufflepuffs feuerte. Zwei mussten ausweichen, aber einer steuerte weiter auf die Torringe der Slytherins zu. Er war abgelenkt gewesen und würde es nicht mehr in der Zeit zum obersten Torring schaffen, den der Jäger ansteuerte. Aber Finn hatte bereits drei Tore durchgelassen. Drei zu viel, denn er würde sein Team nicht enttäuschen, indem er es sicher spielte. Sein Blick wurde entschlossen. Die Zeit für das Finn'sche Quidditchmanöver war gekommen. Selbst seine werte Kapitänin mochte ihre Zweifel gehabt haben, dass er es unbeschadet ausführen konnte, aber jetzt war die beste Zeit es auszuprobieren. Er atmete tief ein und aus. Jetzt. Noch im steilen Flug nach oben, stieß er sich mit beiden Beinen von seinem eigenen Besen ab und wurde von dem Momentum in die Luft katapultiert. Er streckte sich im Sprung nach oben und seine beiden Hände, und das auch nur extrem knapp, schlossen sich um den Quaffel, während er das Tor verhinderte, doch dann wieder rapide an Momentum verlor. Er fiel nach unten, während man beinahe spüren konnte, wie das Publikum den Atem anhielt.

Einen Augenaufschlag später landete Finn Fletcher, vollkommen unbeschadet, mit den Füßen auf seinen Besen, welcher die ganze Zeit unter ihm geschwebt hatte, wo er grinsend, ohne große Mühe ausbalancierte und sich wieder setzte. Die Zuschauer in großem Jubel aus, während er den Ball einer kopfschüttelnden Anne zuspielte, während er dem ein oder anderen zuwinkte und lachte, als wäre nichts Großes dabei gewesen. Als wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass er bei diesem Manöver nicht so sehr geschwankt hätte, dass Madam Pomfrey nur auf seinen Besuch gewartet hatte. Sogar Madam Hooch konnte nicht anders als kurz erleichtert aufzuatmen und dann den Kopf zu schütteln, aber das Spiel ging weiter.


30 – 30. Gleichstand.

»Zehn Punkte für Slytherin!«

Lucinda hatte das nächste Tor geschossen, der Wind ließ ihre Haare wehen, während sie lachend an Emma vorbeiflog, die ihr ein High-Five gab. Das Slytherin-Quidditchteam war in absoluter Höchstform, doch der Goldene Schnatz war noch immer von niemandem gesehen worden und nun wurden nicht nur die Spieler, sondern auch das Publikum langsam etwas unruhig, während diese mit ihren Omnigläsern nach diesem Ausschau hielten. Slytherin war wieder im Ballbesitz, weshalb Finn seinen Blick kurz über das Spielfeld gleiten ließ, als seine Aufmerksamkeit automatisch auf seine Kapitänin und ihren zweiten Treiber gezogen wurde.

»Dein verdammter Ernst, Crouch?«

Lucian Crouch flog aus seiner Position neben Emma heraus, normalerweise arbeiteten die beiden eng zusammen, bei Spielen wie im Training, auch wenn sie nicht immer vollkommen miteinander übereinstimmten. Trotzdem, Emma war doch die Kapitänin und ihr Wort war allermeistens Gesetz. Gerade schien Lucian allerdings auf etwas, oder eher jemanden, zuzusteuern, ohne auf das Wort seiner Kapitänin zu hören. Finn runzelte die Stirn, die Klatscher flogen gerade in eine vollkommen andere Richtung.

Trotzdem, dieses Grinsen bedeutete, dass sich irgendein Spielzug in seinem Kopf festgesetzt hatte und Finn war sich nicht sicher, ob dieser Emma gefallen würde. Oder überhaupt irgendjemanden in ihrem Team, allerdings konnte er den Torbereich nicht verlassen und die Jäger waren im Besitz des Quaffel viel zu beschäftigt, während auf Emma nun die alleinige Last fiel die Klatscher abzuwehren, die auf sie zukamen. In dem Bereich, auf den Lucian zusteuerte, befanden sich nur Teo und Regulus. Teo.

»Teo, pass auf!«

Finn mochte der Hüter der gegnerischen Mannschaft sein, aber Teo war noch immer sein fester Freund. Aber es war schon zu spät, Lucian hatte seinen Schläger genommen und den Klatscher, der eigentlich von den beiden weggeflogen war, per Rückhand weggeschlagen, womit er plötzlich nach hinten wegflog. Die schwere, tiefschwarze Eisenkugel sauste durch die Luft, knapp an Regulus vorbei und traf Teo direkt gegen den Kopf. Finn zog harsch die Luft ein, aber es fühlte sich an, als könnte er plötzlich nicht mehr atmen.

Selbst Regulus wirkte irritiert, dass ihn der Klatscher so knapp verfehlt hatte, während Teo die Kontrolle über seinen Besen verlor und dann unten taumelte. Finn schoss nach vorne, selbst wenn er das Rufen von einem seiner Mitspieler hörte, genauso wie die Moderatorenstimme, aber er blendete es vollkommen aus, als Teo den Halt verlor und von seinem Besen aus schnell nach unten segelte. Mochte sein, dass ihn auch noch jemand anderer hätte retten können, eines seiner Teammittglieder, oder etwa Madam Hooch, vielleicht einer der Professoren, sie hätte zumindest einen schlimmen Aufprall verhindert, aber Finn wollte nichts davon riskieren. Er fing ihn noch im halben Fall ab, der zarte Körper des Suchers in seinen starken Armen, während er abbremste und ihn besorgt musterte.

Teo hatte deutliche Blutergüsse, die sich zu formen begannen, auch wenn er sie jetzt noch nicht spürte, und er hatte die Augen fest zusammengekniffen, während er gefallen war. Jetzt aber öffnete er endlich die Augen und schlang die Arme um seinen Hals, während er verliebt zu Finn hochblinzelte.

»Finn-Bär, du hast mich gefangen! Du bist ein echter, wahrer Held.«

Er kicherte, als wäre gerade nichts geschehen, der kleine Wahnsinnige, während Finn erleichtert aufatmete und dann ebenfalls lachte. Seinen Freund noch immer fest in den Armen steuerte er wieder nach oben, auf den verlassenen Silberpfeil zu, der dort noch immer schwebte. Das Quidditchspiel um sie herum war vollkommene Nebensache, auch wenn das Publikum geradezu explodierte, während sich Finn vorlehnte und ihn gegen seine Brust drückte. Der Besen des Hufflepuff-Suchers schwebte nun direkt neben ihnen, denn auch wenn Finn besorgt war, er wusste, dass Teo weiterspielen wollen würde und das akzeptierte er nicht nur, das konnte er auch bestens verstehen. Er wäre schließlich genauso gewesen. Er lehnte sich also nach vorne und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor er ihn widerwillig wieder etwas losließ, die Chance, die Teo sofort nutzte, um wieder auf seinen Besen zu steigen, als wäre nichts gewesen. Es war etwas, das Finn sehr bewunderte, diesen Mut immer und immer wieder aufzustehen, egal wie oft man gefallen war.

»Fletcher, halte deinen Kopf im Spiel!«

Emma zischte an den beiden vorbei, doch auch sie konnte nicht anders, als Teo kurz zu mustern. Gerade mochte sie für Slytherin spielen, aber es bedeutete nicht, dass sich nicht auch die anderen Slytherin-Spieler außer Finn Sorgen um jemanden machten, der geraden einen Klatscher gegen den Kopf bekommen hatte. Außer Lucian wahrscheinlich, Finn würde ihn sich später noch vorknöpfen, das konnte er jetzt schon versprechen. Aber Emma hatte recht, er kehrte mit einem letzten besorgten Blick und einem charmanten Luftkuss an Teo wieder in seinen Torraum zurück, und für den Rest des Spieles konnte er seinen Kopf im Spiel behalten. Denn er wehrte gerade noch einen letzten Quaffel ab, als man das Pfeifen von Madam Hooch hörte und das Jubeln des Publikums. Nun, nicht das ausschließliche Jubeln, es waren doch einige Beschwerden dabei, welche auch deutlich zu hören waren, während alle Spieler abbremsten und mit ihren Besen zum Halt kamen.

»Regulus Black fängt den Schnatz, Slytherin bekommt dafür 150 Punkte!«, verkündete der Moderator.

Der Slytherin-Sucher zuckte mit seinen Schultern, er hatte nur seine Rolle erfüllt, trotz der Buhrufe, die er dafür bekam, während er den Goldenen Schnatz hochhielt, um ihn der Menge zu präsentieren. Er hatte nicht unfair gespielt, er hatte nur einen gewissen Vorteil aus den Aktionen von einem seiner Mitspieler gezogen, für die er nichts konnte. Teo hatte sein besten gegeben, aber ihn mit seiner doch verzögerten Reaktionszeit nach dem Aufeinandertreffen mit dem steinharten Klatscher nicht mehr einholen können. Dennoch jubelte er, wie auch die meisten anderen Hufflepuffs glücklich dem anderen Team zu, ein gutes Vorbild, selbst wenn es lange nicht alle Schüler genauso sahen. Aber was sollte man machen, so war es immer, auch wenn die Aktion mit dem Klatscher nicht gewesen wäre, denn die "bösen" Slytherins hatten gewonnen.

Finn konnte jedoch nicht böse sein, er nickte seinen Mitspielern fröhlich zu, während er auch jubelte und klatschte und dann Teo sah, der vom anderen Ende des Spielfeldes, wo Regulus weiterhin seinen Spiel anhand des gefangenen Schnatzes präsentierte, langsam auf ihm zugeflogen kam. Er grinste, denn er verstand sofort, was hier gespielt wurde, und steuerte ebenfalls auf Teo zu. Über dem Mittelpunkt, wie die Sucher vor der Ballfreigabe, trafen die beiden aufeinander.

»Hey, Baby Boy.«

»Hi, Finn-Bär! Wie kann ich dir nur jemals für meine Rettung danken?«

Teo klimperte unschuldig mit den Wimpern. Finn grinste nur, die Spitzen ihrer Besenstiele berührten sich vorne beinahe, nur dass Teo ein bisschen höher fliegen musste, um auch mit ihm auf Augenhöhe zu sein. Dann kamen sie sich immer näher und näher, bis ihre Lippen schließlich aufeinander trafen. Ein Kuss, ein Abpfiff, eine laute Stimme, die verkündete:


»Slytherin gewinnt das Spiel!«